Spieletest: Cooking Mama: Bon Appétit! 3DS

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Weitere Infos

Releasedate:
6. März 2015

USK 0 unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
60 Rezepte
komplett in deutsch
Negativ:
nerviger Sound und Geräusche
nichts gravierend neues
ausgelutschtes Spielprinzip
wird schnell langweilig

Cooking Mama: Bon Appétit! ist der mittlerweile fünfte Koch-Ableger auf einem Nintendo Handheld und so langsam ist es mehr als offensichtlich, dass den Entwicklern die Kreativität ausgeht und das ausgelutsche Gameplay wirklich nur noch wenige Spieler ansprechen dürfte. Doch fangen wir mal von vorne an...

Mamas Kochkurs

Im Hauptmodus, der Anfangs nur wenige Rezepte zur Auswahl hält, haben wir uns an den Herd gestürzt und gleich mit der Arbeit begonnen. Die einzelnen Rezepte bestehen aus unterschiedlichen Arbeitsgängen die nacheinander getätigt werden müssen um im letzten Arbeitsschritt das Mahl fertig zu stellen. So muss man etwa bei einem Burger die Zwiebel schälen und hacken, Gemüse aufschneiden, das Hackfleisch durch den Wolf drehen, würzen, kneten und anbraten.
Die zahlreichen Rezepte sind teils in mehr als 10 oder 15 Arbeitsschritte unterteilt, sodass immer nur kurze Zeit gearbeitet wird. So öffnet man in einem Arbeitsschritt eine Konservendose, in einem anderen geht es schlichtweg nur darum den Inhalt einer Schüssel durch ein Sieb zu schütten oder die zusammengeschüttete Masse zu verrühren. Hierfür muss der Spieler etwa Symbole auf dem Touchscreen berühren, diese an eine eine bestimmte Stelle ziehen oder gezeigte Bewegungen nachmachen.

Für die einzelnen Arbeitsschritte bleibt dem Spieler aber immer nur eine bestimmte Zeit um sie zu erfüllen. Gelingt dies nicht übernimmt Mama den Rest und ihr bekommt eure Medaille für die jeweilige Aufgabe. Von Bronze bis hin zu Gold gibt es alles, ebenso ein Sonderrang für extrem verpatzte Gerichte. Doch beim Erfüllen der Aufgaben sollte man nicht zu hektisch werden, denn bedient man Arbeitsgeräte zu schnell kann es durchaus passieren das diese einem um die Ohren fliegen. Ebenso sind bei einigen Dingen auch Genauigkeit gefragt, ist man hier zu hektisch geht es meist daneben. Im großen und ganzen sind die zu erfüllenden Aufgaben aber sehr leicht.

Leider ist das Wertungssystem ziemlich unausgewogen. Auf der einen Seite kann man sich sehr viele Fehler in den einzelnen Schritten leisten um am Ende doch noch Gold zu bekommen. Hat man allerdings in nur einem einzigen Silber und dem Rest alles Gold, so fällt man sofort in der Endwertung eines Rezeptes auf Silber... ziemlich unlogisch das ganze.

Insgesamt bietet der Hauptmodus 60 Rezepte – recht viel eigentlich, wenn es nicht ständig sich wiederholende Arbeitsschritte geben würde. Klar Zwiebel schälen, Hackfleisch durch den Wolf drehen oder den Inhalt in der Schüssel rühren ist nun mal bei etlichen Rezepten von Nöten, allerdings führt dies auch nach einigen Kochgängen zu Ermüdungserscheinungen. Ebenso erinnern viele davon, spielerisch sowie optisch, auch an die Vorgänger. Macht das Kochen und die Zubereitung Anfangs noch Laune, so weicht diese schnell einer gewissen Belanglosigkeit gegenüber dem eintönigen und monotonen Gameplay. Auch werden weitere Rezepte und Minispiele in diesem Modus erspielt, sodass der Spieler nicht drum herum kommt alle Rezepte zu erfüllen, wenn er denn alles freischalten will.

Abseits des Hauptgangs

Neben dem Hauptmodus gibt es die schon erwähnten Minispiele bzw. Nebenaufgaben, in denen es allerdings nur darum geht eine Höchstpunktzahl zu erreichen. So könnt ihr Fische in einem Aquarium füttern damit diese in einer bestimmten Zeit mehr und mehr wachsen oder aber Küken in ihr Nest transportieren ohne das diese auf den Boden fallen. Neben einigen Anderen gibt es auch noch so etwas wie Lernspiele, bei denen es allerdings fraglich ist ob Spieler dabei etwas lernen. Hierbei geht es nämlich darum englische Worte zusammen zu puzzeln. Doch was nutzt dem Spieler das, der kein Englisch kann und dafür auch keine Übersetzung bekommt?! Das Spiel allerdings ist komplett in Deutsch, Sowohl Texte als auch die Sprachfetzen von Mama. Diese Nebenaufgaben sind allerdings keineswegs so interessant, dass man sich lange daran aufhalten wird.

Im Koch-Dojo können einzelne Rezepte noch einmal unter extremen Zeitdruck nachgekocht werden, allerdings zumeist nur in gekürzter Form. In diesem Modus wird man tatsächlich dann auch für jeden Fehler gleich bestraft was sich auch auf die Endwertung niederschlägt. Das hat dann schon etwas mehr mit Anspruch zu tun, als der zu leichte Haupt-Modus. Ebenso gibt es eine Multiplayer-Komponente, in der ihr mit bis zu 3 Mitstreitern an 15 Rezepten Austoben könnt. Allerdings kann auch dies den Spieler nur recht kurz unterhalten.

Grafische Gestaltung und Ohrenbluten satt

In optischer Hinsicht ist Cooking Mama: Bon Appétit! recht gelungen. Mama erstrahlt in neuem 3D-Polygon-Look und auch die Umgebung sieht nett aus. Sogar der 3D-Tiefeneffekt ist stärker als beim Vorgänger, doch am Ende nutzlos da sich das Hauptgeschehen auf dem Touchscreen abspielt. Die einzelnen Zutaten sind optisch passend dargestellt, auch wenn sie teilweise etwas unscharf wirken.

In musikalischer Hinsicht wird das ganze schon sehr kritisch. Die Musikstücke haben sich seit Jahren kaum verändert und wirken zu allem Überfluss auch noch sehr aufdringlich und nervig. Ebenso verhält es sich mit den deutschen Sprachfetzen von Mama. Die sich ständig wiederholenden Aussagen wie „Besser als Mama“ oder „gut gemacht“ rauben einem schon nach kurzer Zeit vollends die Nerven, sodass man gefrustet den Ton abstellt. Ebenso verhält es sich mit den Soundeffekten und Geräuschen die bei der Arbeit am Herd auftreten...

Die Steuerung

Wie auch in den Vorgängern werden fast alle Schritte mit dem Touchpen ausgeführt. Ebenso wird in einigen Situationen das Mikrofon, ebenso wie der Bewegungssensor. Allerdings ist es hier schade, dass der Spieler nicht so recht darauf hingewiesen wird wenn dies mal der Fall ist. Leider kam es bei uns ab und an auch mal vor, das die eingegebenen Bewegungen nicht erkannt wurden. Dies ist vor allem dann ärgerlich, wenn die Zeit doch einmal knapp werden sollte.

Fazit

Cooking Mama: Bon Appétit! ist ein Beispiel dafür, wenn Entwicklern die Kreativität und Luft ausgeht. Die Spiele treten schon seit Jahren auf dem selben Fleck und bieten so gut wie immer die gleiche Kost. Leider macht sich das auch im neuesten Ableger spürbar bemerkbar, denn zu vieles kennt man einfach schon... Man merkt der Serie an, dass sie wohl langsam am Ende ist, sollte sich da nicht etwas gravierendes tun. Alle, die einem solchen Genre nicht abgeneigt sind und keinen der Vorgänger besitzen können einen Blick riskieren, alle anderen sollten warten bis das Spiel im Angebot ist oder gleich zum günstigeren Vorgänger greifen.

Grafik
6
Sound
3
Multiplayer
5
Gesamt
5.5

verfasst von „Tommy“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 16.März.2015 - 09:52 Uhr