Spieletest: Professor Layton und die Schatulle der Pandora NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
25. September 2009

USK 0 WiFi unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 3 Meinungen

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Specials: Das Spiel läßt sich durch einen individuellen Code mit dem Vorgänger und dem Nachfolger verbinden.

Plus / Minus

Positiv:
Komplex und doch den Wurzeln treu
Jede Menge Geheimnisse
Motivation pur
Negativ:
Textlastig
Spieltempo eventuell zu "gemütlich"

Vor etwa einem Jahr ist der erste Teil der Professor Layton-Reihe in Deutschland erschienen und war seitdem nicht aus den Hitlisten wegzudenken. Auch wir vergaben eine sehr gute Wertung und so war die Vorfreude auf Teil zwei natürlich sehr groß. Am Ende des ersten Spiels gab es eine kleine Vorschau auf die Schatulle der Pandora, die dann wieder aufgegriffen wird. Der Professor untersucht mit seinem kleinen Assistenten Luke die mysteriösen Ereignisse um Dr. Schrader, der leblos in seiner Londoner Wohnung aufgefunden wird. Alte Bekannte, wie etwa der dusselige Inspektor Chelmey lassen ein angenehm vertrautes Gefühl aufkommen. Die Untersuchungen werden das Duo, das manchmal auch als Trio auftritt, denn Flora aus dem ersten Teil spielt auch hier eine Rolle, in einen luxuriösen Zug und in zwei Ortschaften bringen. Bereits bei der Geschichte fällt auf, dass alles ein wenig komplexer geworden ist. Es gibt deutlich mehr Raum zu entdecken und es findet nicht mehr alles an einem Ort statt. Dabei ist der ohnehin schon einfache Zugang erleichtert worden. Ein im Spiel integriertes Tutorial versorgt den Spieler mit allen wichtigen Fakten, die Anleitung wird da fast überflüssig. Während der Rätsel wurde nun auch eine Notizfunktion eingebaut, die nicht nur bei Rechnungen hilfreich ist, sondern auch wenn beispielsweise geometrische Formen gezeichnet werden müssen.
Das Abenteuer läuft wie gehabt ab: Man untersucht Standbilder und bewegt sich über das Schuh-Symbol weiter. Dabei gilt es immer wieder die Örtlichkeiten zu untersuchen und Passanten zu befragen. Die Geschichte, die wieder ein Kriminalfall ist, weiß gut zu unterhalten und bleibt bis zum rührenden Schluss immer spannend. Neben der reinen Storyebene, geht es aber natürlich wieder hauptsächlich um Rätsel, die an allen Ecken und Enden darauf warten, vom Spieler gelöst zu werden. Erstaunlicherweise ist es den Entwicklern gelungen, tatsächlich neue Aufgaben zu kreieren und nicht einfach alte Rätsel neu zu arrangieren. Somit fühlt sich die Schatulle der Pandora wirklich frisch und neu an. Wie gehabt, können besonders knifflige Aufgaben mit bis zu drei Hinweisen vereinfacht werden. Allerdings kostet diese Unterstützung Hinweismünzen, die erst einmal gefunden werden müssen. Kluge Köpfe werden einerseits wieder durch die spielinterne Währung „Pikarat“ belohnt, die Boni freischalten und andererseits durch goldene oder silberne Symbole, wenn ein Rätsel eigenständig im ersten Versuch, beziehungsweise mit Hilfe im ersten Versuch gelöst wurde.
Der Umfang ist auf jeden Fall gewachsen, es gibt deutlich mehr Locations zu entdecken, aber auch Laytons Koffer bietet Neuerungen, die auch zu der bereits erwähnten Komplexität beitragen. So wurde der Roboterhund durch einen zunächst übergewichtigen Hamster ausgetauscht, der durch die korrekte Anordnung verschiedener Gegenstände zu einem fitten Haustier werden soll. Dabei müssen klare Regeln beachtet werden, die logisch miteinander verbunden werden müssen.
Das Teeservice ist ebenfalls neu und erlaubt dem Professor zusammen mit Luke köstliche Kreationen herzustellen. Dabei müssen drei Teile miteinander gemischt werden, um schmackhafte Ergebnisse zu erzielen. Wenn der Spieler einen neuen Tee erfunden hat, muss noch die richtige Person gefunden werden, die genau diesen Tee trinken möchte. Kleinere Hinweise machen diese Aufgabe aber zu einer durchaus lösbaren.
Die Kamera muss zunächst aus verschiedenen Teilen wie bei einem Puzzle zusammengesetzt werden. Danach können Fotos an ausgewählten Schauplätzen geschossen werden. Nun beginnt das Spiel „Wo ist der Fehler im Bild“. Bekommt man bei 9Live für das Lösen solcher Aufgaben nur eine hohe Telefonrechnung, so lassen sich an Stellen, wo ein Fehler im Bild ist, Hinweismünzen oder Rätsel finden.
Der Spielverlauf wird im Koffer des Professors diesmal nicht nur in Form des Tagebuchs niedergeschrieben: Mehrere alte Bücher erzählen eine mysteriöse Geschichte aus längst vergangenen Tagen. Auch wenn man Vermutungen hat, erst am Ende offenbart sich das ganze Drama um die Schatulle der Pandora.

Obwohl sich die Aufmachung nicht deutlich zum ersten Teil unterscheidet, hat sich technisch einiges getan. So ist die Zahl der Videosequenzen angestiegen, zudem werden sie auch regelmäßiger gezeigt. Die Filmchen sind weiterhin wunderschön anzuschauen und machen Lust auf den bereits angekündigten Kinofilm. Der große Erfolg des Vorgängers hat Nintendo zudem veranlasst eine deutsche Sprachfassung herzustellen, die sich wirklich hören lassen kann. Obwohl man über Lukes piepsige Stimme am Anfang möglicherweise stolpert, erweist sich die Synchronisation als sehr charmant und treffend. Vor allem Layton wurde hervorragend getroffen. Aber nicht nur die Sprecher sind richtig gut, auch der Soundtrack transportiert Stimmungen so gut, dass man fast vergisst, vor einem kleinen Handeheld-Screen zu sitzen. Vor allem der Abspann-Titel ist kraftvoller als mancher Soundtrack bei Filmen. Grafisch kommen weiterhin starre, gezeichnete Hintergründe zum Einsatz, die allerdings wie aus einem Guss und somit authentisch wirken. Die Präsentation der Rätsel ist eher zweckmäßig, aber liebevoll gehalten.
Die Geschichte ist nach knapp 20 Stunden zu Ende erzählt. Allerdings warten dann zusätzliche Rätsel, Boni und Online-Rätsel auf die Spieler. Wer bereits den ersten Teil sein Eigen nennt, sollte zudem die beiden Geheimtüren besuchen, die weitere Inhalte freischalten.

Fazit

Level 5 ist tatsächlich gelungen, was man ihnen nicht zugetraut hätte: Eine Schippe draufzulegen und ein exzellentes Spiel noch zu verbessern. Dabei geht es um die Summe vieler Teile: Mehr Videos, mehr Rätsel, deutsche Sprachausgabe, komplexer und doch einsteigerfreundlicher. Ich hoffe, dass die Serie auf diesem Niveau bleiben kann. Ob es noch besser wird? Level 5 wird die Antwort auf dieses Rätsel hoffentlich in einem knappen Jahr selbst beantworten...

Grafik
8.5
Sound
8.5
Gesamt
9

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 03.März.2010 - 14:13 Uhr