Spieletest: Donkey Konga NGC

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Releasedate:
32. Oktober 2004

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Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 8 Meinungen

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Specials: DK Bongo liegt bei

Plus / Minus

Positiv:
Innovativer Controller
Tolle Songauswahl
Geniales Multiplayer-Erlebnis
Negativ:
Zusatz-Bongos relativ teuer

"Tolle Bongos" aus Massivholz sind bei Ebay schon für 30 Euro zu haben. Sie sind bespannt mit Naturfellen und geschmückt mit verchromten Halterungen. Kein Vergleich zur Alternative aus dem Hause Nintendo also: "DK Bongos" sind nicht nur aus schnödem Plastik, sondern können auch klanglich nicht überzeugen. Mit 34,95 Euro sind sie zudem bemerkenswert teurer. Also GameCube in die Ecke und lieber einen kubanischen Trommelabend veranstalten? Wir raten davon ab.

Nachdem Tanzmatten-Flut und Singspiel-Welle am Nintendo-Deich verebbten, war es an der Zeit auch einmal ein Musikspiel auf Nintendo-Konsolen zu etablieren - und das Nintendo-typisch mit ganz eigenem Touch! Wenn das Konzept auch nicht revolutionär ist, so wird man den "DK Bongos" und Donkey Konga ihren innovativen Charakter nicht absprechen können. Eine Trommel als Controller - das gab es trotz "Samba de Amigo"-Rasseln so noch nicht.
Er legt das Spielprinzip, das Donkey Konga zu Grunde liegt, bereits nahe: Schlagen und Klatschen, was das Zeug hält.

Nach der Wahl eines Musikstücks aus mehreren verschiedenen Schwierigkeitsgraden legt Ihr gleich los. Symbole fliegen von rechts nach links über den Bildschirm. Treffen sie den linken Rand, ist Hand-Augen-Koordination gefragt: Links trommeln, rechts trommeln, beide Bongos schlagen oder klatschen. Ein Mikrofon registriert den Applaus.
Manchmal ist das leicht. Meistens ist jedoch heftigste Konzentration gefragt, dazu ein gutes Rhythmusgefühl und schnelle Reaktionen. Huschen die Symbole nur noch so vorbei, trommelt man schnell mal daneben. Jeder Schlag wird vom Spiel bewertet. Je zielsicherer man trommelt, desto mehr Punkte werden vergeben. Kommt man ganz aus dem Takt, wird es schwer.

Für einen Blick auf die Grafik bleibt da kaum noch Zeit. So fallen auch die grobpixeligen SNES-Sprites, die am unteren Bildschirmrand munter hin- und hertanzen, kaum auf. Über das spartanische Menü ärgert man sich nicht. Wichtig ist, dass der nächste Song schnell gewählt werden kann.

Die Auwahl ist groß. 31 Stücke wollen begleitet werden. Doch um es gleich vorwegzunehmen: Nicht die, die dem einen oder anderen aus der japanischen Version bekannt sind. Ich bitte um einige Tränen für wunderbare J-Pop-Stücke und Anime-Songs mit Wiedererkennungswert. Doch auch wer dachte, hierzulande trommelt man wie in den USA, hat sich gerirrt. Auf Queens "We Will Rock You" wurde verzichtet.
Aber kein Grund zur Klage. Nintendo of Europe hat auch die europäischen Fans mit der Songauswahl nicht enttäuscht: Es wartet eine gelungene Mischung aus Nintendo Themes (u.a. Super Mario Bros., Zelda), poppig aufgepeppter Klassik (u.a. "Türkischer Marsch") und - in der Hauptsache - Rock und Pop. Mit "Lady Marmelade" und "All The Small Things" sind auch echte Hits der letzten Jahre vertreten. Was zu klären bleibt: Wer bei Nintendo of Europe ist eigentlich der Jamiroquai- und Supergrass-Fan, der beide Bands gleich mit je zwei Songs (Jamiroquai: "Canned Heat", "Cosmic Girl"; Supergrass: "Richard III", "Alright") ins Donkey Konga - Repertoire schob?

Verfügbar sind die Songs alle bereits zu Beginn. Freigeschaltet werden können lediglich weitere Schwierigkeitsgrade der bereits bekannten Titel. Erspielt werden dürfen hingegen vor allem weitere Soundsets: Statt den von Anfang an verfügbaren Bongo-Klängen könnt Ihr Euch gegen hart ertrommelte Münzen auch an Country-Sounds und Techno-Beats erfreuen. Zudem wollen drei mehr oder weniger spannende Minispiele erworben werden:

K. Rools Kopfnuss ist wohl das schwächste der Spielchen und die DK-Version des aus den US stammenden Jahrmarkt-Spiels "Whack-a-mole". Per Trommel lasst Ihr einen Hammer auf eines von drei Löchern fallen, aus dem King K. Rool hervorlugt...

Amüsanter ist da das 100m-Rankenrennen, das sich auch zu zweit spielen lässt. Per Trommel scheucht Ihr Donkey Kong Ranken hinauf, umklettert Hindernisse und sammelt Früchte.

Bei der Bananenschleuder, ebenfalls zu zweit spielbar, geht es hingegen ums Jonglieren. Viel Trommelgefühl ist gefragt, um Donkey Kong die Bananen rechtzeitig in die Höhe werfen zu lassen.

Für Single-Player-Langzeit-Motivation sorgt das aber wohl kaum. Schon nach wenigen Stunden sind die wichtigsten Extras freigeschaltet. Eine große Herausforderung hingegen die weiteren Modi: Der Unendlich-Modus, bei dem möglichst viele Songs fehlerfrei in Reihe getrommelt werden sollen, und der notenlosen Modus: Bis Ihr alle Songs auswendig und ohne Hilfe begleiten könnt, dürften einige Wochen ins Land gehen.

Am meisten Spaß bereitet Donkey Konga jedoch trotz allem eindeutig im Multiplayer-Modus. Mit bis zu vier Freunden trommelt Ihr im Duett oder Quartett. Weil jeder Spieler andere Rhythmen vorgegeben hat, kommt echtes Band-Feeling auf. Die Bewertung am Song-Ende stellt klar, wer sich am häufigsten vertrommelt hat. Ein Titel, den man auch einmal einlegen kann, wenn man den Abend mit Menschen verbringt, denen Videospiele ansonsten ein Gräuel sind.
Und das auch ohne den Kauf drei weiterer, teurer DK Bongos. Auf Grund des relativ hohen Anschaffungspreises für den Zusatzcontroller hat Nintendo dankenswerterweise auch ermöglicht, den regulären GameCube-Controller für Donkey Konga zu nutzen. Nichtsdestotrotz empfiehlt sich für die Abhaltung ausgiebiger Multiplayer-Session das Aquirieren weiterer Bongos: Ohne Patsch & Klatsch ist der Spaß eben nur halb so groß.

Bleibt zu hoffen, dass Nintendo sich gerade wegen der Kosten künftig noch weitere Einsatzmöglichkeiten für die Bongos überlegt. Donkey Kongs Jungle Beat steht immerhin schon in den Startlöchern, ist aber primär ein Single Player - Titel. Bauen wir also auf eine Donkey-Konga-Fortsetzung - in welcher Form auch immer. Das japanische Donkey Konga 2: Hit Song Parade, das vor allem auf bekannte Anime- und J-Pop-Songs setzt, wird in dieser Form hierzulande jedenfalls nicht erscheinen.

Fazit

Nintendos Musikspiel mit dem innovativen Controller sollte jeder GameCube-Besitzer zumindest einmal angespielt haben. Wer gerne im Multiplayer zockt, überlegt nicht lange und kauft gleich drei zusätzliche Bongos mit.

Grafik
5
Sound
10
Multiplayer
10
Gesamt
9

verfasst von „ThE CaPtAiN“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 24.Oktober.2004 - 12:10 Uhr