Spieletest: Annas Quest NSW

Weitere Infos

Releasedate:
30. Juni 2021

USK 6

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Märchen trifft Adventure-Game - in Anna’s Quest erwarten dich Hexen, Zauberer und andere Märchenfiguren. Wie uns die Geschichte rund um Anna gefallen hat, erfahrt ihr in unserem Test.

Die Flucht

In einem kurzen Intro erfahrt ihr, dass euer geliebter Opa krank ist und die junge Anna muss sich, trotz zahlreicher Warnungen ihres Großvaters, auf die Reise in den gefährlichen Wald machen. Da geschieht es und das Mädchen gelangt in die Fänge einer Hexe. Diese sucht passende Menschen, bei denen sie ihre telekinetischen Experimente durchführen kann. Prompt wird sie von der bösen Hexe Winfriede in einen Turm eingesperrt. Nach dem ersten Experiment entwickelt Anna plötzlich telekinetische Tricks, die ihr gleich bei der Flucht aus der Gefangenschaft zu Gute kommen. Außerdem trefft ihr einen lieben „Teddybären“, der sich zu Beginn eurer Flucht anschließt. Mehr soll aber an dieser Stelle nicht verraten werden. Insgesamt ist die Geschichte jedenfalls richtig gut, nimmt aber gerade zu Beginn etwas langsam an Fahrt auf.

Rätsel, Puzzle & Märchen

Das Game ist ein Point & Click Adventure. In jedem Areal gibt es viele Dinge zu untersuchen, zu interagieren oder zu kombinieren. So gibt es allerlei kleine Rätsel- und Puzzleelemente, die durchaus logisch, aber manchmal nicht gleich durchschaubar sind. Dabei müsst oftmals Dinge aus dem Inventar oder sogar Annas übersinnliche Fähigkeiten verwenden. Die Kreativität an Aufgaben ist richtig spitze. So müsst ihr beispielsweise Türen per Gedankenkraft bewegen oder die Stimme der Hexe auf einem Diktiergerät aufnehmen, um die Stimmenerkennung eines Tresors auszutricksen. Wie gesagt ist es oft gar nicht so leicht den richtigen Lösungsweg auf Anhieb zu finden, da man manchmal erst Objekte ablegen oder aufnehmen muss, damit die Interaktion mit einem anderen Gegenstand zum Weiterkommen verhilft.

Der australische Autor und Game-Designer Dane Krams liebt Grimms-Märchen und das merkt man dem Spiel an. So trifft Anna auf die Bremer Stadtmusikanten, die Geister von Jorinde und Joringel, Hänsel (im Spiel Hansel) etc. Die Geschichte ist komplett englisch synchronisiert, bietet aber deutsche Untertitel. Die Steuerung ist einfach und man kann sich sogar via Schultertaste anzeigen lassen, mit welchen Objekten man interagieren kann – was im Falle die Suche erleichtert.

Optisch erwartet euch eine zauberhafte, gezeichnete Geschichte, die richtig toll aussieht. Im Vergleich mit Spielen wie „The Whispered World“ fehlt vielleicht etwas die Detailverliebtheit, aber grundsätzlich macht es richtig Spaß, mit Anna und ihrem verzauberten Freund das Abenteuer zu bestreiten. Man kann sich zwar in die Charaktere hineinversetzen, aber die Dialoge sorgen jetzt nicht unbedingt dafür, dass man richtig in die Tiefe geführt wird. Auch fehlt es den Textpassagen teilweise an Humor oder Spannung, wie man es vielleicht aus anderen Spielen gewohnt ist. Ein Grund könnte sein, dass das Spiel auf alle Fälle auch für ein jüngeres Zielpublikum zugänglich ist.

Fazit

Anna’s Quest ist ein richtig tolles Point & Click-Adventure. Optisch passt der gezeichnete Stil perfekt zum Genre - könnte hier oder da vielleicht etwas mehr Detail vertragen. Die Rätsel selbst sind logisch und gut durchdacht – sie machen auf alle Fälle Spaß. Vor allem die Kombination aus Items und der Fähigkeiten von Anna lässt viele Möglichkeiten zu. Die Geschichte macht neugierig, ist teilweise spannend, kommt aber sehr langsam in Fahrt. Auch die Dialoge könnten eine Spur witziger oder interessanter sein. Wer solche Rätselspiele in märchenhaften Welten liebt, der kommt hier definitiv auf seine Kosten. Man kann viele tolle Stunden mit dem Spiel verbringen.

Grafik: 7.5
Sound: 8
Gesamt: 8

verfasst von „Ulrich“

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