Spieletest: SEGA Superstars Tennis WII

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Releasedate:
20. März 2008

USK 6 keine Onlinefunktion Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
solide Steuerung
viele SEGA-Maskottchen
guter Solo-Modus
Negativ:
Steuerung unpräzise
fehlender Online-Modus
ab und an Ruckler

Videospielmaskottchen und Sport – eine endlose Geschichte. Nachdem die Nintendo-Meute in vielen Sportarten meist mit gutem Beispiel vorangegangen ist, will nun auch das SEGA-Ensemble Kritiker und Kunden gleichsam beeindrucken. Dass Sonic, Tails und Co. sportlich sind, konnten sie bereits in der Nintendo-Koproduktion „Mario und Sonic bei den Olympischen Spielen“ unter Beweis stellen. Im Tennis sind die bunten SEGA Superstars jetzt auf sich allein gestellt – ob sie auch mit Schläger und Filzball eine gute Figur machen?

Mit Igel, Affe und Dr. Eiermann nach Wimbledon!

Insgesamt verstecken sich sechzehn SEGA-Maskottchen in dem von Sumo Digital entwickelten Sportspiel; acht davon stehen von Anfang an zu Wahl, die anderen müssen zunächst freigespielt werden. Die Charaktere und Thematiken der Spielfelder entstammen bekannten SEGA-Marken: Neben Videospielikone Sonic haben sich beispielsweise der androgyne Nights, Rasseläffchen Amigo oder die Kollegen aus Space Channel 5 unter die Tennisspieler gemischt. Ihr werdet einige bekannte Gesichter wieder erkennen, gleich von „Superstars“ zu sprechen, ist in den meisten Fällen aber eine Übertreibung: Der Charme der charismatischen Mario-Tennis-Bande wird nämlich nicht erreicht.

Bis zu vier menschliche Spieler können sich die Filzbälle um die Ohren schlagen. Aber auch der Solo-Modus auf dem „Planet Superstars“ ist durchaus überzeugend: Fünfzehn Szenarien gilt es freizuspielen, die sich aus unterschiedlichen Herausforderungen zusammensetzen. Entweder bestreitet ihr ganz klassische Tennismatches oder ihr stellt euch den meist sehr gut gelungenen Minispielen, die den Tennissport mit dem Thema des Szenarios verbinden. In der House-of-the-Dead-Welt vertreibt ihr zum Beispiel Zombies mit kräftigen Returns oder befördert im Monkey-Ball-Abschnitt mittels Vor- und Rückhand eine Reihe Billardkugeln durch zwei goldene Bögen. Etwas störend wirkt da manchmal, dass manche Minispiele nur eine Steuerungsmethode zulassen, bei der ihr die Wiimote quer wie das NES-Pad halten müsst. Dann heißt es für alle, die eine andere Bedienung vorziehen: umstöpseln! Bei normalen Tennisspielen hat sich nämlich die Methode mit Wii-Fernbedienung und Nunchuk als beste Alternative herausgestellt. Im Gegensatz zu Wii Sports: Tennis bewegt ihr eure Spielfigur selbst über den Court – und das mit dem Analog-Stick des Nunchuk. Durch Gesten mit der Wiimote schlagt ihr nach dem Ball. Wenn ihr überdies den A- oder B-Knopf gedrückt haltet, führt ihr einen Lob oder einen Stoppball aus. Leider stehen euch keine Möglichkeiten offen, den Ball zu beschleunigen, wie es etwa bei Mario Tennis durch Aufladen der Schläge möglich ist – somit geht ein ganzes Stück Schlagvarianz verloren. Dafür spielen wie bei Mario Power Tennis für den GameCube Superschläge eine wichtige Rolle. Mit starken Ballwechseln füllt sich die Sternanzeige unter eurem Charakter auf. Ist diese voll und funkelt, führt ihr durch gleichzeitiges Drücken von A und B einen Spezialschlag aus, der je nach Spielfigur unterschiedlich ausfällt. Bei Nights fliegt der Ball in schwer zu berechnenden Spiralbahnen auf den Gegner zu, Sonic feuert den elektrisierten Ball in Zick-zack-Mustern ins andere Spielfeld. Ihr werdet während des Spielens leichte Verzögerung bei den Schlägen feststellen, da eure Bewegungen nicht eins zu eins ins Spiel übertragen werden. Wenigstens wirkt sich das im Sinne einer Fehlertoleranz meist positiv auf euer Spiel aus und ihr entwickelt schnell ein Gefühl der Kontrolle – und das ist eigentlich immer positiv.

Wii-Tennisspieler von der Außenwelt abgeschnitten!

Alles andere als positiv SEGAs Entscheidung, keinen Online-Modus für die Wii anzubieten, obwohl dieser in der PlayStation-3- und Xbox-360-Version vorhanden ist. Von offizieller Seite hört man nur, dass die Zeit nicht ausgereicht hätte, einen solchen Modus zu integrieren und der Wii-Spieler sozusagen als Entschädigung zwischen drei unterschiedlichen Steuerungsvarianten wählen kann. Ein schwaches Argument, bedenkt man doch, dass Online-Tennismatches der Langzeitmotivation sehr zuträglich gewesen wären. Weniger Kritik müssen sich die Entwickler wegen der technischen Umsetzung anhören: Die Spielfiguren sind hübsch und detailliert modelliert, die Vielfältigkeit der Melodien aus den SEGA-Klassikern ist klasse und obendrein wird ein 16:9-Modus unterstützt. Leider fallen einige Tenniscourts etwas leblos und einige andere etwas zu grell aus – zudem müsst ihr euch auf gelegentliche Ruckler einstellen.

Wer einfach mal Spaßtennis auf der Wii spielen und seine Charaktere im Gegensatz zu Wii Sports: Tennis auch einmal selbst über den Court jagen möchte, wird mit SEGA Superstars Tennis Freude haben. Trotz Schwächen in der Steuerung bietet das Game im Solo-Modus viele motivierende Herausforderungen und lustige Ballwechsel mit bis zu vier menschlichen Mitspielern. An die Qualität eines Mario Power Tennis kommt die SEGA-Riege allerdings nicht heran.

Fazit

SEGA Superstars Tennis ist ein handwerklich solides Fun-Tennisspiel, das im Solo- und Mehrspieler-Modus durchaus bei Laune hält. Die Steuerung ist zwar etwas ungenau und simpel ausgefallen, das Spiel lässt sich aber dennoch gut kontrollieren. Der fehlende Online-Modus, über den die PS3- und Xbox-360-Versionen verfügen, wird hingegen schmerzlich vermisst.

Grafik
7
Sound
8
Multiplayer
7.5
Gesamt
7

verfasst von „Mana Drache“

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Vielen Dank an die Firma SEGA für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 11.April.2008 - 10:39 Uhr