Spieletest: The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D 3DS

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Weitere Infos

Releasedate:
17. Juni 2011

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 4 Meinungen

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Specials: Die ersten Käufer können das Spiel registrieren und erhalten den Soundtrack gratis.

Plus / Minus

Positiv:
Ãœberarbeitete Grafik
Tolles 3D-Erlebnis
Richtungsweisend
Negativ:
häufige Inventarbesuche
Steuerung teils hakelig

Vor etwas weniger als dreizehn Jahren erblickte mit The Legend of Zelda: Ocarina of Time ein Meilenstein das Licht der Welt auf dem Nintendo 64. Erstmals wurde ein Zeldatitel in dreidimensionaler Grafik präsentiert und den Designern gelang zudem das Kunststück das bekannte Spielgefühl der Marke zu transportierten und dabei ein Leveldesign zu kreieren, das auch heute noch unerreicht ist. Somit gehört Ocarina of Time für viele Spieler in die ewige Top Ten der Videospiele – ganz offiziell rangiert es weiterhin auf dem ersten Platz bei Gamerankings. Ein wenig paradox ist die Tatsache, dass nach so vielen Jahren so wenig anders ist, zumindest auf den ersten Blick, denn das Remake sticht wieder durch Dreidimensionalität heraus, nur diesmal zum ersten Mal auch wirklich für unsere Augen wahrnehmbar.

Gar nicht ungefährlich: Die Neuauflage eines Klassikers

Zunächst löste das Remake gemischte Gefühle bei mir aus. Würde die neue Version ähnlich verzaubern können, wie der damals so herbeigesehnte Vorgänger? Vieles von dem, was uns einst erstaunte und gefiel, verliert mit den Jahren an Glanz und manches ist sogar nur noch Durchschnitt. Davon setzen sich nur wenige Werke ab, die wahren Klassiker, die nicht mehr altern, sondern ihre Kraft behalten. Ich war also gespannt, denn ich hatte entgegen vieler Spieler Ocarina of Time nur einmal beendet und an vieles konnte ich mich nicht mehr erinnern.

Kleine Welt mit großer Sogwirkung

Aber wer einmal im Kokiri-Wald Links erste Schritte gemacht hat, ist sofort wieder zuhause. Die in kurzen Sequenzen vorgetragene Geschichte wird Hyrules Helden durch neun Verließe und zusätzlich einige kleinere Dungeons führen. Dabei geht es einmal mehr um den Kampf gegen Ganondorf; Ocarina of Time erzählt hier wohl die klassischste aller Zeldageschichten. Das titelgebende Instrument ist auch für den Spieler immens wichtig. Mit Hilfe der Okarina lassen sich Rätsel lösen und verschiedene Punkte auf der Karte schnell ansteuern. Die größte Besonderheit ist aber die Möglichkeit Link durch die Zeit zu bewegen. Als Kind beginnt seine lange Reise in deren Verlauf er um sieben Jahre altert um dann als Jugendlicher dem ewig Bösen gegenüberzutreten. Neben den für ein Zeldaspiel auffallend zahlreichen Dungeons kann eine wunderschöne Oberwelt erkundet werden, inklusive einem für damalige Verhältnisse spektakulären Tag- und Nachtwechsel. Neben praktisch allen Vegetationsformen gehören auch verschiedene Völker zum Repertoire. Goronen, Zoras und auch bestimmte Gegner traten zum ersten Mal in diesem Spiel auf, Ocarina of Time ist bis heute wohl der wichtigste Vertreter der Serie und daher stilbildend.

Die Mischung aus Echtzeitkämpfen, Exploration und kleineren Rätseln war und ist eine fantastische Gameplay-Formel, die auch heute noch fast perfekt funktioniert. Die vielen verschiedenen Items erweitern immer mehr den Bewegungsradius des Spielers und Geheimnisse warten an jeder Ecke auf ihre Entdeckung. Aber es gibt auch einige kleinere Kritikpunkte. So benötigt die auf den 3DS angepasste Steuerung ein wenig Aufwand, bis sie erlernt ist. Vor allem die zahlenmäßig weniger gewordenen Knöpfe verlangen ein dauerndes Wechseln über das Menü, so dass immer wieder der Stylus genutzt werden muss. Hier unterbricht der flüssige Spielablauf zu oft. Auch die Gestensteuerung bei Bogen und Co. funktioniert zwar tadellos, erfordert aber ebenfalls Übung. Das Reiten auf Epona ist manchmal recht hakelig, da schon kleinere Unebenheiten zum plötzlichen Anhalten führen können oder das Pferd vor einem Zaun verweigert. Bis auf diese kleinen Aussetzer lässt sich Links Reise aber hervorragend genießen.

Ocarina of Time 3D: Eine Lehrstunde der Videospielevolution

Interessant ist auch zu beobachten, an welche Welten man als heutiger Spieler gewöhnt ist. 1998 kam mir Ocarina of Time riesengroß vor, heute wirkt Hyrule eher wie ein sehr hübscher Mikrokosmos. Umgekehrt wurde dem Spieler aber deutlich mehr Kombinationsgabe abverlangt als heute. Manchmal steht man vor einem verschlossenen Eingang und hat zunächst keinen Hinweis, wie es weitergehen könnte. Leider hat Fee Navi nicht umsonst den Ruf einer Nervensäge, denn ihre Tipps verraten leider nur Offensichtliches. Nintendo hat derlei Sackgassen durch so genannte Visionen entschärft, die dem Spieler helfen sollen, seinem nächsten Ziel näher zu kommen. Durchaus sinnvoll, da so neue Spieler keine Frustmomente erleben sollten.
Auch der Schwierigkeitsgrad ist merkbar höher als bei den letzten Zeldaspielen. Mag einerseits an der manchmal hakeligen Steuerung liegen, aber es gibt definitiv einige Untiefen zu meistern. Besonders die Bossgegner wollen studiert werden, aber mit der richtigen Taktik ist es dann meist ein Leichtes sie zu besiegen.

Hyrule? Ich war da!

Technisch hat mich schon die Demo begeistert, ein so bekanntes Spiel in echtem 3D zu erleben macht einfach Spaß. Die Areale wirken so noch um einiges näher und vertrauter als auf einem 2D-Bildschirm. Zudem hat Nintendo auch viele Kleinigkeiten überarbeitet. Besonders die Texturen wirken nun weitaus schärfer als früher. Die Charaktermodelle wurden auch überarbeitet und weisen nun eindeutigere Gesichtszüge auf. Die Innenräume von Häusern, Hütten und Zelten wurden sehr liebevoll neu gestaltet. Hier wünscht man sich manchmal, dass das ganze Spiel noch mehr aufpoliert wurde. Durch den neuen 3D-Effekt lassen sich Entfernungen spürbar besser einschätzen und somit profitiert auch das Gameplay von der neuen Technologie. Nach dem Beenden von Ocarina of Time spielt man übrigens die Master Quest frei, eine schwerere Version, die aber nur für Hardcorefans interessant sein dürfte. Neu ist der Bossmodus in dem die verschiedenen Endgegner erneut auf ihre Niederlage warten. Ansonsten wurden aber keine erkennbaren Änderungen durchgeführt. Die vielen sammelbaren Items sind alle an den bereits bekannten Plätzen geblieben.
Musikalisch spielte Ocarina of Time ebenfalls in einer hohen Liga. Der Soundtrack enthält aber "nur" die bekanten Stücke des Nintendo 64, wer voll orchestrierte Interpretationen hören möchte, kann dies aber auf zahlreichen CDs nachholen. Nintendo selbst schenkt den frühen Käufern ein solches Album mit Stücken aus dem Spiel, für Zeldafans sicher ein netter Bonus. Alleine durch die damalige technische Limitierung gab es keine Sprachausgabe, aber auch bei heutigen Zeldatiteln verzichtet Nintendo auf dieses Mittel aus verschiedenen Gründen.

Fazit

Mit Ocarina of Time 3D wurde ein Klassiker behutsam auf den Stand der Technik gebracht. Die spannende Geschichte sowie die cleveren Rätsel und Dungeons ziehen den Spieler in dieses umfangreiche Abenteuer, das selbst nach dreizehn Jahren kaum von seiner Faszination verloren hat. Besonders der 3D-Effekt bringt hier zusätzlichen Spielspaß, denn zum ersten Mal können wir eine Welt auf eine Weise betreten, wie es nie zuvor möglich war.

Grafik
8.5
Sound
9
Gesamt
9

verfasst von „Simon“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 17.Juni.2011 - 11:39 Uhr