Spieletest: Der Herr der Ringe: Das dritte Zeitalter NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
32. November 2004

USK 12 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Wahnsinns Atmosphäre
Solide Technik
Schneller Einstieg
Negativ:
Seltene Framerateeinbrüche
Kleinere Ruckler

Nachdem jeder Filmteil der Herr-der-Ringe-Trilogie mit einem eigenen Videospiel bedacht wurde, erscheint mit „Das dritte Zeitalter“ nun ein RPG, das die gesamte Geschichte in sich vereint. Der erste Blick in die Packung macht deutlich, dass es dieses Mal wohl etwas länger zur Sache geht als bei den Vorgängern: Zwei GameCube-Disks warten darauf, vom Spieler gemeistert zu werden. Wer jetzt schon Angst um seine Memory-Karte hat, der sei beruhigt, da „Das dritte Zeitalter“ für ein RPG nur wenige zehn Seiten benötigt.
Beginnt man also ein neues Spiel, folgt man praktisch der Geschichte von Tolkiens Buch und bekommt immer wieder in Filmszenen erzählt, was die Gefährten erlebt haben. Man selbst steuert also nicht Frodo und seine Freunde. Trotzdem wird natürlich wieder auf die bekannten Völker Mittelerdes, wie die Waldläufer, Elben und Zwerge, zurückgegriffen. Typisch für ein Spiel dieser Art ist das Aufleveln des Charakters. Dabei gibt es wie üblich nach Kämpfen Punkte, wobei man allerdings immer selbst noch bestimmte Werte wie Angriff oder Geschick selbst erhöhen kann. Somit kann man Schwächen eines einzelnen Charakters nach und nach ausbügeln und ihn zu einem Allround-Talent machen. Natürlich bleibt unser Held nicht allein, und so schließen sich nach und nach weitere Verbündete an. In Kämpfen und Zwischensequenzen sieht man immer seine ganze Party, aber erkundet man neue Gebiete, ist immer nur eine Person zu sehen, die man sich aber aussuchen kann. Was eher nebensächlich zu sein scheint, hat aber doch seinen Reiz, denn nach Kämpfen und in Schatztruhen erhält der Spieler immer wieder neue Rüstungsteile. Ändert man nun eine Waffe, so zeigt sich auch wirklich eine Wirkung am Erscheinungsbild des Helden. So erkennt man deutlich, wie nach und nach aus einfacher Schutzkleidung immer kräftigere Panzerrüstungen werden. Ein Shop-System gibt es allerdings nicht.
Eine Besonderheit des Gameplays sind auch zusätzliche Attacken, die sowohl mit der normalen Waffe, wie auch durch den Einsatz von Magie ausgeführt werden können. Selbstverständlich kann man diese starken Angriffe nur begrenzt ausführen, nämlich wenn man genügend Punkte in einer Leiste erreicht hat. Die Kämpfer erlangen weitere Aktionen, wenn sie regelmäßig Gebrauch dieser Angriffe machen. Dahinter steckt der Gedanke, dass zum Beispiel durch wiederholtes Zaubern Übung entsteht, und somit auch stärkere Zauber angewandt werden können. Schafft man es eine weitere Anzeige zu füllen, kann man besonders verheerende Aktionen starten, die mehrere mittelstarke Gegner mit einem Schlag töten können.
Was sich nun womöglich kompliziert anhört, gestaltet sich im Spiel selbst als logisch und durchschaubar. Gerade Neulinge werden schnellen Zugang zum RPG-Genre finden und durch den moderaten Schwierigkeitsgrad auch rasch Erfolge verbuchen können. Der Spielfluss wird immer wieder durch originale Filmsequenzen unterbrochen, die aber passend zum Spiel kommentiert werden. Über 100 gibt es davon, und wer das wirklich umfangreiche Abenteuer geschafft hat, kann sich im Schatten-Modus austoben. Hier geht es darum, Frodo und den anderen Gefährten das Leben schwer zu machen, und sie zu besiegen. Dazu schlüpft man als Spieler in die Rolle von Saurons Schergen.

Die Grafik des Spiels ist äußerst abwechslungsreich geworden, wofür auch der Anspruch, praktisch ganz Mittelerde darzustellen, verantwortlich ist. Wälder, Berge oder das triste Moria erinnern wirklich immer wieder an die Bilder, die man bereits aus dem Kino kennt. Auch die Gegnerscharen sind sehr gelungen animiert worden. Nur die eigene Figur bewegt sich etwas hölzern, was nicht ganz in das positive Bild passt. Auch die Framerate ist nicht immer konstant, was glücklicherweise nur selten auffällt. Spektakulär geht es zu, wenn bildschirmfüllende Gegner auftauchen, oder die Gruppe besondere Attacken einsetzt. In diesen Momenten ist Mittelerde zum Greifen nahe.

Die Musik ist zumindest in Teilen den Filmen entliehen und Howard Shores Kompositionen sind für ein Epos, wie „Der Herr der Ringe“ absolut passend. Ebenso verhält es sich auch beim Spiel, das würdevoll mit Musik untermalt ist. Dazu eine hervorragende deutsche Sprachausgabe und satte Effekte. Nicht umsonst erscheint das THX-Logo am Anfang!

Fazit

Electronic Arts packt Tolkiens Trilogie auf zwei kleine GameCube-Disks und liefert ein Feuerwerk für jeden Fan ab. So viel Mittelerde bot bisher noch kein Spiel, und selbst wenn ein RPG manche Spieler abschreckt: Ein Probespiel wird zeigen, wie schnell man Freude daran haben kann. Das ideale Spiel für lange Winterabende!

Grafik
8.5
Sound
9
Gesamt
8.5

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Vielen Dank an die Firma Electronic Arts für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 15.November.2004 - 01:09 Uhr