Spieletest: LEGO: Horizon Adventures NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
14. November 2024

USK 6 Online spielbar Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Kreative LEGO-Interpretation von Horizon
Spannende Mischung aus Kämpfen, Rätseln und Erkunden
Humorvolle Inszenierung, witzige Charaktere
Koop-Modus
Negativ:
Missionen zu linear und kein Erkundungsdrang
Teils längere Ladezeiten

Kaum einer hätte damals gedacht, dass Aloy aus Horizon Dawn zu einer der schillerndsten Charaktere aus dem Playstation-Universum wird. Auch kaum einer hätte geglaubt, dass der LEGO-Ableger neben der Sony-Konsole auch für die Nintendo-Switch erscheinen wird. Ein herzhaftes, 10-stündiges, Koop-Abenteuer in der verbotenen Welt, rund um die Stadt Mutterherz. Wie uns der Titel gefallen hat, erfahrt ihr hier in unserem Test.

Postapokalyptische „bunte“ Welt

Die Geschichte handelt von unserer Erde in der Zukunft, wo die Natur die Ruinen vergangener Zivilisationen zurückerobert. Die Menschen leben in Stämmen und die Oberfläche wird von riesigen Maschinen, die Tieren oder Dinosauriern ähneln, beherrscht. Ihr schlüpft in die Rolle von Aloy, einer mutigen und cleveren Jägerin, die für ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten bekannt ist. Sie ist ein Waisenkind und beim Stamm der Nora aufgewachsen, der recht früh von geheimnisvollen Kultisten angegriffen wird. So macht sich die Protagonistin, gemeinsam mit ihren drei Freunden Eron, Teersa und Varl auf, um mehr über die Ereignisse herauszufinden. Dabei kommen ihre Fähigkeiten rund um das Erledigen von Maschinen und das Finden von Technologie zu tragen. Ihr müsst ein mysteriöses Artefakt finden, welches die Macht haben soll, die Maschinen zu kontrollieren. Dies könnte wiederum das Machtgefüge gewaltig stören, sollte es in die falschen Hände geraten.

Während die Originalgeschichte sehr komplex und teils düster ist, stehen in LEGO Horizon Adventures ein simpler Plot, witzige Dialoge, bunte Farben und sympathischer Spielzeug-Charme im Vordergrund. Zwar orientiert man sich grob an der Vorlage, aber was natürlich bei LEGO-Spielen nie fehlt, und wesentlicher Bestandteil ist, ist der Humor.

Der Titel richtet sich vor allem an Kinder und dank der filmreifen Umsetzung, inklusive deutscher Vertonung, ist es ein wahres und leichtes Erlebnis der Story zu folgen. LEGO Horizon überzeugt mit einem gewissen Charme und die recht kurzen, linearen Level sorgen dafür, dass man sich schnell zurechtfindet. Warum das aber nicht immer nur positiv ist, dazu später mehr. Solltet ihr keinen Bock haben alleine zu spielen, so könnt ihr euch jederzeit einen Koop-Kumpel organisieren, der einfach per Knopfdruck mitten ins Spiel springen kann.

Open World?

Die Missionen selbst sind großteils sehr linear, aber dennoch lädt die Welt zum Erkunden ein. Die Spielwelt ist in mehrere Biome aufgeteilt. Es gibt Dschungel, Wüsten, Berge und Ruinen. Alle vollgepackt mit Sammlerstücken, Rätseln und geheimen Pfaden. Bestimmte Regionen werden von Maschinen beherrscht, die entweder neutral, neugierig oder aggressiv reagieren, wenn man ihnen zu nahekommt.

In LEGO Horizon kann Aloy klettern, über Abgründe springen, Seilrutschen verwenden und mit ihrem Bogen schießen. Via L könnt ihr den Fokus-Scan aktivieren, wodurch wichtige Objekte, Maschinen-Schwachpunkte und Umgebungsdetails hervorgehoben werden. Ihr sollt damit auch versteckte Mechanismen und LEGO-Bausteine entdecken. Wie im Original dürft ihr die imposanten Langhälse erklimmen, um neue Gebiete der Karte freizulegen.

Das Gameplay von LEGO Horizon Adventures bietet eine perfekte Mischung aus actiongeladenen Kämpfen, kreativem Bauen und LEGO-typischem Humor. Es ist sowohl für Fans von Horizon als auch für LEGO-Liebhaber ein abwechslungsreiches Erlebnis. ABER eine Sache ist dennoch aufgefallen. In den Missionen gibt es selten Relevantes zu entdecken. Findet man eine versteckte Schatztruhe und man freut sich, bekommt man meistens nur irgendwelche Legosteine geschenkt. Hier und da versteckt sich mal ein Special-Item in der Box. Außerdem läuft jede Mission sehr ähnlich ab und ihr folgt dabei, wie bereits erwähnt, einem streng linearen Pfad. Recht viel zu entdecken, gibt es nicht und hier wurde unserer Meinung nach am meisten Potenzial verschenkt.

Die Kämpfe

Die Kämpfe gehören genauso zu Horizon, wie das Klettern. Jedoch wurden sie in dieser Version kinderfreundlich und kreativ umgesetzt. Mit dem Fokus erkennt ihr zuerst einmal die Schwachstelle der Maschine. Danach beschießt ihr diese mit eurem Bogen. Hier gibt es verschiedene Pfeiltypen (Feuer, Eis- und Explosionspfeile). Außerdem ist es möglich Gegenstände, wie explosive Fässer zu werfen und Fallen zu stellen. Besiegte Feinde zerfallen in LEGO-Bauteile, die für spätere Konstruktionen gesammelt werden können. Sehr kreativ ist, dass manche Maschinen nach dem Sieg umgebaut werden können, um sie beispielsweise als Reittier oder mobile Waffe zu benutzen.

Die gesammelten Bausteine könnt ihr benutzen, um Fallen oder Dinge, die euch beim Weiterkommen helfen (Brücken, Katapulte...) zu bauen. An bestimmten Orten ist es sogar möglich, größere Maschinen zu bauen, um mächtigere Gegner zu besiegen. Dabei ist die Welt vollgepackt mit Rätseln. Jene in Form der erwähnten Bauaufgaben, aber ihr müsst auch Maschinen umprogrammieren, damit diese Feinde angreifen oder die Rätsel verschaffen euch Spezialfähigkeiten, wie den Bau neuer Pfeile.

Genießt das Abenteuer zusammen mit einem Freund/ einer Freundin oder eurer Familie. Der zweite Spieler übernimmt dabei die Rolle eines Begleiters. Während Aloy ihren Bogen nutzt, prügelt sich Erond mit seinem Hammer, Teersa wirft Granaten und Varl kämpft mit einem Speer. Nach den Kämpfen leveln sich eure Charaktere jedes Mal hoch und ihr schaltet passive Boni frei, die beispielsweise für mehr Schaden oder längere Spezialeffekte sorgen. Manche Rätsel erfordern sogar Teamplay, in dem ihr gleichzeitig Schalter aktivieren oder gemeinsame Konstruktionen bauen müsst.

Besonders spannend sind sicherlich die epischen Kämpfe gegen die LEGO-Versionen der gigantischen Maschinen. Es gilt wieder Schwachstellen erkennen, strategisch angreifen und aber Bauteile sammeln, um während des Kampfes nützliche Konstruktionen zu fertigen. Dennoch darf aber auch hier die nötige Portion Humor nie fehlen.

Die Maschinen

Im Lego-Abenteuer werden Maschinen aus der postapokalyptischen Welt von Horizon Forbidden West und Horizon Dawn als detailreiche LEGO-Modelle dargestellt. Es gibt beispielsweise den Langhals. Dieser ist ein gigantisches, giraffenähnliches Wesen, welches vor allem durch seine tellerförmige Kopfplatte bekannt ist. Bekannt ist auch noch der Donnerkiefer – eine riesige T-Rex-artige Kampfmaschine. Der Wächter ist eine kleinere raptorenähnliche Maschine, die oft als Wache oder Patrouillenroboter dient. Ein festes Nachlagewerk gibt es nicht, stattdessen müssen die Maschinen aktiv gefunden werden.

Mutterherz

Eure Missionen startet ihr immer ausgehend vom Dorf Mutterherz. Dort ist es auch möglich eure Outfits zu wechseln. Es gibt unterschiedliche Rüstungen, die optisch zum Spiel passen, aber mit dem LEGO-typischen Gag versehen wurden, wie einem Helm aus einem Kochtopf. Maschinen können mit LEGO-Zubehör dekoriert werden, wie Raketenantrieben oder Schilden. Auch dürft ihr hier Challenges annehmen und Gebäude mit einer Vielzahl an Elementen aus LEGO Horizon, LEGO City und Ninjago dekorieren. Dies ist nett, hat aber spielerisch keinen Einfluss.

Was aber positiv auffällt, ist die Präsentation. Gleich zu Beginn fühlt man sich wie einem kleinen Kinofilm. Der Soundtrack und die Soundeffekte spielen eine zentrale Rolle, um die Welt lebendig und fesselnd zu gestalten. Dies ist auf alle Fälle gelungen. Die typischen Orchesterstücken aus den Horizon-Abenteuern werden mit leicht verspielten Lego-Klängen kombiniert. Jede Region hat ihr eigens musikalisches Thema und passen perfekt zur Atmosphäre. Die Effekte sind sehr gut gelungen und selbst die metallischen Schläge der Maschinen wirken authentisch.

Die Switch-Version hat natürlich zur Playstation 5 und zum PC optisch das Nachsehen, läuft aber in einer Auflösung von 720p (Handheld-Modus) und bis zu 1080p (Docked Modus) und mit einer stabilen Bildrate von 30 FPS. Beleuchtung und Schatteneffekte, sowie manche Texturen, sind natürlich vereinfacht, das Artdesign rund um die Bauklötze fängt dies aber gut ab und alles wirkt stimmungsvoll. Bis auf längere Ladezeiten sind uns keine Performanceprobleme aufgefallen.

Fazit

LEGO Horizon Adventures – eine epische Story im Klötzchenlook. Gekonnt wird der Geist von Horizon mit dem typischen LEGO-Flair und Humor vereint. Euch erwartet eine faszinierende Atmosphäre der maschinenverseuchten Wildnis, gepaart mit dem typischen Humor der LEGO-Reihe. Einerseits bietet der Titel Open World, das Sammeln und Bauen von Items und actionreiche Kämpfe. Auf der anderen Seite sind die Missionen dann doch oft zu linear und die Sammelaufgaben befriedigen kaum, da oft nichts von Wert zu finden ist. LEGO Horizon Adventures macht auf der Switch ein gute Figur, überzeugt mit einer charmanten Grafik und einer filmreifen Inszenierung. Der optionale Koop-Modus bringt Spaß für die ganze Familie - ein Titel der perfekt für Fans beider Welten ist.

Grafik
8
Sound
9
Multiplayer
9
Gesamt
8

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Sony Interactive für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 22.November.2024 - 16:45 Uhr