Spieletest: Paper Mario: Die Legende vom Aeonentor NSW

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
23. Mai 2024

USK 0 Online spielbar Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
liebevolle Präsentation
viel Umfang
viele Spaßmomente
witzige Minispiele und Sidequests
Negativ:
viel Herumgelaufe
manche Charaktere unnütz
teils etwas einfach

Ein weiterer „Paper Mario“ -Teil hat nun ein Remake spendiert bekommen, nämlich „Die Legende vom Äonentor. Mit Grafikupdate und mit neuem Soundtrack im Gepäck, könnte es ein wunderbarer Titel werden, war doch das Gamecube-Pendant bereits hervorragend. Ob sich ein Ausflug in die Papierwelt lohnt, erfahrt ihr hier in unserem Test.

Die Legende vom Äonentor.

Paper Mario-Spiele zeugen immer von einem schön skurrilen Humor und „Papiereffekten“ sowie diverser, teils lustiger, Gameplaymechaniken. Natürlich muss unser roter Klempner natürlich wieder mal Prinzessin Peach aus den Fängen einer Kreatur befreien. Wie kann es anders sein, hat ein weiteres Mal unser Reptilienkönig seine Finger im Spiel. Besagte „außerirdische“ Kreatur braucht unsere Lieblingsprinzessin, um an einen legendären Schatz zu gelangen. Dieser befindet sich hinter einem „Äonentor“. Ihr habt also wieder jede Menge zu Hüpfen, Schlagen und zu Laufen, um Peach zu befreien, den Schatz zu bergen und die Welt zu retten. Wenn da nicht die Krux wäre, dass ihr erst sieben Sterne benötigt, um das Tor öffnen zu können...

Wie bei jedem Mario dürft ihr auch hier bei der Story keinen geistigen Erguss erwarten, doch witzige Dialoge, charmante Charaktere und geniale Locations lassen euch tief in die Papierwelt eintauchen und die Geschichte rund um das Äonentor wird nie langweilig werden.

Ganz mein Humor

Das Gameplay und das Prinzip aus rundenbasierten Kämpfen machen richtig Bock und selbst die verschiedensten Areale unterscheiden sich nicht nur visuell, sondern auch spielerisch stark voneinander. Überall wimmelt es nur so vor neuen Ideen und ihr trefft auf einzigartige Charaktere, die euch immer wieder zum Schmunzeln und Lachen bringen werden. An dieser Stelle sei verraten, dass sich die Story nicht zu ernst nimmt und sowohl mit viel Quatsch und humorvollen Dialogen als auch mit Feinheiten im Gameplay glänzt. So dürft ihr beispielsweise im „Glimmerliner“-Zug einem Pinguin-Meisterdetektiv zur Hand gehen oder im „Düsterdorf“ einem Poltergeist das Handwerk legen.

Paper Mario bietet nicht nur witzige NPCs, sondern auch viele Figuren, die sich eurem Trupp anschließen. In jedem Kapitel könnt ihr ein neues Teammitglied kennenlernen, jedes mit speziellen Fähigkeiten. So gibt die Archäologin „Gumbrina“ wertvolle Hintergrundinfos zum Level, während der Windgeist "Aerola" Gegner und Hindernisse aus dem Weg blasen kann. Vielleicht entdeckt ihr ja auch einen kleinen jungen Dino, aber lasst euch überraschen.

„Kämpft“ mit Mario, schwingt die Arme auf und ab...

In den verschiedensten Welten gibt es so einiges zu erkunden und zu entdecken. Wie bereits erwähnt, kommt aber auch das Vermöbeln von Gegnern nicht zu kurz. Während ihr in den klassischen „Jump N‘ Runs“ vorwiegend nur auf Feinde springen müsst, gibt es in Paper Mario-Titeln rundenbasierte Kämpfe.

Dort könnt ihr auswählen, ob ihr mit Sprüngen, einem Hammer oder anderer Items angreift. Als Unterstützung stehen euch eure Teamkameraden zur Verfügung. Diese sorgen mit ihren Spezialfähigkeiten für die nötige Abwechslung: Bringt mit „Bart-Omb“ Gegner zum Explodieren oder setzt die Hexe „Barbara“ ein, um euch den Rücken stärken zu lassen. Kritisch sei erwähnt, dass ihr manche Charaktere öfters benötigt, während ihr andere zwar habt, aber kaum einsetzen werdet. Warum es diese dann überhaupt gibt, kommt natürlich auf euer Spielverhalten an, aber einige hübschen wohl nur etwas die Statistik auf.

Habt ihr euren Angriff gewählt, spielt auch das Timing wieder eine entscheidende Rolle. Eure Angriffs- und Verteidigungsmoves könnt ihr mit perfekt getimten Knopfdrücken verstärken. Neben den „normalen“ Attacken gibt es auch spezielle magische, die Mario einsetzen kann. Beim Einsatz werden aber Ressourcen verbraucht, die ihr euch durch den Applaus des Publikums verdienen könnt. Welches Publikum? Die Kämpfe finden, warum auch immer, auf einer Theaterbühne statt. Im Anschluss an die Spezialfähigkeit findet jeweils ein eigenständiges „Minispiel“ statt. Diese Games sorgen einerseits für die nötige Abwechslung, verzögern aber auch etwas die Spielzeit und oft erwischt man sich dabei, manche Attacken nicht auszuwählen, weil man keinen Bock auf langatmige Spielchen hat.

Zurück nochmals zum Theater. Auch die Location der Kämpfe solltet ihr gut im Auge behalten. So fallen immer wieder Requisiten um oder die Beleuchtung von der Decke. Auch das Publikum erwischt man dabei, wie sie Steine auf Mario werfen, aber auch hilfreiche Items hinterlassen.

Wie es in jedem „Paper“-RPG üblich ist, könnt ihr euer Angriffsteam hochleveln, was nach Kämpfen automatisch passiert. Der Titel nimmt sowohl Neulinge, als auch RPG-Veteranen gut an die Hand. Man darf keinen komplexen Skill-Tree erwarten, vielmehr gibt es bei Paper Mario: Die Legende vom Äonentor ein Orden-System. So könnt ihr Mario ein Abzeichen anlegen, um beispielsweise seine Offensive oder Defensive zu stärken. Hier ist Herumexperimentieren angesagt, um euch euren eigenen „Super Mario“ zusammenzustellen. Doch auch ohne Orden lässt sich der Titel fertigspielen.

Hochglanz-Papier

Bei Paper Mario: Die Legende vom Äonentor handelt es sich um ein komplettes Remake des Originals – nicht zu verwechseln mit einem Remaster. So wurden die Grafik und der Sound komplett überarbeitet. Zwar läuft der Titel nur mit 30 fps, dennoch kann man sagen, dass, egal ob auf dem TV oder am Handheld, euch eine bunte, flüssige und glasklare Optik erwartet. Hier hat die Qualitätsabteilung von Nintendo wieder großartige Arbeit geleistet. Besonders das Spiel aus Licht und Schatten und die Spiegelungen sind atemberaubend. Der Soundtrack passt wie immer perfekt zum Setting, macht gute Laune und trällert schön wuchtig ins Ohr. Etwas nervig sind vielleicht die Ladezeiten zwischen den einzelnen Abschnitten, aber das ist die besagte Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Fazit

Paper Mario: Die Legende vom Äonentor entfaltet sich wie ein Origami-Kunstwerk. Jede Falte und jedes Detail erschaffen eine einzigartige Geschichte und eine lebendige Welt. Ein sehr gelungenes Remake eines bereits genialen Titels mit viel Witz und Charme. Dem Stil des Originals blieb man treu, dennoch gibt es eine neue überarbeitete Grafik, einen neu arrangierten Soundtrack, sowie ein witziges Gameplay – was will man mehr. Nach ca. 30 Stunden Spielzeit werdet ihr die Credits bewundern können. Das Spiel verspricht viel Unterhaltung, kann aber an manchen Stellen auch etwas langatmig wirken. Wer mit Mario vor zwanzig Jahre bereits die Sternjuwelen gesucht hat, der darf vor allem auf den Nostalgiefaktor zählen. Alle anderen erwartet ein geniales Remake eines Nintendo-Meisterstückes.

Grafik
9
Sound
9
Gesamt
9

verfasst von „Ulrich“

Diesen Artikel teilen:

Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 29.Mai.2024 - 21:09 Uhr