Spieletest: Final Fantasy V Advance GBA

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Weitere Infos

Releasedate:
32. April 2007

unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Ausgefeiltes Berufs- und Fähigkeitssystem
Komplett Deutsch und Quick Save Funktion
Gegner Design und Soundstücke
Teilweise sehr anspruchsvoll und wirkliches Game Over
Negativ:
... dadurch nicht einsteigerfreundlich
Spärliche Oberwelt und Leveldesign

Neben dem aktuellen Remake von Final Fantasy III für den DS hat es nun ein weiterer Teil auf den GBA geschafft. Zu Super Nintendo Zeiten ist dieser 1992 nur in Japan erschienen. Bevor das Spiel 1998 in einer Sammlung für die Playstation erschien, gab es zu diesem Spiel im Rahmen eines Fanprojektes bereits eine englische Übersetzung, somit ein Teil der Kultstatus genießt. Diesen Kultstatus belegt auch eine Umfrage zu den 100 größten Videospielen aller Zeiten, die unter den Lesern des berühmten japanischen Magazins "Famitsu" durchgeführt wurde. Final Fantasy V landete auf dem 15. Platz. Doch bei dieser Portierung müsst ihr des Englischen nicht mächtig sein, denn die GBA Variante kommt komplett in deutsch daher.

Startet ihr das Spiel, findet ihr auch bei diesem Final Fantasy Teil ein einfach gehaltenes und übersichtliches Menü vor.
Zunächst könnt ihr nur ein neues Spiel starten, welches ihr später auf einem von vier Speicherplätzen sichern könnt. Als Extra gibt es die Monsterfibel. Speicherstandbezogen könnt ihr euch hier die Stärken und Schwächen der bereits entdeckten Monster und welche Gegenstände sie euch hinterlassen, anschauen. Der letzte Punkt ist das direkte Fortfahren an einer beliebigen Stelle. Mit einer Quick Save Funktion ausgestatten könnt ihr nun im Verlauf eures Abenteuers jederzeit speichern. Nach dem Aufrufen dieses Quick Saves wird der vorherige Stand aber auch wieder gelöscht. Eine sehr praktische Sache, denn speichern konntet ihr im Original sonst nur auf der Weltkarte und speziellen Speicherpunkten. Gerade auch in längeren Verließen ein Plus.

Die Kristalle sind in Gefahr

Startet ihr ein neues Spiel, erwartet euch zunächst ein minutenlanger Vorspann. Der Windkristall ist in Gefahr und somit macht sich der König von Tycoon auf, im Windschrein nach dem Rechten zu sehen.

Der junge Abenteurer Bartz, den ihr zunächst steuert, reitet zu dieser Zeit auf seinem Chocobo durch die Wälder als ein Meteoriteneinschlag die Erde erschüttert. Aufgeregt erkundet ihr darauf hin die Absturzstelle. Lena, Tycoons Tochter, macht sich ebenfalls auf dem Weg zur Absturzstelle als sie plötzlich von zwei Goblins umringt wird. Zeit ihr zu helfen. Und schon befindet ihr euch im ersten Kampf.

Auch im fünften Teil von Final Fantasy kämpft ihr im Active Time Battle rundenbasiert. Nach einem Angriff oder Heilung muss sich euer Charakter erst „ausruhen“ und ein Balken füllt sich stetig. Ist dieser voll, könnt ihr erneut eine Aktion ausführen. Anfängerfreundlich solltet ihr den Kampfmodus auf warten setzen, denn dann habt ihr innerhalb des Menüs Pause und werdet auch nicht vernichtet während ihr bspw. noch die Phönixfeder sucht. Auch die Kampfgeschwindigkeit (1-6) könnt ihr dementsprechend anpassen.

Die beiden Goblins sind ein Klacks und Lena bedankt sich für eure Hilfe. Neben dem Meteoriten findet ihr noch einen alten Mann, der durch den Aufprall sein Gedächtnis verloren hat. Ein paar Szenen weiter schließen sich beide eurer Truppe an. Als blinde Passagiere versucht ihr an Board eines Piratenschiffes die Mitfahrt zum Windschrein zu erschleichen. Doch dies bleibt natürlich nicht unentdeckt. Kurze Zeit später schließt sich euch noch der Piratenkapitän Faris an und eure Truppe ist komplett. Gemeinsam mit Faris Piratentruppe macht ihr euch auf dem Weg zum Windschrein, um den ersten der vier Kristalle zu retten. Leider kommt ihr zu spät und der Kristall zerspringt bei eurem Eintreffen.

Ritter als Monsterbeschwörer – Das Berufssystem

Nach zwei Stunden dürftet ihr an dieser Stelle des Spiels sein und nun wird es richtig interessant, denn das Berufssystem kommt voll zum Tragen. Habt ihr einen Kristallsplitter aufgenommen, erhaltet ihr einen neuen Beruf zur Auswahl, denn anfänglich sind alle Charaktere Allrounder.

Neben Erfahrungspunkten und Gil sammelt ihr ab jetzt in den Kämpfen Fähigkeitspunkte für euren jeweiligen Beruf. Über 20 verschiedene Berufe stehen euren Charakteren zur Verfügung. Neben Rittern, diversen Magiern und Dieben findet ihr auch Exoten wie den Tierbändiger oder den Tänzer. In jedem Beruf könnt ihr im Level aufsteigen, neben Statusverbesserungen erhaltet ihr eine bestimmte Fähigkeit dieses Berufes, die fortan auch für andere Berufe verwendbar ist. Standardmäßig könnt ihr jedem Beruf eine weitere Fähigkeit hinzufügen, nur Mime und Allrounder stellen hier eine Ausnahme dar. Somit hat ein Dieb immer als erstes die Fähigkeit „Stehlen“, die zweite ist frei wählbar.

Doch eine Fähigkeit ist nicht gleich der Eigenschaft des Originalberufes. Während ein Schwarzmagier direkt, sofern gekauft, alle schwarzen Zauber aussprechen kann, können andere Berufe mit der Fähigkeit „Schwarzmagie“ diese nur nutzen, wenn ihr vorher den Schwarzmagier aufgepowert habt. Um beispielsweise den stärksten Eiszauber Eisga benutzen zu können, muss eure Fähigkeit mindestens „Schwarzmagie“ Level 5 betragen. Aus unzähligen Möglichkeiten wählbar macht das hochleveln und taktieren hier richtig Spaß. Ihr braucht zwar nicht alle Berufe hochzubringen, aber nur mit einem Beruf pro Charakter werdet ihr nicht weitkommen.

Ich habe Lena beispielsweise zunächst Rotmagier (Weißmagie + Schwarzmagie) werden lassen. Hat sie die dritte Stufe gemeistert benötigt man nun 999 Fähigkeitspunkte zum Erreichen der nächsten Stufe, was zu dieser Zeit im Spiel gut 600 Kämpfen entspricht. Also habe ich den Beruf gewechselt um ihr auch noch Zeitmagie beizubringen. Gerade die Zeitmagie Hastga ist am Ende unverzichtbar, da ihr fast doppelt so häufig angreifen könnt. Doch die starken Schwarzmagiezauber wie Eisga konnte ich so leider nicht verwenden, also habe ich mir einen weiteren Magier herangezüchtet. Sehr stark im Angriff ist die Samurai Attacke Zeniage, bei der ihr Gil auf den Gegner werft. Zwischen 2000 und 5000 Schadenspunkte fügt ihr so dem Gegner zu, jedoch ein paar Mal angewendet stellt ihr plötzlich fest, das kein Geld mehr da ist. Die Erleichterung, die euch diese Attacke bei Bosskämpfen bietet ist somit teuer erkauft.

Ich könnte das hier noch lange ausführen, die Kombination der verschiedenen Berufe und Fähigkeiten macht einfach Spaß und ist weit mehr als nur ein Gimmick. Denn auch Waffen und Ringe können meist nur von bestimmten Berufen ausgerüstet werden. Steigt die Angriffskraft um 10 Punkte überlegt ihr schon, ob ihr es nicht mal mit einem neuen Beruf probiert.

Gar nicht mal so einfach

Der Schwierigkeitsgrad liegt bei Final Fantasy V um einiges höher als bei den „moderneren“ Teilen. Gerade zu Anfang in der ersten Welt sieht man den Game Over Bildschirm evtl. häufiger. Aber auch im weiteren Verlauf des Spiels werdet ihr immer mal wieder auf Gegner treffen, die eure Gruppe ganz schnell ins Jenseits befördern. Der Frust ist groß, wenn man vorher das Speichern vergessen hat. Gil sind eigentlich auch immer knapp, so dass ihr schon sammeln müsst, wenn ihr euch wirklich alle Rüstungen und Ringe gönnen wollt. Auf insgesamt drei Oberwelten müsst ihr euch so dem ständigen Kampf gegen Exdeath und seinen Lakaien Gilgamesh stellen. Die Spielzeit ist nicht ganz so lang wie bei anderen Final Fantasy Teilen, aber 25 bis 30 Stunden werden ihr auch mit diesem Titel verbringen. Und dann gibt es ja auch noch das ein oder andere Sidequest, dass darauf wartet von euch gelöst zu werden, vorausgesetzt ihr könnt mit den Zufallskämpfen leben. Denn diese strapazieren manchmal schon ziemlich die Nerven.

Grafik und Sound

Die Grafik wirkt im Vergleich zu anderen Genre Vertretern teilweise angestaubt. Keine Überraschung, denn das Super Famicom Original hat inzwischen 15 Jahre auf dem Buckel. Dies gilt aber nicht für die Kämpfe. Die Animationen im Kampf, beispielsweise bei Beschwörungen oder Zaubern, sind nett anzuschauen. Die Monster sind sehr abwechslungsreich designed und auch der Hintergrund weiß zu gefallen.

Die Musik ist situationsbezogen passend, von seichten bis hin zu dramatischen Stücken ist alles vertreten Bestimmt Stücke, wie das Battle oder der Chocobo Theme, haben auch hier den typischen Final Fantasy Wiedererkennungswert. Die Musik im Kampf gegen euren ständigen Widersacher Gilgamesh ist dabei wohl eins der besten Final Fantasy Battle Themes überhaupt. Soundeffekte sind insgesamt wenig vorhanden, störend wirkt das Ganze aber nicht.

Fazit

Anfangs war ich von der altbackenen Optik und der etwas zähen Story ein wenig abgeschreckt. Doch das änderte sich nach ca. 2 Stunden mit dem Berufssystem schlagartig. Selten hat es mir bei einem Spiel so viel Spaß gemacht, die Charaktere hochzuleveln. Wen der höhere Schwierigkeitsgrad und die etwas zähe Story nicht abschreckt bekommt hier ein ordentliches Rollenspiel geboten.

Grafik
7
Sound
8
Gesamt
8.5

verfasst von „realMiB“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 18.Juli.2007 - 19:26 Uhr