Spieletest: SpongeBob Schwammkopf: The Cosmic Shake NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
31. Januar 2023

USK 6 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Fantastische Franchise-Einbettung
7 Welten voller Spielspaß
ausreichend Gameplay-Variation
originale Synchronisation
Negativ:
Framerate und Performance
Kamera- und Timingprobleme
diverse Sammel-Nebenquests

Drei Jahre sind vergangen, seit dem ihr das letzte Mal mit SpongeBob und seinen Freunden loszogt, um Bikini Bottom unsicher zu machen. Da der beliebte gelbe Schwamm und sein seesterniger Kompagnon weiterhin nur Blödsinn im Kopf haben, erwartet euch mit SpongeBob Schwammkopf: The Cosmic Shake nun der nächste Wahnsinn. Was ihr von diesem erwarten dürft, klären wir in diesem durchgeschüttelten Test!

Das Kleingedruckte

Als wäre es ein ganz normaler Tag, machen sich SpongeBob und Patrick zu neuen Abenteuern auf. In der Unterwasserwelt von Bikini Bottom scheint alles in bester Ordnung. Warum nicht den Freizeitpark „Handschuhwelt“ aufsuchen, um etwas Spaß zu haben? Gesagt getan machen sich die beiden auf. Wie es kommen muss, werden sie im Park auf den Verkaufsstand der Meerjungfrau Madame Kassandra aufmerksam, die nichts unversucht lässt, ihren Krempel unter die Leute zu bringen. Doch die beiden Quatschköpfe nehmen sich genau Neptuns Seifenblasen aus dem Sortiment, welche Wünsche zu erfüllen versprechen. Kurzerhand ist ganz Bikini Bottom voller Seifenblasen und die muntere Wünscherei geht vonstatten. Doch das Unheil wartet nicht lange auf sich. Hätten sie vorher das Kleingedruckte gelesen, so wäre ihnen klar gewesen, dass die Seifenblasen nur von reinen Herzen genutzt werden dürfen und sonst für großes Unheil sorgen können. Sogleich sprengen die Seifenblasen riesige Löcher ins Raum-Zeit-Gefüge, sodass Bewohner und Häuser von Bikini Bottom verschüttgehen. Natürlich müssen SpongeBob und Patrick, der auch nur als aufgeblasener Ballon davon gekommen ist, die Suppe auslöffeln – so beginnt euer Abenteuer.

7 Welten sollen es sein

Als hätte euch Kassandra nicht schon genug eingebrockt, berät und ermutigt sie euch weiterhin ihrem Rat zu folgen. Schließlich muss all das Gelee, welches die Stadt überzogen hat, entfernt werden. Ihr klettert sogleich ins erste Portal und reist in die Cowboy-Welt. Hier trefft ihr auf eine alternative Form von Mr. Krabs, melkt Kakteen für leckeren Kaktussaft und perfektioniert eure Reitfähigkeiten beim Seepferdchenrennen, natürlich inkl. zertifiziertem Reitschein.

Es wird gehüpft, geschlagen und entdeckt. The Cosmic Shake kommt hier als 3D Plattformer daher, der euch reizen möchte. Ihr werdet diverse Sprungpassagen erleben, die euch ein wenig an Crash Bandicoot und die vielen Fässer erinnern. Besonders die explosiven von ihnen machen wenig Hehl um die Inspiration. Neben den Hauptquests, die euch stets artig per Symbol auf der Karte präsentiert werden, dürft ihr euch mit der Zeit an verschiedenen Nebenquests versuchen, die zumeist Sammelaufgaben beinhalten. Um den Spielspaß pro Welt nicht nach einem Durchlauf zu beenden, ist regelmäßiges Backtracking nötig. Denn erst in Welt drei, der Piraten Lagune, dürft ihr euch über den Enterhaken freuen, der es euch ermöglicht, über größere Distanzen zu schwingen. Nach der Halloween Welt könnt ihr auch einen Grand Slam Sprung ausführen, der schwerere Schalter aktiviert und wer die Karate Innenstadt von Bikini Bottom absolviert hat, dem gelingen Luftkicks im Schlaf.

Insgesamt dürft ihr euch über sieben Welten freuen. Neben den genannten gibt es noch ein prähistorisches Setting, samt Neandertaler-Look unserer zwei Schlauberger, eine Mittelalter-Welt und dann noch eine voller Gelee. An Abwechslung wird euch dabei einiges geboten. Sowohl die Details der Umgebung sind eines SpongeBob-Comics würdig, als auch die vielen NPCs. Diese sind hübsch anzusehen, wenn auch nicht immer lippensynchron.

Schmelzende Fanherzen

Wer die SpongeBob Fernsehserie liebt, der wird von Beginn an seine Freude an diesem Spiel finden. Doch auch diejenigen, die bisher einen größeren Bogen um den gelben Schwammkopf und seine Freunde gemacht haben, werden zugeben müssen, dass die Feinheiten der Inszenierung für The Cosmic Shake sprechen. Ihr werdet an etlichen Stellen mit hervorragenden Zwischensequenzen und humorvollen Dialogen beschenkt. Gleichzeitig erwartet euch eine deutsche Vertonung der Originalsprecher plus entsprechende Untertitel. Das erzeugt nicht nur eine fantastische Immersion in die Geschichte, sondern fühlt sich ein bisschen wie ein Binge-Watching Marathon einer gut geschriebenen SpongeBob-Staffel an.

Darüber hinaus werdet ihr all eure Freunde in den sieben Welten wiedersehen und retten können. Sandy, Thaddäus, Gary und einige mehr sind dabei. Neben den hübschen Sequenzen werden in einigen Momenten auch zusätzliche Konzeptzeichnungen eingeblendet, die den Moment noch ein wenig mehr herausheben sollen, vor allem aber für die wunderbare Design-Arbeit sprechen.

Auch wenn es dem ein oder anderen keine große Hilfe sein mag, setzt der Entwickler auf zahlreiche Tutorials, die sich kurzerhand durch kleine Cartoons mit Aktionshinweisen auf einer Schriftrolle spielen. Auch hier wurde sehr gekonnt das Franchise bedacht und sorgt immer wieder für Begeisterung, welches Skillset SpongeBob als nächstes anwenden darf.

Technik nur spritzwassergeschützt

Wo wir neben der seichten, aber sehr witzigen Story noch viele Worte des Lobes verloren haben, müssen wir bei der Performance und Technik mit einigen störenden Quallen umgehen. Die Hardware der Nintendo Switch zeigt sich auch bei SpongeBob Schwammkopf: The Cosmic Shake von seiner eher wackligen Seite. Was sich in Bikini Bottom und dem Wilden Westen noch erstaunlich flüssig anfühlt und geschmeidig spielt, gerät spätestens ab Welt drei ins straucheln. Regelmäßige Lags, die sich zeitweilig wie Vorboten von Freezes anfühlen, sind Teil des Spielerlebnisses. Das ist besonders schade, wenn ihr euch auf schmalen Platforming-Passagen befindet oder mitten ins Kampf-Getümmel mit den verschiedenen der 12 Gelee-Monster stürzen wollt. Hier sind Badewannen-wuchtende Kerle, Riesenwürmer oder kleine Flug-Gelees dabei. Maßgebend für die technische Präsentation war die Spielversion 1.0.2. Zum Release dürft ihr aber auf 1.0.3 setzen, welche zumindest Grafik, Ton und Speicherfehler beheben soll.

Neben den Lags konnten wir ganz unterschiedliche Ladezeiten wahrnehmen. Was beim Laden einer Welt noch etwas länger dauert, ist in den Arealen nahezu ladefrei. Auch nach eurem Ableben kommt ihr in Windeseile zum letzterreichten Checkpoint. Diese sind im übrigen regelmäßig und weitestgehend großzügig gesteckt. Vereinzelt kam es in unserem Testdurchlauf aber dazu, dass man durch Gegnertreffer in Spielbereiche katapultiert wurde, bei denen ein anderer Checkpoint aktiv wurde, sodass Wege erneut zurückgelegt werden mussten. Das ist auch deshalb der Fall, weil das Spiel nur sehr sparsam mit dem Platzieren von Abkürzungen umgeht, die aktiviert werden, wenn ein bestimmter Handlungsschritt geschafft ist. Die Kamera ist dabei auch regelmäßiger Unterstützer der Gelee-Fraktion. Denn was in den Einstellungen noch als „unterstützende“ Kamera bezeichnet wird, stellt sich schnell als Trugschluss heraus. Die Kamera rotiert regelmäßig um euch herum, teilweise aber so unnatürlich, dass ihr zwar eure Schwamm seht, aber nicht die Richtung, in die ihr springt, fliegt oder schwingt. Das ist jedoch in Momenten, in denen es auf kleinste Vorsprünge oder Boxen ankommt, unerlässlich wie ärgerlich. Auf diese Weise verspielt The Cosmic Shake wertvolle Punkte, die es sonst für die überaus solide Umsetzung des Gameplays eingestrichen hätte.

Sanfte Klänge

Wer sich in der Welt von Bikini Bottom ein wenig auskennt, der wird nicht lang brauchen, um bekannte Themen aus dem Franchise wiederzuerkennen. Die hawaiianisch anmutenden Melodien, die urigen Klänge und die authentisch-stimmige Vertonung erzeugen ein passendes Gesamtbild, dass mit einiger Variation präsentiert wird. Einzig die Kommentare von SpongeBob und Patrick, etwa beim Gleiten oder Scheitern, wiederholen sich auf Dauer auf zu ähnliche Weise. Da es aber trotzdem cool ist, dass die Krosse Krabbe Pizza die Pizza ist, die super knusprig ist, verzeihen wir unserem gelben Pizzakarton-Gleitschirm-Schwamm die Dauerschleife.

Spielspaß hurra!

Hand auf’s Schwammherz: Was am Ende am meisten zählt, ist doch der Spielspaß. Von dem bekommt ihr in SpongeBob Schwammkopf: The Cosmic Shake nicht zu wenig präsentiert. Dies liegt an der guten Mischung aus Comic-Story-Sequenzen, den kreativen Welten mit all ihren Details – da wären Schneckenrennen, Lampenfisch-Geister, Zwillen als Katapulte oder fliegende Piratenschiffe als Kampforte. Die Liste der Dinge, die hier gelungen sind, verdient ihre Anerkennung. Das Spiel lässt sich höchstwahrscheinlich in 6-10 Stunden durchspielen, je nachdem, wie sehr euch die hier und da schwammige Steuerung bzw. Kamera-Schwächen in die Irre treiben. Wer das übrige Sammelzeug erledigen möchte und sich die goldenen Münzen schnappt, die besonders gut versteckt sind, kann nach und nach die 30 Outfits für SpongeBob freischalten. Einige davon erhaltet ihr regulär über den Kampagnen-Fortschritt, die wirklich coolen kauft ihr aber extra. Wir haben uns zum Beispiel sehr am SpongeBob im Geister-Kostüm oder als Pfadfinder erfreut. Gerade für den UVP von 39,99€ erscheint uns das gebotene Spielpaket mit viel Fan-Service aber fair.

Fazit

SpongeBob: The Cosmic Shake ist ein Riesenspaß! Egal ob Serienliebhaber oder Freund der schnellen Witze, in The Cosmic Shake kommt jeder von euch auf seine Kosten. Eine charmante Story durch sieben Welten, die vor Details und Liebe nur so strotzt, will entdeckt werden. Der Action-Platformer schafft zwar nicht jede Technik-Hürde im ersten Anlauf, liefert aber insgesamt mit reichhaltigem Gameplay und Design-Raffinesse ab! Wer frühere SpongeBob-Spiele mochte, wird The Cosmic Shake lieben!

Grafik
9
Sound
8
Gesamt
8.5

verfasst von „ Maik“

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Vielen Dank an die Firma THQ Nordic für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 31.Januar.2023 - 01:47 Uhr