Spieletest: Animal Crossing: Let`s go to the City WII

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Weitere Infos

Releasedate:
5. Dezember 2008

USK 0 WiFi Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: Das Spiel gibt es einzeln oder im Bundle mit Wii Speak

Plus / Minus

Positiv:
Wii Speak-Unterstützung
Netter Online-Modus
Negativ:
Kaum Neuerungen
Technik von vorgestern
Viel und doch nichts zu tun

Mit Animal Crossing: Let’s go to the City findet ein weiteres bekanntes Franchise auf die Wii. Nintendos putziges Lebenssimulationsspiel ermöglicht den Spielern den Einzug in ein kleines Dorf. Direkt nach Ankunft darf man sich ein Haus aussuchen, das in den ersten Spielstunden beim Händler Tom Nook abgestottert werden muss. Die weiteren Bewohner setzen sich aus verschiedenen Tieren zusammen, die allesamt auf zwei Beinen durch die Gegend stolzieren. Mit ihnen sind Unterhaltungen möglich und ab und an haben sie kleinere Aufgaben zu vergeben oder verschenken Gegenstände. Denn mit einem eigenen Haus ist es noch lange nicht getan. Eine Vielzahl an Einrichtungs- und Dekogegenständen verschönert das eigene Heim. Sobald dieses abbezahlt wurde, kann man es – natürlich erneut gegen einen Kredit – ausbauen lassen. Der Schuldenberg lässt sich durch die verschiedenen Möglichkeiten, die es in der eigenen Wunschstadt gibt, dezimieren. Gefangene Fische oder Insekten, eingesammelte Früchte oder überflüssige Gegenstände, Tom Nook kauft so ziemlich alles an, was nicht niet- und nagelfest ist. Natürlich lässt sich das Geld auch anders ausgeben, indem etwa der eigenen Figur neue Kleider gekauft werden, die sogar mit einem selbst designten Schnittmuster versehen werden können. Auch die Stadtfahne und die Stadtmelodie lassen sich nach den eigenen Wünschen anpassen.
Was zunächst nach einem sehr arbeitsreichen Abenteuer klingt, wird durch die wechselnden Tages- und Jahreszeiten aufgefangen, da immer etwas anderes in der Stadt los und zu tun ist. Die Natur ändert sich parallel zu unserer äußeren Umwelt und die Uhrzeit wird über die Wii synchronisiert. Im Klartext bedeutet das, dass am Weihnachtsabend auch in Animal Crossing beschert wird. Für Soziopathen findet also auch an Silvester das Feuerwerk einfach vor dem Bildschirm mit den virtuellen Freunden statt. Das Echtzeitsystem hat also nicht nur gute Seiten. Schnell ertappt man sich dabei, dass man nur mal kurz in die Stadt schauen möchte, damit die Tiere nicht gleich fragen, warum man so lange nicht mehr aufgetaucht ist.

Wii Speak-Unterstützung und eine neue Stadt – Kaufgrund?

Viele Kenner der Serie dürften sich an dieser Stelle verwundert fragen, ob dieser Testbericht für die GameCube- oder DS-Version ist und nicht den neusten Ableger für die Wii beschreibt. Traurig aber wahr, bisher hat sich tatsächlich so gut wie nichts verändert. Nun kommen wir aber zu den wenigen Neuerungen, denn bisher ging es nur um das eigene Dorf. Eine kleine Stadt ist nun neu und kann mit einem Bus erreicht werden. Das Spiel ändert sich durch diesen Abschnitt aber wenig. Auch in der Stadt können Dinge gekauft und mit anderen Charakteren gesprochen werden. Ein Alleinunterhalter schaltet neue Emoticons für den Chat mit Freunden frei. Womit wir zur zweiten und gleichzeitig massivsten Neuerung kommen: Es ist nun möglich online die Städte von Freunden zu besuchen und dort mit ihnen zu interagieren. Dies funktioniert über eine eingeblendete Tastatur und gestaltet sich gewohnt zäh. Richtig Freude kommt hingegen mit dem neuen Mikrofon auf, das auch im Bundle mit Animal Crossing: Let’s go to the City verkauft wird. Wii Speak – so der Name des Zubehörs – ermöglicht das bequeme Sprechen während man andere Freunde besucht. Wie gewohnt muss wieder ein Freundescode getauscht werden, bevor die Plauderei beginnen kann. Die Möglichkeit sich während den mäßig spannenden Aktionen im Dorf zu unterhalten, wertet das Spielerlebnis definitiv auf. Die Qualität des Raummikrofons ist akzeptabel, aber durch eine deutlich wahrnehmbare Verzögerung beginnen neue Gesprächsabschnitte oft synchron und häufige Verständnisnachfragen sind die Folge. Trotz dieses neuen Features sollte Animal Crossing einer Radikalkur unterzogen werden, vor allem technisch ist der Titel eine Enttäuschung.

Die Grafik entspricht allenfalls GameCube-Niveau, wobei nun die gekrümmte Darstellung der Welt aus dem DS-Teil übernommen wurde. Die Figuren samt Umwelt wirken zwar allesamt wie aus einem Guss, aber Bitmap-Bäume und eine meist statische Kamera zeigen die Schwächen der Engine. Musikalisch wird noch weniger geboten: Belanglose Duddelmelodien und natürlich keine Sprachausgabe sind für ein aktuelles Spiel wirklich das Minimalziel.

Fazit

Animal Crossing ist bis auf die Wii Speak-Funktion ohne großen Aufwand umgesetzt worden. Für Neueinsteiger ist die Serie sicherlich interessant, solange man mit dem limitierten Gameplay zurechtkommt und mit Freunden online spielt. Kenner dürften sich über Nintendos Einfallslosigkeit wundern. Die großen Serien – Mario, Zelda und Co. – wurden allesamt liebevoll umgesetzt und neu erfunden. Animal Crossing verkommt hingegen leider mehr und mehr zum Vollpreis-Addon.

Grafik
6
Sound
5
Multiplayer
7.5
Gesamt
6.5

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 07.Januar.2009 - 15:15 Uhr