Spieletest: Percy Jackson - Diebe im Olymp NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
11. Februar 2010

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
gutes Block-System
komplett deutsch
Negativ:
zu leicht
sehr karg & trocken
Soundeffekte inakzeptabel

Spätestens wenn ein Buch verfilmt wird, muss man nicht mehr lange auf die dazu gehörige Videospieladaption warten. So erschien auch kurz nach dem Kinostart von Percy Jackson Diebe im Olymp, das gleichnamige Spiel für den DS.

Das federführende Studio Griptonite Games hat schon einige Spiele aus dem Filmbereich, umgesetzt (z.B. Harry Potter, Eragon und Fluch der Karibik), und sollte dementsprechend einiges an Erfahrung auf diesem Gebiet haben. Unter anderem die, dass Filmumsetzungen der Ruf anhaftet, für gewöhnlich durchschnittlich bis unspielbar zu sein. Da sich davon aber heutzutage scheinbar niemand mehr abschrecken lässt, haben sich die Entwickler also daran gemacht, die Geschichte des ersten Bandes von Rick Riordans Buchserie auf eine DS-Karte zu übertragen.

Ungewöhnlich ist schon mal die Tatsache, dass es sich bei dem Spiel um ein Rollenspiel handelt, und nicht wie so oft bei Titeln seiner Art, um ein stumpfes Jump and Run oder holpriges Beat em Up.

Die Story

Da sicher nicht alle die Bücher gelesen haben, bzw den Film gesehen haben, erst mal eine kleine Einführung in die Story. Die Hauptfigur Percy lebt mit seiner Mutter und seinem Stiefvater in New York. Da er angeblich Legastheniker ist und zudem unter ADHS leidet, hat er dementsprechend Probleme in der Schule. Als sich vor seinen Augen eine seiner Lehrerinnen in eine Furie verwandelt, und versucht ihn zu töten, steht er auf einmal vor ganz anderen Problemen. Durch den Zwischenfall erfährt er, dass er ein Halbgott und Sohn des griechischen Gottes Poseidon ist. Die Götter des Olymp sind nämlich keines Falls reine Mythologie oder Vergangenheit. So macht sich Percy zusammen mit seinem Freund Grover , der in Wirklichkeit ein Satyr ist, auf den Weg zum Halbblut-Camp, einer Art Ausbildungs und Trainigslager für Halbgötter. Dort erfährt der Junge unter anderem auch, dass seine Angreifer hinter dem Herrscherblitz des Zeus her sind, den sie bei ihm vermuten.

Wer kein Vorwissen zu dem Spiel hat, erfährt auch leider zu Beginn des Spiels nicht wirklich viel, sondern wird fast unvermittelt in den Kampf mit der Furien-Lehrerin geworfen. Auch im weiteren Spielverlauf wird die Geschichte sehr statisch mit Figuren im Comicstil und viel Textboxen erzählt. Positiv ist an dieser Stelle zu erwähnen, dass der Titel komplett lokalisiert wurde und die Übersetzung, im Gegensatz zu vielen anderen Spielen, wirklich in Ordnung ist.

Der Spielverlauf

Anders als bei anderen Rollenspielen könnt ihr euch nicht frei in eurer Umwelt bewegen, sondern bewegt euch auf einer Karte, die einen stark an ein Brettspiel erinnert. Je weiter man voranschreitet, desto mehr anwählbare Punkte erscheinen auf der Karte. Neben einigen Orten an denen Gespräche geführt werden, die die Geschichte weiter spinnen, reist man im Endeffekt von einem Kampf zu nächsten. Auf der Karte selber habt ihr Zugriff auf euer Teammenü. Dort können die Mitglieder eurer Partie ausgewählt und verwaltet werden. Die Gruppe besteht aus drei aktiven Charakteren, von denen einer immer Percy sein muss. Insgesamt gibt es neben diesem noch fünf weitere, die sich eurer Sache im Laufe des Abenteuers anschließen. Jeder dieser Charaktere hat vier spezielle Fähigkeiten, von denen er zwei auswählen, und dementsprechend aktiv im Kampf nutzen kann. Der Protagonist selbst kann drei seiner Fertigkeiten einsetzen.

Im Laufe des Abenteuers steigen eure Helden rollenspieltypisch auf und erhalten Verbesserungspunkte. Diese können auf die Attribute Präzision, Ausweichen, Stärke und Schutz verteilt werden. Desweiteren kann jeder Charakter zwei Drachmen bei sich tragen. Diese Münzen erhöhen bestimmte Werte nochmals.

Die Kämpfe

Die Auseinandersetzungen mit euren Widersachern werden im oberen Display eures DS angezeigt, im unteren der Status eurer Truppe. Im Gegensatz zu anderen Rollenspielen braucht nicht jeder einzelne Charakter eine gewisse Zeit bis er eine Aktion durchführen kann, sondern es gibt jeweils einen Balken für jede Partei. Dieser ist in zehn Einheiten unterteilt. Jede Aktion die durchgeführt wird, verbraucht etwas von eurer Zeit. Greift Percy zum Beispiel mit seiner Standardattacke an, so leeren sich vier Felder dieses Balkens. Ihr könnt erst dann eine weitere Aktion ausführen, wenn die Leiste wieder vollständig gefüllt ist. Das gleiche gilt selbstverständlich für euren Gegner. Dies bedeutet aber natürlich, dass nur jeweils einer der Kontrahenten pro Zug angreifen oder zaubern kann. Dadurch verliert sich sich irgendwie der Sinn, mehrere Charaktere mitzuführen, außer dass sie eben unterschiedliche Zauber und Attacken haben.

Es gibt auch einen Teamangriff, welcher aber nur durchgeführt werden kann, sobald eine entsprechende Leiste voll geladen ist. Leider füllt sich diese aber nur bei bestimmten Aktionen und ist somit taktisch nicht sinnvoll einsetzbar.

Eigentlich gibt es unterschiedliche Arten von Treffern. So kann ein Hieb zum Beispiel nur streifen und dementsprechend weniger Schaden anrichten. Die Idee an sich ist wirklich gut, da aber auch die effektiven Treffer beim gleichen Gegner teilweise extrem unterschiedlichen Schaden machen, hätte man es auch weglassen können.Es scheint fast so, als würde der Schaden zufällig ermittelt. Auch kritische Angriffe kommen vollkommen willkürlich zustande. Bei diesen müssen in einer Art Quicktime-Event mit dem Stylus Pfeile nachgezeichnet werden. Je mehr ihr in der vorgegebenen Zeit schafft, um so höher ist der angerichtete Schaden.

Werden eure Helden angegriffen, so könnt ihr bis zu 50% des Treffers abblocken, wenn im richtigen Moment der Schild auf dem Touchscreen antippt wird. Drückt man zu früh, vermindert sich der Schutz rapide. Ist man zu spät, bekommt man die volle Wucht des Angriffes ab. Da jeder Gegnertyp unterschiedlich schnell angreift ist dies eine gute Reaktionsübung. Generell sinkt der Schutz eurer und auch der gegnerischen Truppe, sobald eines ihrer Mitglieder gefallen ist. Rein theoretisch können im Kampf auch Items eingesetzt werden, die ihr im Laufe des Spiels erhaltet. Aufgrund des sehr niedrigen Schwierigkeitsgrades sind sie aber kaum von Nöten.

Die Technik

Musikalisch ist das Spiel ganz nett und harmonisch untermalt. Die Soundeffekte hingegen wirken wie frisch aus der Dose gezaubert. Spätesten wenn zwei der Charaktere vergiftet sind, geht einem das ständige „Ahh“ und „Uhh“ sehr auf die Nerven. So etwas in heutzutage absolut nicht mehr vertretbar. Im Kampf selber kann man über die Optik nicht meckern, außer, dass die Effekte etwas schöner gestaltet hätten werden können. Der Rest vom Spiel wirkt durch seine Spielbrettoptik und die vielen nicht animierten Textpassagen sehr blass und statisch. Die Steuerung, welche darauf beschränkt ist mit dem Stylus Icons anzuklicken und ab und zu Striche zu ziehen, funktioniert.

Fazit

Leider kränkelt der Titel gleich an mehreren Stellen. Ein gutes Rollenspiel zeichnet sich nicht nur durch eine gute Story aus, sondern auch dadurch, dass diese gut vermittelt wird. Was hier leider nicht im Geringsten der Fall ist. Dazu kommt, dass das Spiel sehr leicht ist. Dadurch muss man selten bis nie seine Fähigkeiten und Items einsetzen, oder genretypisch seine Charaktere hochleveln. Es sind einige gute Ansätze vorhanden, aber selbst für Einsteiger dürfte Percy Jacksons Abenteuer zu trocken und zu unmotivierend sein.

Grafik
6
Sound
6
Gesamt
6

verfasst von „Nimmerlandjunge“

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Vielen Dank an die Firma Activision für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 07.März.2010 - 20:09 Uhr