Spieletest: Crash Boom Bang! NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Oktober 2006

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
viele gut gemeinte Ansätze...
Negativ:
... leider nicht gut umgesetzt
nur 40 Minispiele
schwammige Steuerung

Partyspiele haben alle eins gemeinsam: Eine oberflächliche oder gleich gar keine Handlung und sie richten sich meistens an die Multiplayerfraktion der Spielergemeinde. Zudem hat die Mario Party Reihe die Messlatte in diesem Genre sehr hoch gelegt. Ob Crash und seine Freunde am Genre-Thron kratzen können?

Nachdem das Spielmodul im Modulschacht des DS verschwunden ist und der Powerschalter betätigt wurde, gelangt man auf direktem Weg ins Hauptmenü des Titels. Hier wird dem Spieler die Wahl zwischen dem Einzelspielerpart und einer Multiplayer-Partie gelassen. Schnell huscht der Stylus auf die Schaltfläche Starten, eins von zwei möglichen Profilen wird angelegt und die Geschichte beginnt. Nun steht man lediglich noch vor der Entscheidung, ob man lieber den Storymodus bestreiten möchte, im Festivalmodus die integrierten Minispiele direkt auswählen will oder ein Spielbrett ohne Storyelemente aussucht. Minispiele hin oder her, in diesem Fall fällt die erste Wahl auf den Storymodus.

Ein Bösewicht, eine Hand voll naiver Helden und 6 Spielbretter

Diese drei Aspekte beschreiben die Handlung, die um die Minispielserie aufgebaut wurde, sehr exakt. In Comic-Manier erfahrt ihr, dass Crash und seine Freunde an einem Rennen teilnehmen sollen, bei dem Ruhm, Ehre und Geld winken. Natürlich lassen sich Crash, Coco und Co. nicht zweimal bitten und so landen sie im Handumdrehen auf dem ersten der insgesamt 6 Spielbretter. Jedes Spielbrett hat dabei seine Eigenarten und spezifische Minispiele. Auch der Itemvorrat, der jedem Spieler zur Verfügung steht, verändert sich je nach Umgebung. Sind alle Spieler bereit, geht die Jagd um Platz 1 unverzüglich los. Ganz im Stil von Mario Party wird gewürfelt und um die angezeigte Augenzahl auf dem Spielfeld vorgerückt. Dabei darf man sich jedoch die Richtung, in die der Charakter ziehen soll, aussuchen. Um das ganze spannender und abwechslungsreicher zu gestalten, befinden sich einige Items im Besitz jedes Spielers, die entweder einen positiven Effekt auf den eigenen Recken auslösen oder einen Gegenspieler in seinem Vorrankommen behindern. Je nachdem auf welchem Feldtyp man nach seinem Zug landet, erhält man Wumpa-Früchte, die es zu sammeln gilt, verliert diese, löst ein bestimmtes Ereignis aus oder nimmt an einem Minispiel teil, wo wir auch gleich beim Kernelement angelangt wären.

Nicht die Größe zählt, sondern der Spielspaß

Spielspaß? Den sucht man des Öfteren, wenn ein neues Minispiel ansteht, denn sowohl die Ideen als auch die Umsetzung lassen sehr oft zu wünschen übrig. So rollt man in einem Spiel mit einer Kugel einen Hang hinunter, sammelt dabei Wumpa-Früchte ein und versucht, sehr oft vergeblich, nicht an den vielen Hindernissen hängen zu bleiben. Ein weiteres Minispiel macht es dem Spieler zur Aufgabe, herunterfallende Wumpa-Früchte aufzufangen und dabei den TNT-Kisten aus dem Weg zu gehen. Am Ende einer jeden Runde, werden die Anstrengungen in den Spielen belohnt, Wumpa-Früchte gezählt und eine Rangliste eingeblendet, die die momentane Platzierung anzeigt. Für eingefleischte Partyspielfans also nichts Neues, sodass lediglich die Auswahl der Minispiele überzeugen könnte. Doch auch hier macht sich schnell Ernüchterung breit. Nicht genug, dass der Titel nur sechs verschiedene Spielbretter bereithält, die alle ihre eigenen, auf das Brett bezogenen, Minispiele mitbringen, nein, auch der Werbeslogan „Spiele tonnenweise abgedrehte Minispiele!“ erweist sich schnell als trügerisch und zeigt, dass sich das Wörtchen ‚tonnenweise’ nur auf lediglich 40 Minispiele bezieht.

Wenig Abwechslung, kaum Motivation für Einzelspieler, aber dafür ist die Steuerung …

… ziemlich miserabel. Ganz ehrlich, zwei oder drei Minispiele sahen durchaus lustig aus und hätten mich tatsächlich zu einem erneuten anspielen bewegen können, wäre da nicht die Touchscreen-Steuerung. Toll, dass die Entwickler das Feature überhaupt nutzen, aber wenn sich ständig das Gefühl breit macht, der Touchscreen sei defekt, weil sich bei Berührung keine Regung der Charaktere zeigt oder die gewünschte Richtung in keiner Weise umgesetzt wird, möchte man den kleinen Doppelbildschirm einfach nur schnell wieder aus der Hand legen. Auch die Steuerung während den Spielzügen ist derart unpräzise und verwirrend, dass freiwillig die Buttons des DS ihre Verwendung finden, sofern dies möglich ist. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, wurde eine Art Chatsystem in das Spiel integriert. Sicher eine tolle Funktion für den Multiplayer, aber warum wurde die Funktion im Singleplayer nicht einfach weggelassen? Ewig tauchen auf dem Touchscreen Sprechblasen auf, die einen Gegner zeigen und eine Nachricht senden, die stupider nicht seien könnte. Das nervt und sorgt für viel Frust, da die Übersicht flöten geht und Funktionen verdeckt werden.

Lets make it multi

Wie bereits erwähnt, leben Spiele des Partyspiel-/Minispiel-Genres von ihrem Multiplayerpart, der natürlich auch bei Crash Boom Bang! nicht fehlt. Doch auch bei einem Spiel mit bis zu 4 menschlichen Gegnern stellt sich schnell der fade Nachgeschmack ein, da einfach kein Suchtgefühl oder wirklicher Partyspaß aufkommen mag. Da hilft auch der Single-Card Modus nicht, bei dem nur ein Spieler ein Modul besitzen muss und die anderen von ihm durch einen Download versorgt werden. In dieser abgespeckten Version stehen auch lediglich 6 Minispiele zur Auswahl.

Gutes Aussehen zählt nicht immer

Diese bittere Wahrheit muss wohl auch der gute alte Crash Bandicoot hinnehmen. Crash Boom Bang! macht nämlich einen recht hübschen Eindruck, die Animationen lassen sich sehen, der Sound bewegt sich im guten Mittelfeld und die Aufmachung an sich ist auch passabel. Aber Optik allein verschafft leider keinen Spielspaß und so muss sich Crash wohl dem vernichtenden Urteil stellen, dass er lieber wieder von Plattform zu Plattform springen sollte um seinen Weg als Jump’n’Run Charakter fortzusetzen.

Fazit

Wer von Minispielen und Multiplayerschlachten a la Mario Party nicht genug bekommt, sollte lieber auf eine Umsetzung des genannten Mario Party Ablegers für den Nintendo DS warten oder sich mit Wario Ware Touched! oder den Project Rub beschäftigen. Schade, denn Potenzial ist durch die Möglichkeiten des DS gegeben und auch Crash versprüht einiges an Charme, der durch die schlechte Umsetzung und die schwammige Steuerung leider völlig untergeht.

Grafik
6
Sound
5
Multiplayer
5
Gesamt
4

verfasst von „M@tze“

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Vielen Dank an die Firma Vivendi für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 05.Dezember.2006 - 14:56 Uhr