Spieletest: Morkull Ragasts Rage NSW

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
6. März 2025

USK 12 keine Onlinefunktion Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Charismatischer Hauptcharakter mit viel Humor
düsterer Comic-Look
Solide Metroidvania-Mechaniken
Toller Soundtrack
Negativ:
Orientierung manchmal unklar
Leichter Einstieg, aber etwas zähe Lernkurve
Bosskämpfe könnten anspruchsvoller sein

Werde zum Gott des Todes in Morkull: Ragast’s Rage. Euch erwartet ein wilder Trip durch eine düstere, verdrehte Welt voller Monster, Magie – und einem Protagonisten, der keine Gelegenheit auslässt, dich anzupöbeln.

Ein Spiel mit viel schwarzem Humor, etwas Brutalität und dennoch ein Metroidvania mit Herz. Wir haben für euch die Sense geschärft und uns ins Chaos gestürzt.

Spieleentwickler und Götter

Die Story bedient sich eines Elementes, welches vor allem in Kinderbüchern beliebt ist. Beispiele wären „Verdammt ich bin ein Buch“ oder „Das kleine böse Buch“. Sprich, man liest das Buch oder wie hier, man spielt das Spiel und der Protagonist interagiert mit dem Leser/Spieler.

Morkull, der selbsternannte Gott des Todes, war einst ein unantastbares Wesen, das über Leben und Sterben herrschte. Doch durch eine mysteriöse Störung in der Welt haben ihn die Spieleentwickler aus seiner göttlichen Dimension gerissen und in ein Videospiel gesperrt. Das nimmt er ihnen sehr übel.

Nun steckt er in einer Welt voller Pixel, Code und Regeln, die nicht die seinen sind – und er weiß es. Morkull ist sich völlig bewusst, dass er in einem Spiel steckt, und macht daraus keinen Hehl. Er spricht direkt mit dir, beschwert sich über Game-Design-Entscheidungen, lacht über deine Fehler oder motzt dich an, wenn du eine Wand zum zwanzigsten Mal rammst.

Doch hinter all dem Sarkasmus steckt Wut – und ein Ziel: Er will aus diesem Spiel entkommen, seine verlorene Macht zurückerlangen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. Dabei gerät er an Ragast, eine fremdartige Macht, die die Spielwelt zu manipulieren scheint und sogar Morkulls Einfluss herausfordert.

Ihr helft Morkull seinen Rachefeldzug fortzusetzen und finstere Reiche voller untoter Kreaturen, wahnsinniger Götterdiener und abgefahrener Bossgegner zu bestreiten.

Trotz des Humors bleibt die Erzählung nicht oberflächlich. Immer wieder blitzen düstere Elemente auf, und es gibt Momente, in denen Morkulls Rolle als Gott des Todes mit mehr Tiefe betrachtet wird, als man zunächst vermuten würde. Wer aufmerksam spielt, entdeckt Hinweise auf eine größere Mythologie, die sich weit über das Sichtbare hinaus erstreckt.

Doch gerade das interaktive Element macht das Spiel zu etwas Besonderem und man erkennt die Magie, die dieses Feature bereits in Büchern so spannend macht.

Metroidvania

Morkull: Ragast’s Rage ist ein actionlastiges 2D-Metroidvania. Das Spiel präsentiert sich in einem handgezeichneten Comic-Stil, der irgendwo zwischen düsterem Fantasy-Setting und verrücktem Cartoon schwankt. Ein bisschen erinnerte uns der Titel beim Spielen an Ori and the Blind Forest.

Ihr erkundet ein labyrinthartiges Areal voller Geheimnisse, kämpft gegen allerlei skurrile Gegner und schaltet nach und nach neue Fähigkeiten frei, die dir den Zugang zu zuvor unzugänglichen Bereichen ermöglichen.

Die Steuerung ist sehr präzise. Sprünge, Angriffe und Ausweichmanöver gehen gut und genau von der Hand. Besonders die Kombination aus Nahkampf und magiebasierten Fernangriffen verleiht dem Kampfsystem eine gute Dynamik. Gerade zu Beginn fehlt etwas die Herausforderung – viele Gegner lassen sich leicht ausmanövrieren, und Bosskämpfe benötigen zunächst mehr Geduld als Geschick. Segnet der Gott der Toten das Zeitige, so startet ihr erneut bei einem Checkpoint, wo man danach durchaus eine kleine Strecke erneut zurücklegen muss.

Ihr steuert Morkull mit dem linken Analogstick, springt mit der B-Taste und interagiert mit anderen Charakteren oder Objekten mit der A-Taste. Leichte Angriffe führt ihr mit der Y-Taste aus, schwere Angriffe sind der X-Taste zugewiesen. Mit der R-Taste könnt ihr euch mit einem Knochenschild vor Angriffen schützen. Mit dem richtigen Timing könnt ihr damit auch Projektile auf deine Gegner zurücklenken.

Wunden könnt ihr heilen, indem ihr mit der L-Taste einen Trank verwendet. ZR erlaubt es euch zu dashen, um Angriffen auszuweichen oder größere Lücken zu überwinden, die ihr mit einem normalen Sprung nicht überwinden könnt.

Das Leveldesign ist spitze, erfindet aber das Rad nicht neu. Es gibt zahlreiche optionale Pfade, versteckte Räume und gut platzierte Abkürzungen. Fähigkeiten wie der Doppelsprung, Dash oder spezielle Angriffe eröffnen nach und nach neue Möglichkeiten. Schön ist, dass das Spiel nie zu lang in einem Thema verharrt – neue Umgebungen bringen stets frischen Wind ins Spiel, sei es durch neue Gegnermechaniken oder visuelle Reize.

Wie in diesem Genre meist üblich, kann die Orientierung manchmal etwas mühsam sein. Es gibt zwar eine Karte, aber sie ist eher rudimentär und nicht immer hilfreich, um den nächsten Fortschritt zu erkennen. Wer nicht gerne planlos herumirrt, könnte hier Frustmomente erleben.

Die Atmosphäre

Der Soundtrack ist eine gelungene Mischung aus düsteren Synths, wuchtigem Metal oder verspielten Melodien - passend zum Gebiet trägt der Soundtrack hervorragend zur Atmosphäre bei. Das Spiel bietet deutsche Texte. Das Game selbst läuft größtenteils flüssig.

Fazit

Morkull: Ragast’s Rage ist ein höllisch unterhaltsamer Trip mit viel Ironie und Chaos. Ein erfrischend Metroidvania, dass weniger durch Innovation als durch Stil, Witz und Persönlichkeit punktet. Wer genug von stummen Helden und ernsten Fantasy-Geschichten hat, findet hier eine wunderbare, skurrile Alternative. Das Gameplay ist solide, das Artdesign eigenwillig und die Präsentation überraschend professionell. Die Story mag sich zunächst wie reine Satire anfühlen, verbirgt aber mehr Tiefe, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Für 18 Euro kann man hier definitiv nichts falsch machen.

Grafik
7.5
Sound
7.5
Gesamt
7.5

verfasst von „Ulrich“

Diesen Artikel teilen:

Vielen Dank an die Firma Selecta Play für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 06.April.2025 - 17:10 Uhr