Spieletest: Another Code: Doppelte Erinnerung NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Juni 2005

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 5 Meinungen

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Emotionale Geschichte
Dichte Atmosphäre
Reizt den DS aus
Negativ:
Könnte länger sein

Mein Name ist Ashley Robins und ich bin auf der Suche nach meinen Eltern. Ein Brief von meinem Papa bringt mich auf die Blood-Edward-Insel, die ich mit Papas Schwester Jessica erkunde. Besser gesagt muss ich das alleine tun, nachdem Jessica nicht mehr zurückgekehrt ist, als sie nach Papa schauen wollte. Auf jeden Fall habe ich vor der Villa, in der Papa sein soll, einen neuen Freund gefunden, der D. heißt. Er ist ein Geist, den man nur mit vollkommen reinem Herzen sehen kann. Daher ist D. auch so überrascht, als ich ihn sehe und anspreche. Wer jetzt denkt ich spinne, irrt sich – er ist wirklich ein Geist, der vor vielen Jahren als Junge auf die Insel kam. Auch D. versucht ein Geheimnis zu ergründen, da er sich eingangs nur an seinen Namen erinnern kann. Mit ihm zusammen muss ich also die vielen Rätsel der Villa lösen. Da wir mit einem Gerät ausgerüstet sind, das dem Nintendo DS zum Verwechseln ähnlich sieht, können wir die verschiedensten Gegenstände untersuchen, sie manipulieren und mit ihnen interagieren. Einmal haben wir zum Beispiel ratlos vor einer Tür mit einem Zahlenschloss gestanden, wo uns nur Papas kleines Gerät weiterhelfen konnte, mit dem man auch Fotos machen kann: Wir mussten zwei Bilder fotografieren, um die beiden Fotos dann übereinander anzuordnen. So hatten wir des Rätsels Lösung gefunden, da nun einzelne Zahlen Sinn ergaben und uns den Code mitteilten. Ein tolles Gefühl war das damals, da hinter der nächsten Tür vielleicht schon Papa auf mich wartet...

Eine Insel voller Abenteuer

Another Code kann man mit den klassischen Point & Click-Adventures auf dem PC vergleichen. Die beiden Screens zeigen das Geschehen immer aus verschiedenen Perspektiven: So sieht man Ashley und D. unten aus einer Vogelperspektive und oben gibt es eine Detailansicht der Räume. Mit dem Stylus kann man die beiden in die gewünschte Richtung dirigieren. Sobald dann ein Lupensymbol erscheint, ist es möglich bestimmte Teile eines Raumes näher zu inspizieren – so lassen sich Schubladen öffnen, Gemälde betrachten und die zahllosen Aufgaben lösen. Dabei wird allerhand Kombinationsgabe gefordert. Neben den Touch-Funktionen des DS kommen dabei auch das Mikrofon und weitere Möglichkeiten voll zur Geltung.
Grafisch in einem wunderschönen Anime-Stil gehalten, wechseln sich aufwendig gezeichnete Hintergründe mit in Echtzeit berechneter 3D-Grafik ab. Allerdings ist die Engine nicht dazu geeignet die Power des Nintendo DS darzustellen, da die Vogelperspektive zweckmäßig ist, aber keinen Weitblick in den Raum gewährt. Da diese Art der Grafik aber hervorragend zum Spiel passt, ist dies kein Negativpunkt. Richtig stark wird es aber erst, wenn man in bildschirmfüllenden Sequenzen Ashley sieht: Vor allem durch akustische Signale oder den Wechsel des Hintergrunds werden besondere Zustände hervorgehoben. Wenn Ashley einem inneren Monolog folgt, sieht man nur sie, der Raum in dem sie sich befindet, ist dann ausgeblendet. Vor allem auch die stimmungsvolle deutsche Übersetzung weiß zu gefallen – die Identifikation mit den Protagonisten fällt entsprechend stark aus. Lesen ist im Übrigen auch enorm wichtig bei Another Code, da die starke Geschichte fortwährend erzählt wird, und im Minutentakt neue Informationen auf dem Screen auftauchen.

Hörst Du sie, die schöne Schwermut?

Dass die Japaner einen Faible für die kindliche Unschuld haben, was das Menschenbild angeht, ist nichts Neues. Nicht umsonst sind ihre Helden so oft Kinder und Jugendliche. Trotzdem schwingt in diesen Werken gerade musikalisch das eher Melancholische, Tragische mit. Another Code passt genau in dieses Schema – es geht nicht um einen netten Ausflug – es geht um Fragen, deren Antworten und die verletzten, unsicheren Gefühle eines bald 14-jährigen Mädchens. Passend daher auch ruhige Musikstücke, die die Atmosphäre der Villa perfekt untermalen. Kleinere Signale weisen zudem hin, wenn besondere Dinge geschehen, etwa eine wichtige Information auf dem Screen auftaucht.

Fazit

Another Code ist ein wunderschönes Spiel geworden. Endlich hat man das Gefühl, dass der Nintendo DS zu recht so innovativ ist – hier braucht man diese Konsole und keine andere. Jeder DS-Besitzer, der lesen kann, sollte sich dieses Highlight besorgen, um mit Ashley zu lachen, zu weinen und zu hoffen!

Grafik
8
Sound
9
Gesamt
8.5

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 06.Juli.2005 - 13:46 Uhr