Spieletest: MotoGP 23 NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
8. Juni 2023

USK 0. unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport.

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Diverse Modi und Test Academy
KI basierte Fahrassistenten
Editoren für besseres Customizing
einige Barrierefreiheitseinstellungen
Negativ:
nachladende Texturen
Gesichtsanimationen schwach
Ladezeiten mittelmäßig

Milestone liefert euch auch dieses Jahr den aktuellen Eintrag zur Motorrad Racing Serie MotoGP. Im 2023er Update erwarten euch wieder einmal die aktuelle Fahrer-Riege, als auch diverse Quality of Life Verbesserungen. Welcher Gesamteindruck dabei herausgekommen ist, lest ihr in diesem Testbericht.

Ab auf die Piste

In MotoGP 23 gehen die Entwickler erstmals einen Schritt weiter, und reichern euer Gameplay soweit an, dass ihr möglichst viel Entscheidungsfreiheit bekommt. Ihr dürft nach einer kurzen Introsequenz euren Fahrer konfigurieren, der durch diverse Editoren gejagt wird. Angefangen beim Hautton, Haare, Gesicht etc, bis hin zum spannenderen Bike, der Lackierung, dem Rennanzug und Stickern, Nummern. Ihr dürft euch etwas Austoben, ehe es dann so richtig losgeht.

Entweder ihr wählt direkt die Karriere in der ihr als Rookie in die Moto3 einsteigt, euch hart den Weg in die Moto2 erfahrt, ehe es in die Königsklasse, die MotoGP geht. Mittlerweile wird die Karrierereise aber auch sehr vielfältig gestaltet. Ihr könnt erwartungsgemäß an eurem Bike schrauben und es verändern und technisch verbessern, aber auch mit der Zeit das Bike und Team wechseln. Ihr knüpft Beziehungen zu Teams und anderen Fahrern, könnt Social Media Funktionen nutzen, die zu Freund- oder Feindschaften führen und müsst euch immer wieder beweisen.

Wer jetzt sagt, das ist ihm alles zu viel Schnickschnack, er möchte bloß die aktuelle Saison spielen, der darf genau das natürlich tun. Ihr könnt nämlich unter Neue Meisterschaft direkt in die MotoGP 23 einsteigen. Dies setzt aber auch voraus, dass ihr euch auskennt, ein Training, Qualifying, Rennen mühelos absolvieren und die diversen Einstellungen und Menüs aus dem FF beherrscht. Für all jene, die sich jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, sei der sanfte, wenn auch spielerisch steinige Weg über die Karriere empfohlen. Denn so lernt ihr alles von der Pieke auf und habt neben der schönen Lernkurve auch eine sukzessive Herausforderungsentwicklung.

Quality of Life und mehr

In der 2023er Version von MotoGP wurden aber auch die Fahrphysik beeinflussende Technologien implementiert. So gibt es nun ein dynamisches Wettersystem, dass euch wortwörtlich mit einem kalten Schauer überraschen und eure Rennstrategie obsolet machen kann. Plötzlich müsst ihr Reifen wechseln, weil sich der Verschleiß verändert oder der Grip verschwunden ist.

Darüber hinaus wurde ein neuer KI-Assistent eingebaut, der es insbesondere Einsteigern erlaubt in diese Mischung aus Racing- und Simulationsgame schneller einsteigen zu können. Fahrhilfen, KI-Schwierigkeitsgrade, Bremsassistenten, ideale Fahrlinie, realer Physik-Simulationsgrad, all das erwartet euch bei entsprechender Einstellung. Wer andersrum einfach nur ein Podest nach dem anderen Erklimmen will, ohne jemals ein Motorrad von Nahem gesehen zu haben, kommt so mit deutlich weniger Testfahrten zurande.

Letztere sind aber auch kein Problem und machen noch dazu viel Spaß, weil es hier ebenfalls Medaillen zu verdienen gibt, wenn ihr euch über die Strecken in der MotoGP Academy durchprobiert. Darüber hinaus könnt ihr auch Einzelrennen bzw. Grand Prix angehen. Die Auswahl für Einzelrennen bzw. Rennwochenenden steht euch ebenso zur Verfügung. Auswählen könnt ihr aus 20 Ländern wie Spanien, Portugal, Japan, Thailand uvm. und den zugehörigen Rennstrecken wie z.B. dem Sachsen- oder Red Bull Ring. Beginnt ihr einmal im Bus ein umfangreiches Rennwochenende und wollt euren Ausstieg nicht verpassen, könnt ihr – wenn ihr nicht einfach in den Standby-Modus der Switch geht – nach jedem Rennschritt in die Pause gehen und das Spiel beenden. Geht ihr zurück auf den Grand Prix, wird eure aktuelle Wahl fortgesetzt, bis ihr in der Grand Prix Einstellung für den optionalen Abbruch oder die reguläre Beendigung des Wochenendes sorgt.

Zusätzlich gibt es eine Mehrspielerkomponente. Ihr könnt ein lokales Spiel erstellen oder einem Spiel beitreten. Dem Spielspaß lokal oder online steht also nicht viel entgegen. Auch hier dürft ihr bei eigenen Lobbys alles Mögliche selbst definieren. Getriebe, Haftung, Schwierigkeit (eine von vier) Rundenzahl, Rennrestriktionen und so weiter.

Allgemein empfinden wir, trumpft MotoGP 23 mit einem angenehmen Umfang auf und sorgt durch die verschiedenen Modi für genug Abwechslungsreichtum, damit alle Spielertypen, die auf Racing und Simulation stehen, auf ihre Kosten kommen. In unserem Test von Einzel-Grand Prix konnten wir auf Anhieb auf Anfänger etwas mit unserem Bike anfangen und sogar gewinnen. Dies wäre für Ausritte ins TT Isle of Man – Franchise undenkbar. Das Geschwindigkeitsgefühl wird hervorragend simuliert und auch die Motorradrennen typischen Bewegungen der Fahrer und Fahrzeuge wirken authentisch und stimmig.

Synchro und Sound

Bei der Synchro hat man sich auch in diesem Jahr Mühe gegeben und auf deutsche Sprachausgaben geachtet. Es werden Originalsprecher eingebaut, die die Rennen kommentieren und euch auf dem Laufenden zu aktuellen Rennereignissen und -bedingungen halten. Die Interfaces sind allesamt mehrsprachig lokalisiert und die Sounds der Bikes sind variantenreich wie eindrucksvoll. Hier haben wir also wenig zu meckern.

Look and Feel

Zum Fahrgefühl haben wir bereits gesagt: Das Spiel weiß zu gefallen und fühlt sich tatsächlich gut unter den Control-Sticks an. Beim Look müssen wir ein bisschen stärker differenzieren. Während in Rennen die Bikes durchaus cool aussehen und ihre Fahrer mit authentischen Bewegungen zu überzeugen wissen, müssen wir bei der Umgebung ab und zu etwas länger blinzeln, bis das Publikum oder die nächsten drei Nadelbäume aufgeploppt sind. Generell kann die Technik nicht mit der Geschwindigkeit des Spiels mithalten, das sieht man leider an vielen Stellen, sodass es hier Abstriche in der Bewertung geben muss, obgleich die Bikes, trotz einiger Blurr-Effekte, sehr realistisch gebaut sind und sich in ansprechendem Maße unterscheiden, wenn man das Team wechselt oder den Editor auf Herz und Nieren zur Bearbeitung seiner Maschine testet. Auch sollten die Fahrer erwähnter Maßen besser nicht in die Box und ihren Helm abnehmen, denn dann wird es etwas bizarr. Starre Gesichter, die eher bleich als lebendig wirken und hölzerne Bewegungen führen hier etwas weniger zur Immersion, in der Boxengasse eines tobenden Rennzirkus zu sein. Animationen des Start-Grids, die Siegerehrungen oder andere Sequenzen sind jedoch sehr schick eingeflochten.

Technik kein Kickstarter

Bei der technischen Performance macht leider auch MotoGP 23 trotz aller inhaltlichen und mechanischen Überarbeitungen keine Glanzvorstellung. Startet ihr ein Rennwochenende, werdet ihr zwar mit der Kamera in eure Box geführt, dort seht ihr aber eher roboterartige Mechaniker und Fahrer, bei denen man sich nicht sicher ist, ob sie sich einfach nur zackig bewegen oder ein Lag den nächsten jagt. Die Animationen wirken zudem, wie jene aus einem mittelmäßigen PS3-Spiel.

Auch die Ladezeiten passen nicht unbedingt zu einem Titel, der Höchstgeschwindigkeiten simulieren möchte. Geduld ist entsprechend regelmäßig vor Rennen oder auch beim Zurückkehren zum vorherigen Menü gefragt. Eine Touchscreensteuerung gibt es auch in der 23er Version von MotoGP nicht, dafür aber den lokalen Koop, was auch nicht alle Rennspiele hinbekommen.

Die diversen Einstellungsoptionen sind ein großes Plus bei der technischen Konfiguration des Spiels. Sehr genau könnt ihr für Einstellungen sorgen, die eueren Spielspaßtacho schnell nach rechts befördern werden. Diese Barrierefreiheiten tun gut, wenn das Motorrad-Genre sonst alles andere als einsteigerfreundlich ist. Analog fühlen sich die vier Schwierigkeitsstufen zwischen Anfänger und Extrem mit spürbarem Niveauanstieg an.

Fazit

MotoGP 23 drückt das Spaßpedal wieder durch! Nach durchwachsenen Vorgängern sorgt der Entwickler Milestone mit der Saison 2023 für das MotoGP-Genre an wichtigen Stellen für entsprechende Weiterentwicklungen. Mehr KI-Editoren für euer Customizing, mehr Spielmodi, eine eigene MotoGP Academy für Einsteiger, spürbare Schwierigkeitsgrade und KI-basierte Fahrhilfen sorgen für ein deutlich runderes Spielpaket als in den Vorjahren. Auch der lokale und online Multiplayer ist dabei, lediglich die technische Performance bremst euch gelegentlich. Wer aber nachladende Texturen verschmerzen kann, darf sich auf einen authentischen Geschwindigkeitsrausch freuen, der MotoGP auch auf der Nintendo Switch zu einem spannenden Titel macht!

Grafik
6.5
Sound
7.5
Multiplayer
7.5
Gesamt
7.5

verfasst von „ Maik“

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Vielen Dank an die Firma Milestone für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 08.Juni.2023 - 20:14 Uhr