Die Kampfansage mit Tekken 3D Prime Edition das beste Kampfspiel für den 3DS zu stellen, bewahrheitet sich leider nur in Ansätzen. Insgesamt scheint der Titel für jede positive Eigenschaft auch eine negative mit sich zu bringen. So glänzt der Titel mit ultraschnellen 60 Hz bei umwerfendem 3D-Effekt, muss aber Abstriche bei den Arenen machen.
Der Film ist sicherlich ein mehr als nettes Extra, kann aber nicht über das komplette Fehlen eines Storymodus hinweg trösten.
In Kombination mit direkt zu Beginn zur Verfügung stehenden Charakteren, fehlen zwei Dinge die so typisch für die Serie sind. Das Sammeln von unzähligen, nutzlosen Karten lässt Fans da wohl nur den Kopf schütteln.
Wäre der Onlinemodus gut konzipiert und ausgereift, würde die Wertung sicherlich höher ausfallen. So bleibt immer das Gefühl bestehen, dass der Titel nicht zu 100% fertig ist.
Alles in Allem handelt es sich bei dem Prügler aber um ein solides Spiel, welches aber gerade wegen seiner Eigenheiten beim Kampfsystem eher für Fans geeignet ist.
Spieletest: Tekken 3D: Prime Edition 3DS
Weitere Infos
Releasedate:17. Februar 2012



Anzahl der Spieler: 1-2
Leser-Meinungen: Noch keine
Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen
Specials: Auf dem Modul befindet sich der komplette Film Tekken: Blood Vengeance.
Plus / Minus
- Positiv:
- absolut flüssig
- super 3D-Effekt
- Negativ:
- kein Storymodus
- schwacher Mehrspielermodus
Das King of Iron Fist Tournament dürfte jedem Prügelspielfan ein Begriff sein. Seit über 18 Jahren ist Tekken fester Bestandteil der Spieleszene, wobei die Serie lange Zeit Arcade- und Playstation-Spielern vorenthalten war. Nintendo Systeme bekamen bisher sogar nur einen Teil, Tekken Advance für den GBA, spendiert. Und auch das ist schon über zehn Jahre her.
Da mit Street Fighter und Dead or Alive zwei der stärksten Konkurrenten auf dem neusten Handheld von Nintendo vertreten sind, war es nur logisch, dass Bandai Namco dem 3DS einen eigenen Ableger spendiert.
Wie sich das Spiel im direkten Schlagabtausch behauptet, wollen wir im folgenden unter die Lupe nehmen.
Tekken light?
Eine der grundlegenden Eigenschaften an Tekken sind die ausgefeilten, teilweise verwobenen Geschichten die hinter jedem Charakter stehen. Da es in Tekken 3D Prime Edition aber schlichtweg keinen Storymodus gibt, dürften sich gerade Neulinge ziemlich unbehaglich fühlen.
Sicher braucht ein Prügelspiel an sich keine großartige Geschichte, aber so ganz unvermittelt und ohne Turnieransporn fehlt dann doch etwas. Zumal es in Tekken eben meistens um das Iron Fist- Turnier geht.
Ebenso befremdlich ist die Tatsache, dass man direkt aus allen 40 Kämpfern wählen kann, und nicht wie gewohnt mit einer kleinen Auswahl beginnt und Stück für Stück weitere Charaktere freispielt. Statt Kämpfern habt ihr die Möglichkeit Tekken-Karten freizuschalten. Von diesen gibt es 765 verschiedene. Dabei handelt es sich im Prinzip nur um statische Bilder. Nicht nur durch Spielen, sondern auch via Streetpass und dem Umtausch von Münzen können neue Karten erworben werden. Der Sinn sei mal dahin gestellt.
Neben dem Mehrspielerkampf der sowohl lokal als auch über das Internet ausgetragen werden kann, bietet euch das Spiel noch einige Einzelspielermodi.
Im Überleben Spezial-Modus tretet ihr gegen mehrere Gegner nacheinander an. Ihr habt dabei nur einen Gesundheitsbalken, der sich nach jedem gewonnen Kampf ein wenig regeneriert. Verliert ihr eine Auseinandersetzung, ist das Spiel vorbei. Zunächst steht euch nur der 5er Kampf zur Verfügung. Habt ihr diesen bewältigt, könnt ihr den 10er Kampf ausprobieren und euch dann weiter zu 20 Gegnern steigern.
Der Schnelle Kampf bietet euch die Option gegen zehn aufeinander folgende Gegner anzutreten. Geht ihr aus diesen Kämpfen als Sieger hervor, werden euch die Mitwirkenden angezeigt.
Das Training bietet euch die Möglichkeit, euch gegen bestimmte Gegner vorzubereiten, Charaktere einzustudieren oder einfach nur zu experimentieren. Hierzu gibt es mannigfaltige Einstellungen die euch Erlauben gezielt zu trainieren.
Da die Einzelspielermodi kaum Langzeitmotivation bieten, wird man schnell in den Mehrspielermodus wechseln. Hier hat man die Möglichkeit lokal oder im Internet gegen Kontrahenten anzutreten. Um die hohe Performance aufrecht erhalten zu können, wurde in diesen Modi der 3D-Effekt allerdings deaktiviert.
Spielt man online, so hat man die Option selber eine Lobby zu erstellen oder der eines anderen Spieler beizutreten. Einstellbar sind hierbei die Rundenanzahl und/oder die Kampfdauer.
Leider sind bei unseren Test stets heftige Lags aufgetreten, welche das Spielen stark beeinflusst haben.
Geschmackssache
Während andere Beat'em Ups oftmals mit bildschirmfüllenden Spezialattacken auftrumpfen oder extrem schnell ablaufen, ist Tekken gewohnterweise eher ein langsamerer Vertreter. Was aber in keinster Weise bedeutet, dass Langeweile aufkommt oder ungenügend Action geboten wird. Es ist schlichtweg Geschmackssache, ob einem System von Tekken zusagt oder nicht. Von allen drei Vertretern auf dem 3DS bietet es zumindest die realitätsnäheste Kampfsportdarstellung
Technische Kampfansage?
Eines der großen Versprechen welches schon lange vor Release gegeben wurde, war, dass das Spiel auch bei eingeschaltetem 3D-Effekt volle 60 Hz bieten wird. Und die Entwickler haben nicht nur Wort gehalten, sondern sich sogar noch übertroffen. Man könnte meinen, dass diese hohe Performance Einfluss auf die Qualität des Tiefeneffekts hätte. Dem ist nicht so. Tekken 3D setzt definitiv einen neuen Maßstab in diesem Gebiet. Der 3D-Effekt ist unglaublich stark und sehr gut implementiert.
Auch wenn die Arenen sehr viel Abwechslung bieten, wirken die Hintergründe leider leer und statisch.
Hier merkt man doch, dass Abstriche gemacht werden mussten. Größere Schauplätze sind zudem aus mehreren Schichten aufgebaut. Dies fällt auf, wenn man eine Weile lang zurückweicht und sich der Hintergrund nicht synchron verschiebt.
Teile der Arenen sind zwar zerstörbar, regenerieren sich aber nach sehr kurzer Zeit wieder. Etwas seltsam ist auch die Tatsache, dass man zwar zwei Kostüme pro Kämpfer zur Auswahl hat, diese aber in der Vorschau nicht angezeigt bekommt.
Während die Sprachausgabe punkten kann, ist der Rest der Akustik nicht ganz überzeugend. Die gedämpft klingenden Kampfgeräusche sind zwar in gewisser Weise typisch für Tekken, aber doch unpassend für eine Handheldversion. Die musikalische Untermalung sticht nicht besonders hervor. Das „Alpen“-Level mit seinem Jodel-Techno-Lied lässt allerdings vermuten, dass die Entwickler eventuell etwas zu lange vor dem Devkit gesessen waren.
Die Steuerung geht sowohl mit dem Schiebepad als auch dem Steuerkreuz sehr gut von der Hand.
Wie auch bei der Konkurrenz gibt es die Möglichkeit, Angriffe über den Touchscreen anzuwählen und auszuführen. Leider gibt es im Gegensatz zu Street Fighter keine Option, dies im Mehrspielermodus auszustellen.
Sehr lobenswert ist die Möglichkeit seine Tasten komplett selber konfigurieren zu können, und das sogar pro Kämpfer.
Filmeinlage
Neben dem Spiel, befindet sich auf dem Modul noch der Film Tekken: Blood Vengeance. Auch wenn der Bildschirm des 3DS nicht gerade über die höchste Auflösung verfügt, sieht das filmische Intermezzo des Prüglers durchaus gut aus. Der 3D-Effekt ist zwar vorhanden, kommt aber leider so gut wie nicht zur Geltung. Der Film ist in englisch, es können aber optional deutsche Untertitel eingeblendet werden.
Fazit
- Grafik
- 8
- Sound
- 7
- Multiplayer
- 7
- Gesamt
- 7
verfasst von „David“
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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 25.Februar.2012 - 17:44 Uhr