Spieletest: Crash - Herrscher der Mutanten NDS

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Releasedate:
30. Oktober 2008

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Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
An sich ein wirklich nettes Jump&Run...
Negativ:
...das durch einige wenige, schwache Gameplay-Elemente unnötigerweise verwässert wird.

Diejenigen unter euch, die einen Doktorentitel anstreben oder gar bereits haben, seien gewarnt: Ganz offensichtlich dürfen Personen, welche diesen akademischen Grad erreicht haben, nur entweder zerstreut oder bösartig-verrückt sein: Während Gestalten wie Dr.Bakterius oder Dr.Light schon allein damit für Wirbel sorgen, dass sie mal wieder den Diebstahl ihrer Erfindungen zulassen oder trotz mehrfacher Aha-Erlebnisse einfach nicht kapieren wollen, wie bösartig ihr Weltherrschaftspläne schmiedender Assistent ist, versuchen Dr.No, Dr.Wily, Dr.Robotnik und Konsorten in schöner Regelmäßigkeit, die Menschheit zu versklaven.

Mutantenstadl

Auch Dr. Neo Cortex können wir gleich schön in dieses Schema einordnen: In einer dezent recycelten Story versucht er diesmal mit einer Mutantenarmee und High-Tech-Helmen, welche ihre Träger in seine Gewalt bringen, die Herrschaft über die Wumpa-Inseln zu erlangen. Crash Bandicoot gefällt das gar nicht – die logische Konsequenz dieses Interessenskonfliktes ist die jüngste DS-Inkarnation der Endlos-Reihe.

Was im Vergleich zum Vorgänger gleich auffällt, ist der Perspektivenwechsel – lief und sprang man im Prequel Crash of the Titans auch am Handheld-Screen tatsächlich durch (auch spielerisch) dreidimensionale Gefilde, so handelt es sich bei Herrscher der Mutanten – aka Mind over Mutant - um ein klassisches 3D-Jump&Run, welches lediglich polygonal dargestellt wird. Sonst bleibt aber eigentlich alles beim Alten – Crash springt umher, sammelt Mojo-Kugeln, welche in ausreichenden Mengen dem Beuteltier Superkräfte verleihen, hütet sich vor TNT-Kisten und steckt im wahrsten Sinne des Wortes die titelgebenden Mutanten in die Tasche.

Lieber in die Tasche stecken als in der Pfeife rauchen...

Praktischerweise kann Herr Bandicoot nämlich diese Biester, nachdem er sie erstmal ausknockt, als Verbündete (und Reittiere) gewinnen – jene Wesen verfügen in der Regel über eine Menge Schlagkraft, aber bewegen sich nur allzuoft äußerst schwerfällig: So macht es oft einfach mehr Spaß, den aktuell „beherrschten“ Mutanten ins Zwischenlager auf den Touchscreen zu befördern (von wo er jederzeit per Touchpen-Tipp wieder hervorgeholt werden kann), flink durch die Stages zu laufen, über Fallgruben zu springen und den ohnehin oft mehr oder minder auf Button-Mashing hinauslaufenden Kämpfen eher aus dem Weg zu gehen.

Leider klappt dieses Vorgehen aber keinesfalls immer – ein besonders nerviges Element, welches ich bereits im Review der Wii-Version des Vorgängers kritisiert habe, feiert nämlich in Mind over Mutant ein Comeback: Ab und zu wird der Weg durch eine Barriere versperrt, die erst verschwindet, sobald alle Gegner in der Umgebung aus dem Weg geräumt wurden – und das ist selten herausfordernd oder wirklich unterhaltsam, sondern eher nervig und unterbricht die spaßigen Sprungpassagen. Und da Crash´ Schläge und Tritte gegen die dicken Brocken wenig ausrichten, sind die schwerfälligen Reitmutanten bei solchen Passagen in der Regel Pflicht.

Same procedure as every year...

Eher aufgesetzter Humor in den Storysequenzen, hübsche Grafik, netter Sound, ein an sich spaßiges Jump&Run, das durch nervige Prügelpassagen gestreckt und verwässert wird – diese Kurzbeschreibung erinnert mich stark an mein 2007er-Review des Vorgängers auf der Wii und könnte eigentlich genauso gut für jenes Spiel gelten. Viel Neues bietet Mind over Mutant also nicht gerade – de facto eigentlich kaum mehr als die Perspektive. Auch keinen Co-Op-Modus, sondern lediglich einen separaten Mutanten-Zweikampf.

All das soll aber nicht heißen, dass das neueste DS-Abenteuer der bekannten Beutelratte übel ausgefallen ist – nur ziemlich unspektakulär: Hätte man nämlich die Mängel des Vorgängers wirklich ausgebessert und das Ergebnis mit ein paar frischen Ideen garniert, so hätte Mind over Mutant durchaus ein Top-Jump&Run werden können. Leider hat man aber gerade das verabsäumt – auf der anderen Seite ist aber auch kein Aspekt schlimmer geworden: Das Spiel ist letztendlich dasselbe in grün – solide und unterhaltsam, aber es macht exakt die gleichen Fehler wie sein Prequel. Jump&Run-Freunde können ruhig mal reinspielen, aber mit Mario und Konsorten können sich Crash, Cortex und seine Mutanten beleibe nicht messen.

Fazit

Nicht übel, aber auch nicht herausragend – die Beutelratte macht ihren Job routiniert, aber Mitarbeiter des Monats wird sie nicht. Für das nächste Mal, liebe Entwickler, wünsche ich mir ein etwas ausgefeilteres Gameplay und bitte euch, Features und Levelelemente, die sich nicht bewährt haben, einzuschränken oder über Bord zu werfen – dann klappt es auch mit einer Bewertung im Award-Bereich.

Grafik
7.5
Sound
7
Multiplayer
6.5
Gesamt
7

verfasst von „OldMacMario“

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Vielen Dank an die Firma Activision für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 09.August.2009 - 23:16 Uhr