Monsters Sanctuary hat keine herausragenden Stärken, aber leistet sich auch kaum Schwächen. So ergibt sich ein gelungenes Spiel, das mit seinem Kampfsystem in diesem Genre neue Wege geht. Das erhebt den Titel dann doch aus dem Mittelmaß. Spaßig ist es allemal sein Team zu erweitern und die Monster nach und nach zu effektiven Teammitgliedern zu formen.
Spieletest: Monsters Sanctuary NSW
Weitere Infos
Releasedate:8. Dezember 2020



Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Viele Monster zum Sammeln
- Interessantes Kampfsystem
- Negativ:
- Story simpel
„Komm und schnapp sie dir!“ Dieser Satz kommt einem sicherlich bekannt vor und die Pokémon-Anleihen kann Monsters Sanctuary auch nicht verbergen. Nur müsste es hier, etwas sperrig, „komm schnapp sie dir, um neue Bereiche zu erreichen“ heißen. Denn es handelt sich nicht, wie man erwarten könnte, um ein Rollenspiel, sondern um ein Metroidvania. Das Ambitionierte-Spielt stammt von dem deutschen Entwicklerteam, zweier Brüder, Moi-Rai Games. Hier trifft man auf einen Mix, den man so nicht erwartet hätte.
Monster Fangen! Aber warum?
Der Anfang der Geschichte ist so einfach wie funktional. Kurz angerissen: Der Protagonist ist ein junger Spross einer Familie von Monster-Trainern. Wahlweise könnt man einen männlichen oder weiblichen Charakter wählen. Danach wird sich noch für das Spektral-Monster der Familie entschieden. Ein Wolf, ein Löwe, ein Adler oder ein Frosch!? Ja ein Frosch steht auch zu Auswahl. Und schon wird man in die Welt entlassen. Wie in Videospielen seit jeher Tradition, ist man zwar ein junger unerfahrener Niemand, wird aber dennoch von den erfahrenen, starken NPC-Charakteren unter einem Vorwand erwählt. Erwählt wofür? Um das Mysterium der jeweiligen Videospielwelt aufzuklären natürlich. Wer könnte besser geeignet sein als der neue Anfänger!? Die Geschichte geht also keine revolutionären Wege, das muss sie aber auch nicht. Der Kern ist hier die Spielmechanik und diese besitzt ein Alleinstellungsmerkmal. Während ihr in gewohnter Metroidvania-Manier durch verzweige 2D-Areale „jump’n runt“, sind die Kämpfe unerwartet. Hier geht es in rundenbasierte 3 vs. 3 Kämpfe, in denen die eigenen Monster gegen ihre wilden Artgenossen kämpfen. Das ist für Genre-Veteranen sicher mal eine interessante Abwechslung und für alle, denen aktionsreiche Kämpfe zu hektisch oder anstrengend sind, eine gute Gelegenheit doch mal in ein Metroidvania zu schnuppern.
Mit Monstern Kämpfen! Aber wie?
Man beginnt mit dem Spektralmonster der Familie. Dieses begleitet schon Generation von Familienmitgliedern und erklärt euch euren ersten Weg. Trotzdem ist es nur Level eins. Weitere Monster erhält man im Kampf. Allerdings nicht, indem man Monster einfängt, sondern indem man ihre Eier einsammelt. Denn nur ein Monster, das von der Hand des Trainers aufgezogen wurde, wird ihm auch folgen. Die Eier sind also, wie auch Ausrüstungsgegenstände und weitere Items, Loot. Und hier kommt das Kampfsystem zum ersten Mal zum Tragen. Denn die Wahrscheinlichkeit, ob man ein Ei oder andere seltene Gegenstände erhält, steigt je nachdem wie gut man im Kampf performt hat. In einer Kampf sendet ihr drei Monster, die ihr in einem sechsköpfigen Team zusammengestellt habt. Der Kampf löst aus, wenn man ein Monster in der Welt berührt. Danach werden drei der sechs Team-Monster ausgewählt und auf geht es in das rundenbasierte Gerangel. Dabei kommen sowohl magische als auch physische Angriffe zum Einsatz. Jedes Monster hat dabei seine ganz eigenen Charakter-Werte und einen eigenen Skill-Tree so das sie individuell aufgelevelt werden können. Ein Waffenslot und drei Slots für weitere Gegenstände sind ebenfalls vorhanden, um die Werte eurer Bestien zu beeinflussen. Das alles bleibt stehts übersichtlich und simpel, bietet jedoch eine gewisse Tiefe. Der Clou ist aber die Kampf-Qualität. Diese steigt, wenn Ihr die Angriffe eurer Monster sinnvoll aneinander reiht. Angriffe bestehen aus einer unterschiedlichen Anzahl an Ausführungen. So kann ein Angriff aus mehreren leichten oder aber wenigen starken Schlägen bestehen. Jeder Einzeltreffer oder auch verteilte Buff steigert den Schaden des nächsten Angriffs. Entsprechend ist die richtige Reihenfolge entscheidend. Löse ich zuerst einen Buff auf mein Team aus steigt der Angriffsschaden schon dreimal. Wird jetzt noch eine Attacke mit fünf leichten Schlägen ausgeführt, ist man schon auf der siebten Stufe . Nun ist es Zeit für den einen schweren Schlag. Nicht allzu komplex, aber ein schöne Idee. Besonders da der gute Einsatz dieser Mechanik eure Kampfqualität steigert und damit die Chance auf seltene Items und Eier.
Neue Gebiete erreichen! Aber womit?
In einem Metroidvania findet man Items oder erlernt Fähigkeiten um, bis dato unerreichbare Bereiche erkunden zu können. In Monsters Sanctuary braucht man dafür, wer hätte es gedacht, Monster. Diese haben nicht nur im Kampf sondern jedes auch eine Fähigkeit die euch in der Welt weiterhelfen kann. Eine Wand muss eingerissen, ein Abgrund überquert oder ein elementar-gesteuerter Schalter betätigt werden? Für alles gibt es die richtige kleine Bestie in Pixeloptik. Ihr müsst nur das passende Ei finden. Damit entdeckt ihr dann neue Gebiete und auch neue Monster oder auch die Story-relevanten Champions. Dies sind besonders starke Monster. Sonst hält einen höchstens noch die eigenen Geschicklichkeit in den Sprungpassagen auf.
Das sieht nach Pixeln aus! Aber hallo!
Das Erstlingswerk des Entwicklers Moi-Rai Games kommt in Retro-Pixeloptik daher, dies kann man nun altbacken, abgegriffen oder aber auch Zeitlos nennen das kommt ganz auf den Geschmack an. Technisch ist es durchaus schön umgesetzt und die Gebiete abwechslungsreich gestaltet. Bei den Monstern gibt es eine große Vielfalt, die von altbekanntem bis zu kreativen neuen Ideen reicht. Die Geschichte wird durch Text-Boxen vorangetrieben, was in dem Retro-Setting auch passend wirkt. Das Sounddesign ist gut Gelungen und wirkt nie störend. Rundum ergibt sich das Bild eines Spiels, das keine Maßstäbe setzt aber rundum solide Gamerkost bietet.
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Vielen Dank an die Firma Team17 für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 08.Dezember.2020 - 11:51 Uhr