Spieletest: Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
1. August 2008

USK 12 unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
einfache Handhabung mit nur kleineren Macken
akzeptable Präsentation
Negativ:
monotones Gameplay ohne viel Abwechslung
Schusswaffen-Bedienung nichts für Parkinsonkranke

Jaja, Kinder sind schon was Wunderbares. Schön, sie aufwachsen zu sehen: Erster Zahn, erster Schultag, erste pubertäre Begleiterscheinungen, erstes Grabmal... eigentlich nix Besonderes für das Forscher-Ehepaar Evelyn und Rick O’Connell. Ihr Sohn Alex ist nämlich nicht minder ambitioniert, wenn es um Mythologie und Mumien geht. Doch jetzt droht wohl ‘Taschengeldentzug’: Der Bengel hielt sich statt in der Universität - okay, so jung ist er nun auch nicht mehr - nämlich in der Ruhestätte des zu Lebzeiten verfluchten chinesischen Herrschers Han auf. Und Alex’ Reise-Souvenir, das Auge von Shangri-La, holt später auch noch eben diesen zurück ins Dieseits! Dem böse gesinnten General Yang kommt das Drachenkaiser-Revival für seine machtsüchtigen Pläne ganz gelegen - jetzt wäre der richtige Moment für Spannungsmusik!

Eltern haften für ihre Kinder...

Rick und Evelyn reisen ihrem Sohn hinterher, um ihm bei der Abwendung eines großen Unheils zu helfen... Den Rest erfahrt ihr im Kino - oder im DS-Spiel zu “Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers”. Getreu der Filmvorlage geht es mit Rick, Alex und Co. durch den Himalaya und in den Kampf gegen General Yang und die Armeen des Drachenkaisers. Ob der Erfolg des Spielfilms gerechtfertigt ist? Wie auch immer, beim Spiel zum Film wäre er es nicht! Denn was beschert uns Vivendi Games? Überraschung: Durchschnittskost. Ihr bewegt die Helden, die eurer Vogelperspektive nicht entweichen können, durch zum Großteil uninspirierte Level, vorbei an stupiden Gegnern, berechenbaren Selbstschussanlagen und so weiter. Weder in den Grabruinen noch in den kalten Gebirgsregionen gibt es alternative Wege oder großartige Geheimnisse zu entdecken. Und wie das Leveldesign, so das Gameplay: Euer Aktionsportfolio nimmt bereits mit unspannenden Kletterpartien und Schalter- und Schieberätseln ein Ende. Da scheint das erste Level nicht nur als Wegweiser, sondern sogar als Highlight: In der Rolle von Alex streift ihr durch die Grabruine des Drachenkaisers und sammelt spezielle Schriftzeichen, die ihr mittels Touchpen nachmalen dürft. Okay, auch nicht DIE Offenbarung, aber ein wenig Abwechslung bietet es schon. Doch die Ernüchterung folgt direkt danach: Ein ödes Gemetzel, etwa an die zehn Minuten lang. Ihr habt zwei Möglichkeiten, euch den Mumien und Yangs Handlangern zu stellen. Entweder mit Schlägen und Tritten, auf die steinzeitliche Button-Smasher-Tour, oder via Einsatz eurer Schusswaffen. Letztere fressen enorm viele Projektile, da die Bedienung über ein Touchscreen-‘Fadenkreuz’ doch recht unpräzise funktioniert. Aber keine Sorge: Eurer Vorrat ist realistischerweise ja endlos...
Der Rest des Spiels schleppt sich verkrampft dahin. Ihr schnetzelt und schießt euch quasi von Abschnitt zu Abschnitt, legt den ein oder anderen Schalter um, kommt immer wieder genervt zur Erkenntnis, dass die ‘Helden’ nicht einmal springen können und... Ende. Doch so stupide das Gameplay auch sein mag, Spaß hat es trotzdem gemacht - für kurze Zeit. Das kann daran liegen, dass “Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers” nicht wirklich an großen Mankos leidet - ‘nur’ eben an Ideenarmut - und dass die Fights gegen die lächerliche KI motivierend einfach waren. Gut, Kaufargumente sind das nicht, aber der Titel dürfte sowieso nur die Filmfans ansprechen, welche dafür mit einer passablen Präsentation verzückt werden.

Damit sich Han nicht zwei Mal im Grabe drehen muss...

Und mehr als ein “passabel” lasse ich für die Ruckelpartie auch nicht springen: Die Umgebungen und Gegenstände sind an sich ordentlich, aber protzen weder mit Details noch mit grazilen Animationen. Highlights sind da schon die Eisattacken des - sogar relativ anspruchsvollen - Drachenkaisers. Klobig und unspektakulär wirkt’s trotzdem. Auch die Zwischensequenzen setzen sich aus leider nur mäßigen Einzelbildern zusammen. Zur Märchenminute laden sie dennoch ein, Dank eines klasse Sound-Pakets. Die deutschen Synchronsprecher - leider nicht aus dem Film bekannte - leisten eine gute Arbeit. Ein kleines Lob verdient außerdem der orchestrale, wenn auch nicht allzu pompöse Soundtrack - was jedoch nicht von der Vergabe des Prädikats “Lizenzopfer” abhält.

Fazit

Das ewige Trauerspiel "Lizenzausschlachtung": "Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers" interessiert Dank noch in Ordnung gehender Aufmachung maximal Casual Gamer und gleichzeitige Fans des Actionfilms. Der eingefleischte Zocker jedoch fühlt sich schnell gelangweilt von altbackenem, monotonem Gameplay und unspektakulärem Leveldesign.

Grafik
5.5
Sound
6
Gesamt
5.5

verfasst von „Craoz“

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Vielen Dank an die Firma Vivendi Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 03.September.2008 - 17:34 Uhr