Spieletest: 42 Spieleklassiker NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
32. September 2006

USK 0 WiFi unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-8

Leser-Meinungen: 5 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: unterstützt Rumble Pak

Plus / Minus

Positiv:
Große Auswahl
Einiges freizuschalten
hervorragender Single-Card-Modus
Negativ:
Poker-Regeln misslungen

'Touch! Generations' heißt die Sammlung, in die bei Nintendo Spiele kommen, die bei anderen Herstellern vermutlich untergehen würden. Nun gesellt sich eine Spielesammlung hinzu, wie man sie sonst nur aus der No-Name-Ecke der PC-Abteilung im Kaufhaus kennt. Bei einem großen Namen auf der Verpackung erwartet man natürlich einiges vom Inhalt.

Wie der Titel sagt, finden sich 42 Spiele auf der Karte, aufgeteilt in Karten-, Brett-, Extra-, Sport- und Solospiele. Zwar ist mit 18 Spielen der Kartenspielanteil doch ziemlich hoch, dennoch ist die Auswahl sehr vielseitig. Besonders bei Karten- und Brettspielen kommt der virtuellen Umsetzung auch zugute, dass neben einer stets aufrufbaren Übersicht der Regeln auch das Spiel selbstständig für deren Einhaltung sorgt. Insbesondere wenn man mit Spielen wie Koi-Koi (das mit Hanafuda-Karten gespielt wird) oder Shogi (vergleichbar mit Schach) noch keine Erfahrung hat und sie erst lernen muss, ist es vorteilhaft wenn das Spiel einen Mitspieler liefert und dafür sorgt, dass man nicht alle Regeln im Kopf behalten muss. Die Steuerung geht meist sehr intuitiv von der Hand. Will man eine Karte ablegen, zieht man sie an ihren Zielort. Nahezu alles wird durch verschieben von Objekten ausgeführt, vom Ziehen mit Figuren bis zum Würfeln. Dass die Spiele in der Sport-Kategorie dabei nur grob ihren Vorbildern entsprechen sollte eigentlich nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden. Dart zum Beispiel lässt sich selbstverständlich schlecht originalgetreu auf dem DS umsetzen. Die Umsetzung besteht darin, dass die Geschwindigkeit, mit der der Dartpfeil über den unteren Bildschirm gezogen wird die Höhe bestimmt, auf der er die Scheibe auf dem oberen trifft. Ebenso wie Dart spielt sich auch Bowling erstaunlich intuitiv, nur Billard verträgt die Umsetzung des physikalischen Verhaltens nicht ganz so gut. Einige Entscheidungen gibt es jedoch, die einen Kommentar erfordern. Während bei vielen Spielen die Regeln sehr flexibel verändert werden können, lässt sich weder beim klassischen, noch beim Texas Hold 'Em Poker einstellen, dass gespielt wird, bis ein Spieler alle Chips ergattern konnte. Stattdessen lässt sich bei Texas Hold 'Em der Einsatz nicht bestimmen (eine Funktion, die andere Spiele aus der Sammlung bieten), es wird eine vorgegebene Anzahl Hände ausgeteilt und Spieler können sogar auf Kredit setzen, also zum Schluss eine negative Anzahl Chips besitzen. Zum Glück sind das nur Ausrutscher, die durch eine große Auswahl an gelungen umgesetzten Spielen mehr als ausgeglichen werden. Weiterhin ist etwas enttäuschend, dass Go als eines der bedeutendsten Brettspiele keinen Platz in der Sammlung ergattert hat, was am hohen Anspruch beim Regelwerk und der Schwierigkeit liegen könnte eine fordernde KI zu erstellen. Auch wenn dem Spiel in Japan genauso wie Texas Hold 'Em im Westen eine eigene DS-Version gewidmet wurde, hätte es zumindest der Vollständigkeit halber mit einem schwachen Computergegner einen Platz neben Schach, Shogi und Reversi verdient.

Minispielsammlungen tendieren dazu viel zu schnell alt zu werden, so dass das zusammen mit der Bekanntheit der enthaltenen Spiele wohl die größten Bedenken gegen einen Kauf wecken wird. Die Zeit, die alleine die drei Singleplayer-Modi schlucken, sollte jedoch nicht unterschätzt werden. Im 'Freien Spiel' dem ersten der drei Modi, dürfen Spiel, Regeleinstellungen und Schwierigkeitsgrad der Computergegner frei gewählt werden. Als Motivation diesen Modus ausführlich zu spielen, winken neue Designs, die freigeschaltet werden, wenn Spiele oft genug gewonnen sind. Einige dieser Spiele müssen allerdings erst im zweiten der drei Modi freigeschaltet werden. In der 'Stempeltour' muss jedes Spiel gespielt werden, bis es mit drei Stempeln versehen ist. Die drei Stempel gibt es für einen Sieg auf einmal, doch bereits für das Beenden einer Partie wird einer vergeben, so dass im schlimmsten Fall nach drei Niederlagen das Weiterkommen sicher ist. Bei 42 Spielen kommt auch da einiges an Spielzeit zusammen, besonders, wenn die Tour auf allen drei Schwierigkeitsgraden für kleinere Boni bewältigt werden soll. Der dritte Modus in der Einzelspieler-Palette ist auch der schwierigste. 30 Missionen stehen darin zur Auswahl, bei denen verschiedene Aufgaben im Rahmen einzelner Spiele zu lösen sind. Diese Aufgaben reichen vom Erreichen spezieller Punktzahlen beim Dart zum Verlieren aller Steine bei Reversi und können teilweise einiges an Zeit und Nerven kosten.

Die wenigsten werden allerdings eine Sammlung klassischer Spiele kaufen, um sie alleine zu spielen. 42 Spieleklassiker bietet auch als Gesellschaftsspielsammlung für unterwegs einiges, solange nur jeder Mitspieler einen eigenen DS zur Hand hat. Nicht nur, dass diese Spielesammlung dank dem starken Publishernamen gute Chancen auf hohe Verbreitung hat, das Spiel hat auch einen soliden Single Card-Modus. Zu der Möglichkeit alle Spiele mit nur einer Karte zu spielen kommen hier Übertragungszeiten, die zu den kürzesten gehören, die man bislang bei DS-Single-Card-Modi gesehen hat. Doch selbst, wenn man keine Mitspieler zur Hand hat, bietet sich noch immer die Nintendo Wi-Fi Connection an. Immerhin 35 der 39 Multiplayerfähigen spiele lassen sich online gegen andere spielen. Dabei hat man die Möglichkeit sich automatisch Mitspieler für ein gewähltes Spiel zuweisen zu lassen oder einen Raum einzurichten, dem wie gewohnt Leute von der Friendlist beitreten können. Während den Spielpartien kann bei der Friendlist- wie bei der lokalen Variante der beliebte Pictochat vollständig ausgenutzt werden. Der weltweite Wi-Fi-Modus dagegen erlaubt es mit Leuten auf der ganzen Welt zu spielen, auch wenn niemand auf der Friendlist zur Verfügung steht. Nachdem ein Spiel ausgewählt wurde, findet man sich im 'Wartesaal' wieder; oftmals dauert es nur wenige Sekunden, bis sich Mitspieler einklinken. Bei weniger beliebten Spielen kann es allerdings länger dauern und es lässt sich nur mit viel Glück jemand auftreiben Es wäre sehr von Vorteil und zeitsparend, wenn man Zugriff auf eine Gesamtübersicht der derzeit aktiven/wartenden Spieler hätte, um nicht ziellos von Spiel zu Spiel zu irren um schlussendlich festzustellen, dass 'Shake it' scheinbar doch nicht so beliebt ist... Hat man Mitspieler gefunden, gestaltet sich die Sache als durchaus unterhaltsam. Mit eigenem Symbol und Nickname ausgestattet zieht man in die Schlacht und findet sich danach eventuell auf der Weltrangliste wieder. Neben der Weltrangliste existiert auch eine eigene Rangliste für einzelne Spiele. In diesem anonymen Modus kann der Pictochat allerdings wie von Nintendo gewohnt nicht verwendet werden - zum Ausgleich wird ausschließlich eine Auswahl von vorgefertigten Phrasen angeboten, die zwar nur grundlegende Kommunikation ermöglicht, dafür aber auch sprachliche Unterschiede versteckt.

Was man von diesem, wie von vielen anderen Spielen der 'Touch! Generations' nicht erwarten sollte, sind technische Höchstleistungen. Grafik wie Sound sind funktional aber passend. Sollte das unauffällige Hintergrundgedudel sich als ungenießbar erweisen, gibt es die Möglichkeit sich alternative Musik durch abschließen des Missionsmodus freizuspielen oder sie gleich ganz auszuschalten. Auch die Darstellung der einzelnen Spiele bietet jeweils mindestens vier optionale Designs.

Fazit

Ein Koffer voller Spiele für die Westen-, Hosen- oder Handtasche. Besonders im Multiplayer-Modus glänzt das Spiel dank außergewöhnlicher Single-Card-Modus-Qualität und Unterstützung der Nintendo Wi-Fi Connection. Eine gute Gelegenheit Spieleklassiker wieder zu erleben oder endlich nachzuholen.

Grafik
5
Sound
5
Multiplayer
9
Gesamt
8

verfasst von „MOD666“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 22.Oktober.2006 - 01:52 Uhr