Spieletest: Dragon Quest Builders 2 NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
12. Juli 2019

USK 6 WiFi Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
unglaublich viele Möglichkeiten
motivierendes Gameplay
Bauen mit bis zu 4 Spielern
Abwechslungsreich
Negativ:
Sehr viel Text
Knopfbelegung teils undurchdacht

Nachdem Dragon Quest Builders die traditionsreiche Dragon Quest Serie mit Minecraft in den Mixer geworfen hat und damit sehr gut angekommen ist, möchte Teil 2 jetzt alles noch einmal besser machen. Dragon Quest Builders 2 will mehr bieten. Online Multiplayer, kein Verlust der Bauanleitungen nach Beendigung eines Kapitels, die Möglichkeit in der Egoperspektive zu spielen und mehr. Reicht das um den Vorgänger zu übertreffen?

Die Geschichte

Während Dragon Quest Builders eine Geschichte in einer alternativen Welt nach dem aller ersten Dragon Quest erzählt hat, setzt der Nachfolger passenderweise nach dem zweiten Teil an. Harkon wurde besiegt und seine Schergen in die hintersten Winkel der Welt vertrieben. Trotzdem haben es die Kinder Harkons geschafft die Menschen zu unterjochen und das „Erbauen“ zur Sünde zu machen. Zerstörung soll das Leitbild aller Monster und Menschen sein. Nicht einmal Kochen ist erlaubt. Erbauer, Menschen mit der Fähigkeit Materialien abzubauen und zu verarbeiten, werden verfolgt. Sie gelten als die Verursacher der ursprünglichen Zerstörung. Ihr seid solch ein Erbauer, oder zumindest ein Lehrling, der von den Kindern Harkons gefangen genommen wurde und dem die Aufgabe zufällt sich zu befreien und die Welt neu aufzubauen und andere zu finden die euch folgen und von euch lernen wollen.

Dann Bauen wir mal los!

STOP, so schnell geht es ja nun nicht! Bevor ihr loslegen dürft, wartet ihr erst einmal eine ganze Weile in einem Ladebildschirm. Diese kommen nicht oft, aber wenn sie da sind, bleiben sie auch immer eine Weile. Danach begrüßt euch das heroische Dragon Quest Thema und ihr seid motiviert loszulegen. Doch bremst euch das Spiel erstmal und möchte, dass ihr alle Einstellungen überprüft. Dann geht es in das Intro aus animierten Standbildern mit Text-Boxen. Nach diesem wenig dynamischen Start geht es schon in das Spiel bzw. in das Tutorial. Der erste Dialog mit einem Skelet - wobei der Protagonist stumm ist - und die Untersuchung der Zelle in der ihr aufwacht, geben schnell und angenehm Hinweise auf die Art der Dialoge und den Humor des Spiels. Das Paradoxe: du bist Gefangener auf einem Schiff der Anhänger des Herrn der Zerstörung und sollst nun helfen, indem du… rate mal… baust und ein wenig kämpfst. Das mag auf den ersten Blick nicht logisch sein, erfüllt aber seinen Zweck. Hier wird alles wirklich haarklein erklärt und das mit ganz schön viel Text. Für sehr junge Serien-Neulinge mag das gut sein, aber für erfahrene Spieler kann das sehr schnell sehr anstrengend werden. Die Dialoge sind zwar toll und humorvoll geschrieben, aber die Masse an Text in diesem Spiel könnte Textmuffel abschrecken. Aber keine Sorge, ihr verpasst nichts Weltbewegendes, wenn ihr die Gespräche einfach durchklickt. Auch lesefaule Spieler müssen dieses Spiel nicht scheuen. Wenn ihr dann alle Aufgaben erledigt habt, geht es weiter bzw. geht das Schiff unter. Das ist jetzt keine besonders kreative, aber eine zweckmäßige Lösung um uns an den eigentlichen Start des Spiels zu bringen. Nach einer stimmungsvollen Videosequenz, die Dynamik und Aufregung verspricht, wacht ihr an einem Strand auf und trefft euren ersten Begleiter. Malroth ist ein Haudrauf mit Spaß am Verprügeln und Zerstören. Er wird euch ab jetzt im Kampf den Rücken freihalten und auch ein paar Materialien sammeln. Er will euch, und das würde man bei so einem „knuddeligen“ Spiel wohl nicht erwarten, ein paar Leichen zeigen. Nach ein paar weiteren Begegnungen, dem Erhalt eures Hammers und nach der ein oder anderen weiteren sehr textlastigen Erklärung, ist das Tutorial endgültig zu Ende. Wenn euch das jetzt zu dröge klang, lasst euch gesagt sein, dass es sich lohnt das Tutorial durchzuhalten. Denn jetzt geht das Spiel erst richtig los.

Jetzt wird gebaut!

Die Insel ist eure Spielwiese und soll von euch bevölkert und bebaut werden. Jetzt auch in der Egoperspektive, was durchaus auch mal hilfreich sein kann. Leider hapert es an Materialien und Bewohnern. Beides sollt ihr von anderen Inseln mitbringen und so begebt Ihr euch auf ein Schiff und fahrt los. Auf zum ersten Story-Kapitel. Veteranen des Bau-RPG werden sich sofort heimisch fühlen. Ihr baut Materialien ab, craftet, kocht, repariert und erhaltet immer neue Aufträge von den Bewohnern der Insel. Diese stehen euch erst skeptisch gegenüber, da ihr ja ein „böser“ Erbauer seid. Aber dann finden sie das Erschaffene doch so schön, dass sie sich nach und nach für euer Tun begeistern. So baut ihr dann eine Siedlung entsprechend der Insel-Thematik auf, schart Anhänger um euch und diese lernen von euch, so dass ihr euch nicht mehr um alles alleine kümmern müsst. Natürlich zieht so viel „Erbauen“ Aufmerksamkeit auf sich und es tauchen schnell die ersten Monster auf, um eure Siedlung zu zerstören. Das Kampfsystem ist nicht besonders komplex, geht aber leicht von der Hand und lockert das sonstige Sammeln und Bauen gut auf. Diese Gegnerwellen können mit leichten Gegnern spontan geschehen oder sie kommen als Event daher, das von euch manuell gestartet werden muss. So könnt ihr euch in Ruhe darauf vorbereiten. Im Event sind die Gegner aber etwas stärker. Auch auf euren Streifzügen über die Insel, um Materialien zu sammeln, trefft ihr auf unterschiedliche Monster, die sich für gewöhnlich aber umgehen lassen. Schon im Tutorial werdet Ihr mit der „Hunger“-Mechanik bekannt gemacht. Eine Prozentanzeige die euch sagt, wann ihr mal wieder was Essen solltet. Sinkt diese auf null werden eure Bewegungen immer wieder durch ein Magenknurren unterbrochen. Das behindert euch sehr, allerdings lässt sich das durch das große Nahrungsangebot gut vermeiden. Neben der Hunger-Anzeige gibt es noch eine Lebensleiste und einen EP-Balken. Ihr und Malroth steigt regelmäßig im Level auf und bekommt mehr Leben und schlagt stärker zu. Auch neue Bauanleitungen für Waffen fallen dem Helden immer wieder ein. Mit diesen könnt ihr dann auch bestimmte Anhänger ausrüsten um eure Siedlung besser zu verteidigen. So erkundet ihr die Inseln, sammelt, baut, rekrutiert und löst die überall verteilten Rätsel, bis eure Siedlung so gewachsen ist, dass sie den Boss anlockt. Dieser bildet dann die Letzte Angriffswelle des Kapitels und kommt glücklicherweise mit einem Kniff daher, so dass die Kämpfe nicht in stumpfes draufhauen verfallen. Nach jedem Boss geht es auf eure Heimatinsel und dann wieder in ein neues Gebiet das mit einer neuen Thematik. Baut ihr hier noch einen Bauernhof auf und müsst à la Harvest Moon eure Felder bestellen und ernten, werdet Ihr dort auf einmal zum Bergman. Das Gameplay ist extrem motivierend und man erwischt sich immer wieder dabei, dass man irgendwo etwas baut oder verbessert, obwohl man doch eigentlich seinen Auftrag erledigen wollte. Die Tatsache, dass hier eine Story den Grund für das Bauen gibt und das kreative Ausprobieren daneben Platz hat, hebt diese Reihe vom Digital-Lego-Veteranen Minecraft ab und nimmt einen einfach mit. Dass die Kamera ab und an etwas zu nah dran ist und dass Begleiter und Bewohner oft im Weg stehen so dass man beim Versuch eine Tür zu öffnen erstmal ein Gespräch beginnt, stört schon. Das ganze hält sich aber im Rahmen. Nur dass unter Standarteinstellungen der Knopf zum Umschalten der Fähigkeiten derselbe ist, der auch das Gespräch mit dem Begleiter startet, stört den Spielfluss je nach Positionierung dann doch Wenn ihr dann noch Online auf die Insel anderer Spieler reist und euch Ideen holt, die ihr sogar kopieren und speichern könnt, oder mit bis zu vier Spielern an eurer Insel baut, dann steht auch dem Multiplayerspaß nichts im Wege.

Grafik, Stil und Sound

Grafisch reist der Titel keine Bäume aus, aber alles sieht in seiner „klötzchenhaftigkeit“ schön aus. Die Gebiete sind optisch und atmosphärisch vielfältig gestaltet und die Möglichkeiten des Bauens gibt einem die Werkzeuge sich eine eigene Welt aufzubauen Der Sound ist genretypisch und nicht aufdringlich und untermalt die Situationen und Charaktere gut. Nur das Geräusch beim Aufbau der Textzeilen in den Dialogboxen kann sehr schnell nervig werden, das lässt sich aber abstellen. Grundsätzlich ist das eines der wenigen Spiele, die auch in der Bahn mal ganz ohne Ton so gut funktionieren, dass es den Spielspaß nur minimal einschränkt.

Fazit

Dragon Quest Builders 2<\i> macht Laune. Der Einstig ist sehr trocken, aber wenn man sich durch das Tutorial einmal durchgekämpft hat und auf die Welt losgelassen wird, wird sie zum Spielplatz und bietet unheimlich viele Möglichkeit. Man kann Stunden verbringen ohne der Hauptstory zu folgen und dennoch wird es nicht langweilig. Die leichten Schwächen verzeiht man dem Spiel gerne. Oft verliert man sich leicht darin, einfach Dinge auszuprobieren, nachzubessern oder neu zu erschaffen. Das alles fühlt sich ungemein belohnend an und kann sogar Baumuffel, die mit Spielen wie Minecraft<\i> nichts am Hut haben, motivieren. Einzig ein kleiner Bug, der eine Nebenquest abschloss, obwohl diese noch gar nicht erfüllt gewesen ist, sorgte kurz für ein Stirnrunzeln. Wenn Ihr Hilfe braucht, dann schaut bei anderen Spielern vorbei und holt euch Ideen, die ihr sogar speichern könnt oder lasst euch von anderen Spielern helfen.

Grafik
8
Sound
8
Multiplayer
8.5
Gesamt
8.5

verfasst von „Wulfhedin“

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Vielen Dank an die Firma Square Enix für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 26.Juli.2019 - 22:15 Uhr