Spieletest: Metroid Prime Remastered NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
9. Februar 2023

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Beeindruckende Politur
hervorragend gealtertes Gameplay
geniale Artworks & Charakter-Designs
modernisierte Steuerung
Negativ:
Preispunkt mit 40€ für Teil 1 etwas hoch
inhaltlich keine Upgrades

Metroid Prime Remastered war für alle eine Überraschungsankündigung auf der Nintendo Direct im Februar 2023. Nun ist es seit Mitte März auch allen physischen Sammlern unter den Nintendofans vergönnt, in das frisch aufgelegte Abenteuer Samus Arans zu schlüpfen. Was ihr von diesem Remaster erwarten dürft und was wir euch keinesfalls vorenthalten dürfen, lest ihr in diesem Nintendo Switch Testbericht!

2002 meets 2023

Was 2002 auf der Gamecube als allererstes 3D Metroid durch Nintendos Retro Studios anfing und der Grundstein einer erfolgreichen Trilogie war, kehrt nun endlich mit einer großen Portion Gaming-Politur auf unseren hybriden Wunderkasten zurück. Der First Person Shooter, der sich ebenso als Action-Adventure Platformer mit Rätseln versteht, führt euch in ein 12-15 stündiges Abenteuer auf den Planeten Tallon IV. Samus Aran ging davon aus, die Weltraumpiraten unter der Herrschaft von Riley besiegt zu haben, muss sich jedoch noch einigen Überresten der Organisation stellen. Dies ist unerlässlich, da der Planet droht durch den Stoff „Phazon“ einer radioaktiven Verseuchung zu erliegen.

Während dieser altruistischen Rettungsmission lernt ihr viel über den Planeten, seine beherbergten Kreaturen und Samus Arans Motivgerüst kennen, das deutlich vielschichtiger ist, als es eine Kopfgeldjägerin vermuten ließe. Während ihr euch über die diversen Areale des Singleplayer-Abenteuers bewegt, werdet ihr euch im schicken Kampfanzug voran bewegen. Mit einem Visor ausgestattet lernt ihr schnell Gegner und ihre Schwachstellen zu entdecken und verfügt über diverse HUD-Informationen zu eurem Anzug und euren Fähigkeiten. Egal ob ihr Neulinge oder erprobte Metroid-Veteranen seid, ihr dürft euch am normalen oder casual Schwierigkeitsgrad versuchen. Da den meisten unter euch wahrscheinlich die originale Gamecube Version oder die spätere Wii-Trilogie zur Genüge bekannt sein wird, werden wir hier nicht tiefer auf die Story eingehen, obgleich erwähnt sei, dass ihr euch auf verschiedene Twists, fantastische Bossfights und spektakuläre Levelsequenzen mit beeindruckenden Fähigkeiten eurer Protagonistin freuen dürft.

Ein Remaster mit visuellem Ausrufezeichen!

Da euch eine identische Story wie vor 20 Jahren präsentiert wird, hat man sich mit großer Feinheit vor allem der Präsentation und Steuerung von Metroid Prime gewidmet. Dabei werdet ihr schnell merken, mit welcher Qualität das ohnehin hervorragend gealterte Spiel ins Jahr 2023 gemorpht wurde. Beim Design und den Visuals sind sofort die erstklassigen Artworks und Remodellierungen von allen Objekten festzustellen. Diese komplette Überarbeitung kommt derart dynamisch und stimmungsvoll daher, dass Metroid Prime Remastered bis auf wenige Ausnahmen per se für die Switch hätte konzipiert sein können. Ihr könnt euch auf deutlich erweiterte Farbspektren und erhöhte Licht- und Schatteneffekte freuen. Die Charakter- und Gegner-Designs sind mit viel Tiefeneffekt und Detailierung realisiert worden. Auch die Zwischensequenzen profitieren von einem vergrößerten Bildausschnitt, was der Stimmung zuträglich ist. Charmant gelöst sind auch die vielen Kleinigkeiten: ein kontinuierlich fließender Wasserfall oder ein dynamisch reagierender Visor, der beschlägt oder von Regenwasser benetzt ist.

Doch es gibt auch Effekte und Texturen, die es (noch) nicht ins Remaster geschafft haben: So gab es früher beim Abfeuern eurer Waffe einen aufblitzenden Lichteffekt in der Umgebung. Dieser wurde nicht übernommen. Auch die Türen zwischen den Level-Abteilen wirken etwas verwaschener als im Original.

Der Performance-Blaster

Bei der Performance, einer der Hauptkategorien eines aufpolierten Re-Releases, hat man ebenfalls ganze Arbeit geleistet. Euch werden stabile 60 Bilder pro Sekunde beeindrucken, ganz unabhängig vom aktuellen Kampfgeschehen, ob in Ruhe, Bewegung oder dem Einsetzen zahlreicher Beam-Salven. Die überzeugende Bildrate wird von fairen Ladezeiten und einem nahtlosen Gameplay-Wechsel ergänzt. Letzterer lässt sich ohne Lags oder Textur-Probleme gestalten. Dies ist allein deshalb nicht selbstverständlich, da bei Morph-Ball-Passagen mit einer hohen Geschwindigkeit durch die Umgebung gesaust wird, dass das Rendering in vielen anderen Spielen ins Straucheln geraten würde – jedoch nicht bei Metroid Prime Remastered! In der Docked-Variante kratzen wir an der Full-HD Auflösung (900p), während im Handheld reguläre 600p erwartbar sind. In beiden Modi ist die Spielleistung durchweg überzeugend, obgleich wir den Docked-Modus aufgrund der gesamten Spielpräsentation und des Comforts des Pro Controllers bevorzugen. Wenn ihr aber merken solltet, dass ihr wieder einmal viel zu lang gezockt habt, ehe ihr den Steingolem besiegen konntet, dürft ihr das auch nahtlos in der Bahn zur Arbeit oder Schule oder in der nächsten Mittagspause erledigen – die Portabilität der Switch und das hervorragende Gameplay von Metroid Prime Remastered machen es möglich.

Gameplay und Steuerungsvielfalt

Wo wir auch schon bei einem zweiten Hauptaspekt angekommen wären: Die Zugänglichkeit der Steuerung. Wo ihr euch auf dem Gamecube noch der 1-Stick und Lock-on Steuerung widmen musstet, wird euch mit der 2023er Remastered Version deutlich mehr Steuerungsoption geboten. Ihr könnt zwischen der Gamecube-Steuerung, der gyroskopischen Bewegungssteuerung der Nintendo Switch und der Shooter-typischen 2-Stick-Steuerung wählen. Zusätzlich sind Tastenbelegungen und diverse Barrierefreiheiten sowie Stick-Sensitivitäten optional konfigurierbar.

Im Test hat sich für uns die Dual-Stick-Steuerung als intuitivste Variante erwiesen, obgleich die Gamecube-Steuerung einen liebenswerten Nostalgie-Faktor in sich birgt. Auch die Bewegungssteuerung funktioniert, ist aber im Vergleich zur umfangreicheren Wii Motion Plus doch etwas schwammiger.

Welche Variante ihr auch wählt, die Rätsel und Puzzle wollen gemeistert werden, versteckte Fähigkeiten gefunden und Abkürzungen beim Backtracking genutzt werden. Letzteres wird durch das anwachsende Arsenal an Möglichkeiten nicht langweilig. Vom Wave Beam über den Wave Burst, Morph-Ball, die Space Jump Boots oder Thermo-Effekte des Visors, es gilt vieles zu entdecken und einzusetzen, Spielspaß vorprogrammiert.

HD-Sound zum HD-Bild

Da es an vielen Stellen ein visuelle Meisterleistung ist, was Nintendo mit Metroid Prime Remastered anbietet, bedarf es natürlich auch einer passenden Soundkulisse, die der neuen HD-Qualität gerecht wird. Entsprechend wurden auch alle Soundeffekte und Musikstücke neu aufgelegt und abgemischt. Wer sich Vergleichsvideos anschaut, wird schnell vom hörbaren Unterschied überzeugt. Deutlich wertigere Volumen in allen Frequenzbereichen begleiten euch durch das gesamte Spiel hindurch. Wo 2002 noch viel blechern Klang, obwohl bereits keineswegs an Atmosphäre gegeizt wurde, könnt ihr heute auch die akustische Reifung des Titels genießen. Hinzu kommen einstellbare HD-Vibrationseffekte, die bei einzelnen Waffen-Modulen sinnvoll eingesetzt, aber immer dosiert behandelt werden. All dies wird nun in einem Paket für 39,99€ angeboten. Das mag denjenigen, die gern direkt die gesamte Metroid Prime Trilogie auf der Switch gesehen hätten, viel erscheinen. In Relation zur gelieferten Qualität dieses Knüllers der Spielegeschichte halten wir den Preis aber für angemessen und fair.

Fazit

Metroid Prime Remastered ist ein zeitloses Juwel aus dem Nintendo-Spielekatalog des aktuellen Jahrhunderts. Ein intuitives Gameplay mit beeindruckenden Fähigkeiten Samus Arans, etliche Steuerungsvarianten und eine audio-visuelle Hochpolitur sorgen dafür, dass weder Metroid Veteranen noch Neulinge an diesem Titel vorbeikommen, wenn sie den Genres Shooter, Action-Adventure und Puzzle-Platformer anhängen. Die ausgeklügelte Spiel-DNS bleibt unangetastet, während Performance und Design so manche Upgrades verpasst bekommen haben. Lediglich diejenigen, die eine Trilogie erwartet haben, wird der Preispunkt von 39,99€ stören. Für alle anderen präsentiert Nintendo schon zu Beginn 2023 einen No-Brainer der im Spiele-Gedächtnis bleibt.

Grafik
9.5
Sound
8.5
Gesamt
9.5

verfasst von „ Maik“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmus
Letzte Aktualisierung: 30.März.2023 - 10:14 Uhr