Spieletest: F.I.S.T.: Forged In Shadow Torch NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
12. Juli 2022

USK 12 keine Onlinefunktion Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
cooles Dieselpunk-Setting
anspruchsvolles Platforming
sich zügig entwickelnder Fähigkeitenbaum
Negativ:
Abstriche in Texturen
langsame Laderaten

In F.I.S.T.: Forged in Shadow Torch erlebt ihr eine dystopische Dieselpunk-Landschaft, welche vor Mechanik und Tristesse nur so strotzen. Wie hier Action Adventure und Platformer zusammenspielen, erfahrt ihr in unserem Nintendofans.de-Testbericht.

Eiserne Zeiten

Das Spiel beginnt für euch direkt mit einer hübschen Sequenz, in welcher sich ein paar alte Freunde, besser gesagt Kriegsveteranen, in einer Bar treffen. Wie es in der Welt von F.I.S.T. so ist, sind dies aber keine humanoiden Charaktere, sondern allesamt Tiere. Ihr belauscht die Unterredung von Urso, dem technisch begabten Bären, dem Barkeeper, einem Waschbären und unserem Hauptcharakter Rayton, kurz Ray.

Trotz der jüngsten Tüfteleinen von Urso, der an die glorreichen Kampferfolge anknüpfen möchte, ist Ray nicht bereit, den alten Kampfanzug wieder überzustreifen, obwohl die eigene Stadt Torch Town mittlerweile von den Iron Dogs unterjocht wird. Das ändert sich jedoch schlagartig, als am nächsten Morgen die Bar verwüstet ist und Ray besorgt erfährt, dass Urso inhaftiert wurde. Natürlich konnte Urso vor seinem Verschwinden noch ein paar Hinweise hinterlassen, sodass euer nächster Weg in die Garage führt, in der ihr eure brachiale Eisenfaust anschnallt. Von nun an werdet ihr den Pfad des unermüdlichen Veteranen beschreiten, der die eingenommene Industriestadt befreien möchte.

Mit der Zeit werdet ihr auf so manche Iron Dogs treffen, die humanoide Gegner in starken Rüstungen, aber auch Roboter und fliegende Drohnen sein können. Da die Kämpfe teils knackig werden können, spätestens aber bei den Bosskämpfen, werden eure Fähigkeiten regelmäßig auf den Prüfstand gestellt. Ihr werdet, wie es sich für ein Spiel im Sinne eines 2,5D Metroidvanias gehört, mit der Zeit an Ausrüstung und Fertigkeiten dazugewinnen.

Habt ihr beispielsweise den Bohrer gefunden, könnt ihr Gegner ansaugen und mit weiteren Moves und sehr schicken Finishern auf den Schrottplatz von Torch City befördern. Andernorts werdet ihr den Bohrer als Propeller einsetzen können, um über gefährliche Abgründe hinweg zu schweben. Ihr merkt schnell, dass das Gameplay hier alles zu bieten hat, was zu einem anständigen Platformer gehört. Ihr habt horizontale und vertikale Wege zu beschreiten und kommt mit anwachsendem Arsenal immer weiter voran – Geheimgänge inklusive.

Orientierung ist der halbe Weg

So wie Ordnung das halbe Leben sei, so ist Orientierung in Metroidvanias ebenso das A und O. Hier verzeichnet F.I.S.T. noch den ein oder anderen Punktabzug, da ihr zwar nach ca. 20 min Spielspaß mit einem Gimmick zum Einsetzen einer Karte bedacht werdet, dieses aber neben rot markierten Hauptzielen und wenigen weiteren Abbildungen doch recht dünn bleibt. Erhaltene Items, Durchgänge oder unterschiedliche Räume werden kaum bis gar nicht differenziert, sodass F.I.S.T. hier hinter den, zugegebenermaßen hohen Ansprüchen des Genres zurückbleibt.

Sammeln und Verbessern gehört dazu!

Auch bei der Gameplay-Konzeption wurde darauf geachtet, dass in F.I.S.T. möglichst diverse Mechaniken Platz finden, die sich für einen guten, sukzessiven Fähigkeitenausbau eignen. Ihr sprecht zum Beispiel mit dem Waschbären Meister Wu, der euch den Kraftschlag beibringt, wodurch ihr anschließend durch massive Tore und Barrieren und gegnerische Schilde brechen könnt. An gewissen Stellen auf der Map sind Generatoren platziert, die ihr zum Reparieren eurer Rüstung einsetzen könnt, aber auch als Werkbank für euer Moveset nutzt – manche von ihnen mit definierten Verbesserungen, etwa dem Doppelsprung. Für jeden Gegner, den ihr platt macht und jede mehr oder weniger gut versteckte Metallkiste werdet ihr euren Münzscore hochtreiben. Mit der Zeit werden die Verbesserungen erfahrungsgemäß mächtiger, aber auch teurer. Neben den Münzen müsst ihr später auch Datenträger zum Freischalten einsetzen. Diese erhaltet ihr in der Regel auch von kleineren Bossgegnern.

Zwischendrin könnt ihr Notizen zu den Orten sammeln, um weitere Informationen zu Torch City zu erhalten. Darüber hinaus gibt es auch Heiltränke und LP-Fragmente. Sammelt ihr drei von ihnen, wird eure Lebensleiste vergrößert. In den ersten Spielstunden war das aber nicht wirklich erforderlich, zumal ihr zwischen Normal und Leicht wählen dürft. Später ist der Einsatz von Tränken ein netter Effekt. In der Nähe von Meister Wu dürft ihr aber auch eine Händler-Ratte ansprechen, die euch alles ohne Umschweife für die Ingame Währung verkauft.

Animationen, Sound & Synchro

Was in den gerenderten Cutscenes beeindruckend ansprechend aussieht, wird in Ingame-Sequenzen leider direkt geschmälert. Wo ihr vorher die feinsten Haare in Rays Gesicht entdecken konntet, begegnet euch in der regulären Spielanimation des Charakters eher ein flimmerndes Pixelgesicht, das etwas hell schimmert. Es hätte also auch gut ein bombastisch ausgestatteter Kampf-Geisterhase sein können. Sonst sind wir von gelegentlich etwas schwammigen Texturen nur wenig gestört gewesen. Das mag aber auch daran liegen, dass wir genug mit schnellen Richtungswechseln und Sprungpassagen beschäftigt waren – der Spielspaß hat also die Technik bezwungen. Die Synchronisation und der Sound sind angenehm. Es ist eine englische Vertonung verfügbar, die gut gelungen ist und den Figuren Charakter verleiht. Die üblichen Soundeffekte sind dem Dieselpunk-Setting angepasst und auch in den Kampf-Sets gut umgesetzt. Wer sich hier etwas Unterstützung wünscht, darf auf die deutsche Synchro zurückgreifen.

Die Performance, ein Faustschlag?

Was bereits auf der Playstation 5 äußerst beachtlich mit 60 Frames per second und 4k präsentiert wurde, lässt sich auf der Switch erfahrungsgemäß nicht gleichermaßen umsetzen. Nichtsdestotrotz dürft ihr euch auf eine grundsolide und weitestgehend stabile Performance freuen. Uns sind minimale Grafikbugs aufgefallen, sonst lief das Spiel auch in hitzigen Passagen wie ein frisch geöltes Uhrenwerk. Performant kann man hingegen die Ladezeiten nicht nennen. Egal ob ihr einen Bereich der Map durch einen der Tunnel wechselt oder das Spiel generell laden lässt, ihr müsst eine ruhige Faust beweisen.

Fazit

F.I.S.T. Forged in Shadow Torch ist ein überraschend erfrischender Eintrag ins Genre der Metroidvania. Der Spieleflow kommt hier direkt auf. Platforming, Action Adventure und ein anständiger Fähigkeitenbaum sorgen neben dem ein oder anderen Rätsel für mächtig Spielspaß. Die Performance lässt zwar auf der Nintendo Switch hier und da etwas Federn, am Ende präsentiert sich der Dieselpunk-2,5D Titel aber zurecht einprägsam.

Grafik
7
Sound
7.5
Gesamt
7

verfasst von „Maik“

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Vielen Dank an die Firma Astragon für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 17.September.2022 - 11:44 Uhr