Unterm Strich ist EA Playground eine interessante Minispielsammlung, gerade weil es bekannte Spielprinzipien gekonnt umsetzt und mehr Tiefgang als andere Sammlungen bietet. Leider ist man schnell am Ende des Spiels angelangt – wenn man sich von dem teilweise wirklich unfairen Levelabbau abschrecken kommt man sehr früh an diese Stelle.
Spieletest: EA Playground NDS
Weitere Infos
Releasedate:8. November 2007



Anzahl der Spieler: 1-4
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- bekannte Spielprinzipien gut umgesetzt
- Negativ:
- zu kurz
- teils unfair
Eines konnte man in der Schule nie abwarten: Das Läuten. Dabei waren es doch immer nur knappe 45 Minuten bis zur nächsten Pause. Eine Dreiviertelstunde, die manchmal ziemlich lang werden konnte. Doch irgendwann waren auch die längsten Schulstunden mal vorbei und es ging auf den Pausenhof. Gerade in der Grundschule hieß das nicht unbedingt Ruhe und Entspannung, sondern vielmehr Spiel und Spaß. Genau diese Momente versucht Electronic Arts mit EA Playground einzufangen – und geht dabei einen Schritt weiter als es die Kapazitäten des deutschen Durchschnitts-Schulhofes möglich machen könnten.
Im Grunde genommen ist auch EA Playground nur eine Minispielsammlung. Ein großer Unterschied hebt das Spiel jedoch von der Masse ab. Anders als viele andere Sammlungen legt Electronic Arts keinen Wert auf eine möglichst hohe Anzahl an Spielen. Nur neun Spiele befinden sich auf dem Modul, wenn auch in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Positiv dabei ist, dass darunter kein einziges ist, dass sich auf bloßes Kratzen, Pusten oder Tippen beschränkt. Alle Spiele haben – für eine Minispielsammlung – einen gewissen Tiefgang. Nichtsdestotrotz bleiben sie ihrem Namen treu und bleiben nur Minispiele.
Neun Spiele. Nicht gerade viel – auch nicht zu viel um sie hier ein wenig näher erklären zu können.
„Kicks“ ist eine Art Elfmeterschießen. Schnappt euch einen der Bälle, lauft auf`s Tor zu und schießt am Hin- und Hergehenden Torwart vorbei ins Netz um Punkte zu kassieren. Nicht nur das richtige Timing, sondern auch ein wenig Glück und Taktik spielen mit, da die Fußbälle mit verschiedenen Eigenschaften (z.B. erhöhte Geschwindigkeit oder doppelte Punktzahl) das Match beeinflussen.
Das Spiel „Völkerball“ dürfte wohl jedem Schulkind bekannt sein. Zwei Teams versuchen die Spieler der jeweiligen gegnerischne Mannschaft mit einem Ball abzuwerfen. Getroffene müssen das Spielfeld verlassen – jedoch nur bis es jemand aus dem eigenen Team einen Treffer landet. Wer zuerst das gegnerische Feld komplett leerfegt hat gewonnen.
Das „Autorennen“ lässt Erinnerungen an „Micro Machines“ erwachen: Aus einer Aufsicht heraus fahren ferngesteuerte Autos auf geradezu minimal kurzen Strecken um die Wette – Power Ups natürlich inklusive.
„Skaten und Zeichnen“ hat spielerisch eigentlich gar nichts mit dem benannten Sport zu tun. Vielmehr muss man in einem begrenzten Zeitraum nummerierte Punkte auf dem Touchscreen in der richtigen Reihenfolge verbinden. Der Skater, der im Hintergrund eine Halfpipe befährt, legt dabei nur den Zeitrahmen fest: Braucht man zum Verbinden der Punkte länger als dessen Sprung dauert, kommt es zum Sturz.
Was benötigt man um „Papierkügelchen“ zu schießen? Ein Röhrchen (am besten von einem alten Filzstift), ein Stück Papier, ein wenig Spucke und Luft in der Lunge. Früher hat man damit eher im Klassenraum seine Mitschüler beschossen, in EA Playground geht es raus auf die Wiese.
„Himmel und Hölle“ ist von der Aufmachung her angelegt an das bekannte Hüpfspiel mit den durchnummerierten Kreidefeldern auf dem Schulhof. Der Spielverlauf erinnert aber eher an das fast genauso bekannte Elektronik-Musikspiel, in dem man die Abfolge von aufleuchtenden Tasten samt Tönen in der richtigen Reihenfolge wiederholen muss.
In „Basketball“ gibt es für jeden Korb nicht nur zwei, sondern sogar bis zu fünf Punkte. Je weiter eine Abwurfstelle vom Korb entfernt ist, desto mehr Punkte gibt es für einen Treffer. Ob der Ball aber wirklich durchs Netz fällt, ist abhängig vom richtigen Timing: Nur ein Tastendruck bei voller Powerleiste ist ein Wurf auch ein Treffer.
Beim „Trampolin“-Springen sammelt man Luftballons ein während man Raben ausweichen muss. Einen gewissermassen ähnlichen Spielverlauf hat auch die „Insektenjagd“: Auf einer Wiese muss man Schmetterlinge einfangen und versucht gleichzeitig den Bienen auszuweichen.
In jedem der Spiele warten mehrere Herausforderungen darauf vom Spieler bewältigt zu werden. Hält man EA Playground anfangs für unglaublich einfach, pendelt sich der Schwierigkeitsgrad in manchen Spielen später irgendwo zwischen saumäßig schwer und total unfair ein. Oft erwischt man sich dabei einen Neustart zu wagen, nur weil der zufallsabhängige Levelaufbau das Spiel geradezu unschaffbar macht. Gerade für die Zielgruppe ist das wohl alles andere als motivierend. Vielleicht hat man so versucht über den geringen Spielumfang hinweg zu täuschen: Es macht wirklich Spaß die Herausforderungen zu meistern, doch nach 56 erspielten Siegen ist der Spaß spätestens vorbei. Danach wird man kaum noch zum Modul greifen. Höchstens der Multiplayer-Modus für bis zu vier Spieler kann dazu verleiten – wenn man mehr als nur ein Spielmodul zur Hand hat. Ein Online-Modus fehlt (unverständlicherweise) auch.
Bei vielen der Minispiele hat man die Wahl zwischen konventioneller Steuerung per Tastenkreuz oder dem Touchscreen (Papierkügelchen schießt man sogar durch einen Puster ins Mikrofon ab). Im Großen und Ganzen funktioniert immer eine der beiden Varianten, aber z.B. bei der Insektenjagd wäre man oft für eine genauere Steuerungsabfrage dankbar.
Technisch liefert EA keine Herausforderungen für die Hardware ab, aber das gesamte Spiel erscheint wie aus einem Guss. Knuffige Charaktere und schöne Hintergründe - bei einem gelungenen Design ist das wirklich positiv.
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Vielen Dank an die Firma Electronic Arts für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 29.Januar.2008 - 14:35 Uhr