Spieletest: 3D Sonic the Hedgehog 2 3ES

Weitere Infos

Releasedate:
8. Oktober 2015

keine Onlinefunktion

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:: klassische Formel verbessert; tolles Level-Design; Ko-Op und Versus-Modus…

Negativ:: …sind aber nur ein nettes Extra; Keine Hidden Palace Zone; 3D-Features bringen kein neues Spielgefühl

Es gab mal eine Zeit, da war Sonic nicht nur ein überbezahltes Maskottchen, sondern noch ein Garant für Videospielqualität. Nicht ohne Grund wurde daher die klassische Sonic The Hedgehog-Trilogie schon mehrfach neu aufgelegt. Nun ist M2 wieder an der Reihe und produzierte die 3D-Fassung des zweiten Teils.

Sonic zwischen Tradition und Innovation

Der zweite Teil einer Videospiel-Serie befindet sich immer im Zwiespalt: Einerseits muss man sich an Regeln des Vorgängers halten, um die Fan-Basis nicht zu vergraulen, andererseits muss man aber auch genug Neues bieten, um nicht ein Abklatsch seiner Selbst zu werden. Sonic The Hedgehog 2 ist dieser Spagat aber mühelos gelungen und bietet alles, was man sich von einem Sequel erwartet: Mehr Level, besseres Level-Design, einige neue Spielfeatures und sogar ein Multiplayer-Modus.

Die Story selbst hat sich dabei kaum verändert: Wieder will Dr. Eggman (im Westen damals noch Robotnik) Tiere in Roboter verwandeln, dieses Mal sollen sie ihm aber dabei helfen, seine Superwaffe „Death Egg“ fertig zu stellen. Auch die Engine hat sich in seinen Grundzügen nicht verändert, wieder muss man von Start bis Ziel rennen und springen

Allerdings verändert ein kleines Feature (und das darauf basierende Leveldesign) die Spielstruktur komplett: Der Spin Dash. Auch wenn viele Remakes ihn im Original nachträglich integrierten (so auch 3D Sonic the Hedgehog) bot jenes doch noch viele Engpassagen, die sogar nicht zu Sonics schwammiger Steuerung im langsamen Bereich passt. Da versuchte man wohl noch an Marios Plattforming-Qualitäten heran zu kommen. Der zweite Teil setzt diese nur noch sparsam ein und konzentriert sich auf das, was die Sonic-Serie ausmacht: Mit (für 16-Bit Verhältnisse) wahnsinniger Geschwindigkeit durch die Level zu rasen.

Vom Einzelgänger zum dynamischen Duo

Völlig neu ist auch Sonics Sidekick Miles „Tails“ Prower, der dem Igel auf Schritt und Tritt folgt… oder es zumindest versucht, denn leider kann er nicht ganz mit seiner Geschwindigkeit mithalten und fällt dadurch oft aus dem Bild. In engen Passagen kann er euch dafür aber mit seinen Helikopterschweifen in höhere Gefilde transportieren und in Bosskämpfen den einen oder anderen Treffer landen.

Wer die eher mäßige K.I. von Tails nicht ausstehen kann, hat die Möglichkeit, diesen von einem Mitspieler steuern zu lassen. Es handelt sich hierbei zwar nicht um den idealen Koop-Modus, da Tails immer wieder aus dem Bild fällt und sich so nach Spieler 1 richten muss, aber es reicht immerhin für den quengelnden kleinen Bruder, der nicht immer nur zusehen will (bzw. die Schwester). Optional kann man auch gänzlich auf Tails verzichten oder ein Einzelspielerspiel mit ihm alleine starten. Der Fuchs hat sogar sein eigenes Ende spendiert bekommen!

Bonuslevel und Multiplayer

Wie schon im Original muss man für das wahre Ende alle Chaos Emeralds sammeln. Dieses Mal muss man hierzu in einen „Star Post“ (Checkpoint) springen, der zu funkeln beginnt, wenn man 50 Ringe gesammelt hat. Im darauf folgenden Bonuslevel rennt man aus der Frontperspektive einem Schlauch entlang und muss genug Ringe sammeln, um sich den Edelstein zu verdienen. Damals waren diese Level sehr beeindruckend – heute wirkt der Fake-3D-Effekt aber etwas veraltet. Apropos: Hat man alle 7 Edelsteine gesammelt und hortet erneut 50 Ringe, könnte etwas passieren, dass man gemeinhin als „super“ bezeichnen könnte…

Abseits des Hauptspiels gibt es außerdem noch eine Art Duellmodus, in der Sonic und Tails gegeneinander um die Wette laufen können. Hierbei handelt es sich zwar um ein nettes Extra, aber mehr als ein paar kurzweilige Spielereien sind hier eher nicht drin. Leider wird auch am 3DS noch der Splitscreen genutzt, was auf dem kleinen Bildschirm doch sehr ungünstig wirkt. M2 wollte wohl nicht die Möglichkeit verändern, dass beide Spieler jederzeit auf den zweiten Bildschirm glotzen können.

3D Extras: Ring Bear..er

Wie auch schon in allen bisherigen M2-Ports kann man zwischen Lokalisierungsversionen wechseln, die Knöpfe eigens belegen und Sound so wie Bild und 3D-Effekt anpassen. Letzterer erweitert das Spielgeschehen zwar nicht so eindrucksvoll wie etwa in 3D Gunstar Heroes, verleiht dem Ganzen aber eine frische Note. Die Bild- und Sounddarstellung ist scharf und geschmeidig. Auch das Speichern von Replays ist möglich.

Die optionalen Extras sind dieses Mal nicht so beeindruckend wie sonst: Man kann nun zwar einen Level Select aktivieren, diesen konnte man mit dem richtigen Code aber auch schon vorher nutzen. Auffälliger ist da schon der neue „Ring Keeper“-Modus: Mit diesem Modus startet man mit 10 Ringen und verliert bei Treffern auch immer nur die Hälfte statt all seiner Goldschätze. Dies erleichtert den letzten Bosskampf erheblich, da man dort keinen einzigen Ring erhielt und somit jeder Treffer einen Neustart bedeuten würde. Hat man diesen übrigens bezwungen, schaltet man einen weiteren Modus frei, den man zwar zum Teil mit Cheats aktivieren konnte, bei dem einen dann aber nicht 50 Ringe zu Beginn des Levels gewährt wurden…

Apropos: Wer noch andere Portierungen kennt, dürfte leider enttäuscht sein zu erfahren, dass es weder einen „Sonic 2 and Knuckles“-Modus (dieser könnte aber vlt. wie auf der Wii via Pseudo-Lock-On hinzu kommen), noch die restaurierte Hidden Palace-Zone gibt, welche im Originalspiel nicht enthalten war.

Fazit

3D Sonic the Hedgehog 2 greift die klassische Sonic-Formel auf und treibt sie rasant an die Spitze. Es gibt mehr Levels und ein offeneres Leveldesign. Außerdem mischt nun auch Tails mit, damit der quengelnde kleine Bruder auch mal im Ko-Op mitspielen darf.
Die Features der 3DS-Version bringen zwar kein so starkes, neues Spielgefühl wie in anderen Titeln der M2-Portreihe, müssen sich aber bei einem Klassiker wie Sonic the Hedegehog 2 auch nicht dafür schämen, nicht viel verbessern zu können.

Grafik: 8.5
Sound: 8.5
Multiplayer: 6
Gesamt: 9

verfasst von „Benjamin A.“

Diesen Artikel teilen: