Man sollte schon eine gewisse Affinität zu Retrospielen und Arcadetiteln im Allgemeinen mitbringen um Bit.Trip zu mögen und zu verstehen. Der Titel bietet eine wirklich grandiose audiovisuelle Erfahrung, wenn man sich eben damit anfreunden kann. Wer also auf eine echte spielerische Herausforderung ohne optische und akustische Opulenz steht, der sollte sich das Spiel auf jeden Fall ansehen.
Spieletest: Bit.Trip Saga 3DS
Weitere Infos
Releasedate:16. März 2012



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- fantastische Musik
- Retro-Arcade Feeling
- Negativ:
- Schiebepad nicht optimal
- keine Zusatzinhalte
Auch wenn es die eine oder andere Perle gibt, ist die Auswahl an brauchbaren WiiWare-Titeln zugegebenermaßen doch sehr gering. Eine dieser Ausnahmen ist die Bit.Trip-Serie.
Insgesamt sechs verschiedene Ableger erschienen für den Downloadservice der Wii.
Dabei war es nicht etwa pompöse Grafik mit der die Spieler in den Bann gezogen wurden, sondern die gelungene Komposition aus Minimalismus, Retrofeeling und Herausforderung.
Mit der Bit.Trip Saga haben Fans und solche die es noch werden wollen die Möglichkeit, alle Varianten auf einer Disc bzw. einem Cartridge zu erwerben.
Ob die Portierung des ursprünglich auf Bewegungssteuerung ausgelegten Titels auf den 3DS gelungen ist, soll die folgende Review zeigen.
Lust auf 'nen Trip?
Ohne großen Schnick-Schnack habt ihr direkt zu Beginn die sechs verschiedenen Disziplinen von Bit Trip zur Auswahl. Für Serienneulinge hier noch mal eine kurze Erklärung.
In Bit.Trip Beat und Bit.Trip Flux steuert ihr in bester Arkanoid oder Pong-Manier einen kleinen Balken und schlagt damit die anfliegenden Punkt zurück. Dabei unterscheiden sich die beiden Varianten im Leveldesign und dem Standort eures Balkens. Bei Beat befindet ihr euch links, bei Flux rechts. Was wie ein Kinderspiel klingt, stellt sich nach sehr kurzer Spieldauer als echte Herausforderung heraus. So fliegen die Punkte, welche oftmals zu dutzenden auf dem Schirm umherschwirren, nicht immer in geraden Linien oder behalten ihre Spur bei. Schnelle Reflexe und eine gute Einschätzung der Geschwindigkeit und des Ortes an dem sie schlussendlich auf eurer Seite auftreffen sind nötig.
Stationär geht es hingegen in Bit. Trip Core zur Sache. In der Bildschirmmitte befindet sich ein Kreuz aus dem ihr Schüsse nach oben, unten, links und rechts abgeben könnt. Durch das Steuerkreuz legt ihr die Richtung fest in die gefeuert werden soll, mit dem A-Knopf löst ihr einen Schuss aus. Ziel ist es die vorbeifliegenden Punkte abzuschießen. Auch hier gilt es wieder genauestens zu beobachten und zu timen. Wird es mal zu viel, dann kann das Zünden einer Bombe Abhilfe schaffen.
Bei Bit. Trip Void bewegt ihr einen schwarzen Punkt frei über das zweidimensionalen Spielfeld. Die von allen möglichen Richtungen kommenden Punkte haben die Farbe schwarz oder weiß. Ziel ist es die Schwarzen aufzusammeln und die Weißen zu vermeiden. Je mehr schwarze Punkte ihr absorbiert habt, umso größer wird euer eigener Punkt. Dementsprechend wird es immer schwerer den weißen Punkten auszuweichen. Durch einen Druck auf den A-Knopf schrumpft ihr wieder auf die Ausgangsgröße und alle gesammelten Punkte werden euch gutgeschrieben.
Berührt ihr zuvor einen weißen Punkt, schrumpft ihr ebenfalls und die angesammelte Punktzahl geht verloren.
Ganz ohne Punkte geht es zur Abwechslung in Bit. Trip Runner zu Sache. In diesem Teil übernehmt ihr die Steuerung von CommanderVideo. Dieser rennt von sich aus immer nach rechts. Ihr müsst dafür Sorge tragen, dass er nicht in Gräben fällt, in Feinde läuft oder schlimmeres. Dazu könnt ihr den guten Mann springen, rutschen und treten lassen. Habt ihr genug Goldbarren in einer Welt aufgesammelt, so winkt euch eine Bonusherausforderung.
Zu guter Letzt beinhaltet das Angebot noch Bit. Trip Fate. In diesem Modus bewegt sich der Commander auf festgelegten Bahnen, auf denen ihr ihn allerdings vor und zurückschweben lassen könnt. Mit Hilfe des Stylus feuert nimmt man entgegenkommende Feinde und Hindernisse unter Beschuss. Da eure Widersacher euch allerdings auch unter Feuer nehmen, gilt es durch gezielte Bewegungen auf eurer Schienenbahn auszuweichen.
Wer noch keines der Spiele gespielt hat, wird sich nun sicher fragen was das soll. Schließlich klingt das Ganze vom Prinzip her sehr unspektakulär oder liest sich wie die Anleitung zu einem Spiel aus prähistorischer Vergangenheit.
Die Faszination des Titels geht von seiner audiovisuellen Komposition aus. Zudem haben die Aktionen des Spielers direkten Einfluss auf die Optik und die Akustik. So erzeugen getroffene Punkte nicht nur zur Melodie passende Töne, sie füllen auch eure Mega Meter. Ist diese voll, wechselt ihr in eine höhere “Sphäre“. Dadurch wird die Musik intensiver, die Farben heller und der Bildschirm belebter.
Sobald man den Dreh raus hat, komponiert man das Spiel quasi selbst zur Vollkommenheit.
Wer allerdings zu langsam ist und zu viele Punkte verpasst, der rutscht in den “Nether“. Dort ist alles trist und leer. Sobald ihr genügend Punkte gesammelt habt, rutscht ihr wieder nach oben in die farbige und freundlichere Welt. Sollte es euch allerdings auch hier nicht gelingen den richtigen Takt zu finden, erscheint der Game Over Bildschirm.
Technik
Ein Spiel wie die Bit.Trip Serie sollte man mehr unter einem künstlerischen Aspekt sehen, als unter dem rein technischen. Die Grafik ist absolut minimalistisch und könnte einen Uninformierten eventuell dazu verleiten, den Titel 30 Jahren zurück zu datieren. Der Fokus liegt wirklich auf dem Spielgeschehen selber und nicht auf optischer Verblendung.
Auch die musikalische Untermalung ist sicherlich Geschmackssache. So könnte man meinen, sie stamme frisch aus dem Gamboy. Aber genau darum handelt es sich im Endeffekt auch: um Chiptune Musik vom feinsten.
In Sachen Steuerung hat man meist die Wahl zwischen Stylus und Schiebepad. Wobei der Stylus hier klar die präzisere und sicherere Variante darstellt.
Vom 3D-Effekt sieht man nicht wirklich etwas, aber das würde auch nicht wirklich in das Konzept des Spieles passen.
Diesen Artikel teilen:
Vielen Dank an die Firma dtp für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 02.April.2012 - 20:51 Uhr