Terraria bietet zwar nur zwei Dimensionen, dafür aber jede Menge kreative Gegner und Crafting-Möglichkeiten, die auch gerne mal über die Stränge schlagen. Durch diese Erweiterungen ist der Titel eigentlich schon ein Rollenspiel, indem man die zufallsgenerierte Welt selbst gestalten kann und sich seine Quests selbst setzt. Da es am 3DS kein Minecraft gibt, hat der Titel am Handheld auch keine großartige Konkurrenz. Durch die miese Übersetzung und die Einschränkungen der 3DS-Fassung mussten wir aber leider ein paar Punkte abziehen: Wer Alternativen wie PC oder Wii U hat, sollte für das volle Terraria-Erlebnis lieber diese Möglichkeiten nutzen.
Spieletest: Terraria 3DS
Weitere Infos
Releasedate:10. Dezember 2015




Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Sandboxspiel mit vielen Möglichkeiten
- Höhlenforscher- und Abenteurer-Feeling
- Ko-Op Multiplayer...
- Negativ:
- ...aber nur lokal
- miserable Übersetzung
- technische Begrenzungen
Im Dezember erschien das Survival-Sandbox-Spiel Minecraft endlich auch für Wii U. Durch dieses Medienecho ging ein Konkurrent des Titels fast unter: Denn neben dem 3D-Klötzchenspiel startet nun auch Terraria die Konsolen-Offensive, welches sich am PC ebenfalls einen Namen machen konnte und oft als das 2D-Minecraft bezeichnet wird. Bisher erschien es für 3DS nur als Download, doch die Retail-Fassung soll am 15. März 2016 folgen – und auch eine Wii U-Fassung steht bereits in den Startlöchern.
Doch kann sich das Spiel gegen die Konkurrenz behaupten? Oder ist es nur ein billiger 2D-Abklatsch?
Der Beginn einer Zivilisation…
Nachdem ihr euren Charakter erstellt und eurer Welt einen Namen gegeben habt, erwacht ihr in einer Welt aus Pixeln und Bäumen. Eine zufallsgenerierte Welt, die von euch gestaltet werden kann. In eurem Inventar findet ihr das Nötigste: Schwert, Axt und Spitzhacke. In eurer Nähe befindet sich der erste NPC Levi, der euch Tipps gibt. Habt ihr das Tutorial absolviert, wisst ihr, was zu tun ist: Als Erstes gilt es, ein Haus für eure Mitmenschen zu bauen, welches midnestens 10 Blöcke weit und 6 hoch ist. Für eine Holzhütte muss man hierzu erst ein paar Bäume fällen.
Zudem braucht es einen Tisch, einen Stuhl und eine Tür. Als Tisch nehmt ihr natürlich eine Werkbank, mit der ihr gleich weitere Dinge erstellen könnt. Natürlich braucht das Gebäude auch eine Rückwand. Ihr könnt euch zwar nur in zwei Dimensionen bewegen, aber ja… ist wohl schlecht fürs Feng Shui, wenn Löcher in der Wand sind… Da dies übrigens das natürliche Licht nimmt, braucht ihr nun auch eine Lichtquelle wie eine Fackel. Hierzu braucht ihr neben Holz auch etwas Glibber, den ihr bekommt, wenn ihr einen Schleim tötet.
Nun kann Levi einziehen… oder sogar andere Bewohner wie Händler, Sprengmeister oder eine Krankenschwester. Und das hoffentlich noch rechtzeitig, denn Nachts kommen Zombies aus ihren Gräbern, vor denen ihr nur in Behausungen sicher seid…
Auf ins Abeneteuer!
Wie in jedem Sandbox-Spiel sind die Spielziele jene, die ihr euch selbst setzt. Doch um neue Gegenstände und Waffen zu bauen, die euch entweder individualisieren oder den Fortschritt ermöglichen, müsst ihr natürlich die Welt erkunden. Neben Graslandschaften gibt es auch Dämonenwelten, erkundbare Verliese, Dschungelwelten oder die offene See. Doch die meiste Zeit verbringt ihr eigentlich nicht an der Oberfläche, sondern unter Tage, indem ihr euch mit eurer Spitzhacke immer tiefer durch euer Land grabt und Schätze erbeutet. Da das generative Design kein wirkliches Leveldesign zulässt, wird der Schwierigkeitsgrad durch das tiefere Vordringen in die Erde bzw. durch das Besiegen von Boss-Gegnern geregelt.
Das Spiel macht aber auch nicht vor obskuren Ideen halt: So gibt es manchmal Events wie einen Blutmond, bei dem die Tiere durchdrehen, den Angriff einer Goblin-Armee oder aber auch Einhörner oder Würmer aus Worms als Haustiere. Auch das Arsenal beschränkt sich nicht nur auf mittelalterliche Methoden: Es können auch Laserknarren oder andere neumodische Artikel gefunden werden.
Technische Details
Portierungen von PC zu Konsole kommen immer mit Einschränkungen einher, insbesondere was Mods betrifft. Auf Grund technischer Begrenzungen enthält Terraria für 3DS jedoch nur alle Inhalte von Version 1.2, allerdings ohne Farbstoffe, dafür aber mit ein paar UI-Verbesserungen so wie Angeln und Minecarts aus Version 1.3. Außerdem kann man nur bis zu drei Welten mit der Fix-Größe von 1750x900 speichern, wobei durch spätere Updates die Möglichkeit einer größeren Karte für New Nintendo 3DS-Systeme nicht ausgeschlossen wurde. Der 3D-Effekt greift bei keiner der beiden Handheld-Varianten, wobei der New 3DS 60 fps statt der 30 des normalen 3DS packt.
Auf Grund dieser Limitierungen wird auch kein Crossplay für Wii U angeboten. Des Weiteren wurde hier auch komplett auf einen Online-Multiplayer verzichtet. Wer im Ko-Op spielen möchte, kann dies nur lokal mit nur bis zu 4 Spielern tun. Zudem ist die deutsche Übersetzung richtig schlampig: Manche Übersetzungen klingen stark nach Maschinenübersetzung („Blue Presents“ werden zur „Blauen Gegenwart“), englisch und deutsch wird gemischt (Frida the Krankenschwester) und mancherorts ist sowieso der ganze Text auf Englisch (der Angler scheint Brite zu sein).
Grafik und Steuerung
Interfacetechnisch soll die 3DS-Fassung dafür aber „die wohl am meisten angepasste Konsolenvariante“ darstellen: Man kann auf dem Touchscreen eine Karte einsehen, die sich selbst zeichnet, umso tiefer ihr vordringt. Jederzeit habt ihr am Touchscreen ein Quickstart-Menü mit den wichtigsten Items eures Inventars, die ihr mit R/L oder per Klick wechseln könnt. Im Building-Menü könnt ihr außerdem an das Geschehen ranzoomen (immerhin ist der 3DS-Bildschirm doch sehr klein…) und habt auf der linken Seite alle Werkzeuge und auf der rechten alle restlichen Items in eurem gelistet, durch die ihr hier gesondert durchschalten könnt. Einziger Haken: Alle diese Menüs pausieren euer Spiel nicht, wodurch es gerade zu Beginn passieren kann, das unaufmerksame Spieler von Zombies gefressen werden, weil sie nicht rechtzeitig das Werkzeug wechseln.
Grafisch und soundtechnisch lehnt sich das Spiel wie in allen Varianten an 16-Bit-Spielen an und versprüht dadurch Retro-Charme. Die Qualität der Midi-Instrumente hätte etwas besser sein können, aber die Sounds gehen dennoch ins Ohr.
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Vielen Dank an die Firma 505 Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 10.Januar.2016 - 19:09 Uhr