Spieletest: Metroid Prime Hunters NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Mai 2006

USK 12 WiFi unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 8 Meinungen

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Specials: unterstützt Rumble Pak

Plus / Minus

Positiv:
faszinierende Grafik
tolle Videosequenzen
genialer Multiplayermodus
sehr gute Steuerung ...
Negativ:
... wenn man sie beherrscht
Storymodus könnte mehr Umfang haben

Fast 14 Monate hat es gedauert, bis sich der Schriftzug "Coming soon - Demnächst erhältlich" in der Demo-Verpackung von Metroid Prime Hunters: First Hunt endlich bewahrheitete und der heissersehnte Metroid-Titel für den Nintendo DS in vollem Umfang erschien. Und Nintendo hat es mal wieder geschafft die Spannung und Erwartungen der Fans auf den Höhepunkt zu treiben. So wurden in gut dosierten Abständen immer mal wieder neue Häppchen zum Titel veröffentlicht. Wenige Monate vor dem Launchtermin schlug dann die Meldung wie eine Bombe ein, das der Wi-Fi Multiplayermodus auch Voice over IP unterstützen wird - eine Premiere für ein DS Spiel. Somit waren die Erwartungen natürlich hoch, zumal Samus Aran auf ihrem ersten DS Abenteuer auch noch mit zwei wirklich genialen Metroid Prime Vorgänger-Titeln auf dem Gamecube zu kämpfen hatte.

Job mit Zukunft: Kopfgeldjäger

Zunächst zur Story des Titels: Chronologisch ist das Spiel zwischen den beiden GC Titeln anzusiedeln. Samus Aran wird von der galaktischen Föderation dazu beauftragt die machtvollen Relikte einer alten Hochkultur, den plötzlich verschwundenen Alimbiern, zu bergen. Dabei ist sie jeweils zwischen den einzelnen "Leveln" mit ihrem Schiff unterwegs zum nächsten Planeten, die sich allerdings im Spielfortschritt mehrmal wiederholen und somit öfters die ähnliche Location bilden. Anders als auf den Cube-Versionen muss sich Samus hier nicht nur mit allerhand Getier herumschlagen, auch andere Kopfgeldjäger, die natürlich ebenfalls scharf auf die Relikte sind, säumen den Weg der Einzelkämpferin. Das diese Treffen nicht gerade freundschaftlich verlaufen, dürfte klar sein.

Beam me up, Samus!

Wie bereits zu Anfang erwähnt, orientiert sich die Architektur und Struktur deutlich an den beiden Metroid Prime Vorgängern auf dem Gamecube. Die grafischen Effekte und auch die Stimmung allgemein ist grandios in Szene gesetzt, später aber mehr dazu. Und auch diesmal verfügt Samus natürlich wieder über ein facettenreiches Waffenarsenal, welches im Laufe des Spiels zu diversen "Beam" Variationen heranwächst. Diese Waffen dienen natürlich wieder nicht nur zum entscheiden der Kampfhandlungen, sondern werden auch zum öffnen der verschlossenen Türen eingesetzt. Nicht zu vergessen ist natürlich ebenfalls Samus Möglichkeit die Gestalt des Morphballs anzunehmen und somit enge Passagen zu überwinden, bzw. manchem Gegner mit dieser kugelligen Verwandlung unter Umständen auch ein trickhaftes Schnippchen zu schlagen.

Intergalaktische Grafikfreuden

Zumindest wenn man die technischen Möglichkeiten des Dualscreens zugrunde legt, brennen die Entwickler von NST ein wahres Grafikfeuerwerk ab. Und würde nicht der kleine DS Screen mit der begrenzten Auflösung die Wahrnehmung beeinträchtigen, könnte man fast schon meinen das man einen weiteren Gamecube-Teil spielt. Vor allem aber fasziniert die räumliche Gestaltung der jeweiligen Umgebung den Spieler, der sich fortwährend in einer detailierten Science-Fiction Stimmung aufhält ohne dabei den bekannten Metroid-Flair zu verlassen. Pflanzenhalme bewegen sich in der Zugluft, Lava blubbert vor sich hin, Monitore blinken in der verlassenen Raumstation, welche alle architektonischen Details einer gelungenen virtuellen Illusion aufweist. Aber auch die Gegner überzeugen mit ihrem unterschiedlichem Antlitz und Bewegungsabläufen und verfügen darüber hinaus noch über eine gute Portion künstliche Intelligenz, welche den Spieler zwar ausreichend fordert, aber auch nicht zu schnell Frustmomente aufkommen lässt. Umrahmt wird der ausgezeichnete Gesammteindruck noch mit zahlreichen faszinierenden Videohäppchen - eine spürbare atmosphärische Verbesserung zu den MP Teilen auf der Heimkonsole.
Dazu trägt auch der wieder sehr gelungene Soundtrack bei, der zwar leicht von den bekannten Melodien abweicht, aber dennoch genauso melodisch und kraftvoll aus den Boxen kommt. Erneut ist es auch den Entwicklern eines DS Titels gelungen eine hervorragende Surround-Simulation aus den beiden winzigen Lautsprechern heraus zu kitzeln.

You´ll (n)ever walk alone

Der Hauptteil des Moduls bleibt der natürlich der Singleplayer, oder besser gesagt, der Adventure-Modus. Ihr landet mit eurem Raumschiff auf dem "Sternenarchiv", einer verlassenen und beschädigten Raumstation. Hier sucht ihr euren ersten "Oktolithen", wie die Artefakte der Alimbier genannt werden. Spielerisch handelt es hierbei wieder um eine Mischung aus Action-Adventure mit deutlichen Ego-Shooter Einflüssen. Das Spiel aber in die typische Kategorie Shooter zu packen, wäre etwas unfair, da auch bei diesem Titel der Metroid-Serie wieder sehr viel Wert auf Rätsel, Story und Atmosphäre gelegt wurde. Dennoch streift ihr natürlich von Raum zu Raum, die wie bereits erwähnt erstklassig in Szene gesetzt wurden, und schaltet unzählige Gegner aus, die sich eurer Mission in den Weg stellen. Eigentlich ein erstklassiges Abenteuer und ich teile persönlich auch nicht die Kritik vieler anderer Tester die den Singlepalyer-Modus als zu kurz empfinden. Zugegebenermaßen hatten die Spiele auf dem Gamecube noch mehr Tiefe, Detailreichtum und somit auch Länge zu bieten, allerdings halte ich 10 bis 15 Stunden für einen Handheld-Titel als angemessen. Unbefriedigend ist allerdings die Tatsache das alle Schauplätze großzügig "recycelt" werden. So gibt es eigentlich nur vier verschiedene Planeten, die im Laufe des Spiels aber immer wieder besucht werden. Natürlich kommt es bei dem zweiten oder dritten Besuch zu inhaltlichen und grafischen Veränderungen, die wesentlichen Bestandteile der Umgebung, bleiben aber logischerweise die selben. Einen Endgegner muss man sogar viermal besuchen, bis ihm endlich das zeitliche segnet, ein Umstand der sich nicht gerade förderlich für den Spielspaß auswirkt.

Freund oder Rivale?

Dafür wurde aber im Multiplayer-Modus eigentlich alles richtig gemacht. Ganze sieben verschiedene Modi können zwei bis vier Spieler zocken. Dazu noch der - für Nintendo-Verhältnisse - revolutionäre Sprach-Chat, der allerdings nur vor und nach Duellen möglich ist, rundet das Vergnügen ab. Besonders schön: Auch mit nur einer DS-Karte können bis zu vier Personen in den Genuss einer Mehrspieler-Partie kommen, auch wenn die gesamte Modi- und Charakter-Auswahl erst vollständig anwählbar ist, wenn jeder Mitspieler über eine eigene Karte verfügt. Und dann geht´s richtig zur Sache: Hübsche Arenen, gute Waffenauswahl und eine gut funktionierende Technik halten lange bei Laune. Besonders nett ist auch die Möglichkeit, über seinen DS Rivalen orten zu können, auch wenn es in der Realität kaum funktioniert. Denn dazu muss man seinen DS ständig in einem "Stand By" Modus bei sich herumtragen, und dann in der Stadt, Schule oder wo auch immer darauf hoffen das zufällig jemand in Funkreichweite vorbei kommt, der seinen DS ebenso angeschaltet hat.

Steuerung mit Stärken und Schwächen

Ob man sich nun an den Abenteurmodus wagt oder lieber gegen andere Spieler antritt, eines muss man beherrschen: Die Steuerung. Und die hat es in sich. Pro oder Contra? Schwer zu sagen. Die Entwickler haben das Problem einer detailierten 3D-Shooter Steuerung erkannt und dem Spieler mehrere Möglichkeiten zur Wahl gestellt. Zunächst kann man aussuchen ob man als links- oder rechtshänder spielt, darüber hinaus gibt es die Möglichkeit der Buttonsteuerung (Steuerkreuz = laufen - A,B,X,Y = zielen) oder die der Touchscreensteuerung. Letztlich werden sich wohl die allermeisten für die Touchscreensteuerung entscheiden, da diese einfach am genausten ist. Hierbei läuft man mit dem Steuerkreuzt und zielt mit dem Touchscreen. Dies kann mit Stylus oder Daumenschlaufe geschehen. Eine Steuerung mit Stylus ist für die allermeisten aber sehr schwierig, da man den DS nur schwer gleichzeitig in der Hand halten kann, deswegen ist auch mein Favorit die Daumenschlaufe oder der Daumenaufsatz. Trotzdem gibt es hier immernoch einen Nachteil, denn das Springen wird mit dem doppeltem antippen des Touchscreens aktiviert, was in der Hektik des Gefechtes aber auch manchmal nicht so recht funktioniert. Um es mal auf den Punkt zu bringen: Die Steuerung ist zunächst recht ungewöhnt und fordert verhältnissmässig lange Übung, wenn sie aber dann letztlich gut von der Hand geht, ist sie ein sehr genaues und ausgeklügeltes System, welches sehr gut zum hervorragendem Spielgefühl passt.

Fazit

Metroid Prime: Hunters ist ein ausgezeichneter Titel, was sich vor allem in der gekonnten Ausreizung der technischen Möglichkeiten wiederspiegelt. Aber auch Spielspass und Atmosphäre beeindrucken wohl jeden der etwas mit Action-Adverntures anfangen kann, daran ändern auch die kleinen Mängel nichts. Das Modul ragt unter den allermeisten DS Titeln um längen heraus, was nicht nur an der fehlenden Genre-Konkurrenz liegt.

Grafik
9.5
Sound
8.5
Multiplayer
9.5
Gesamt
9

verfasst von „Thomas_Billstein“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 12.Juli.2006 - 16:27 Uhr