Spieletest: SOUTH PARK: SNOW DAY! NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
26. März 2024

USK 16 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Die South Park Lizenz rockt
Original Cast bei Synchro
Wandel von 2 zu 3D schön
Negativ:
Hakelige Kamera
Wenig Umfang bei Story und Items
Eintöniges Gameplay

Wie krass war bitte damals der Release der ersten South Park Folgen? Solche Worte und Themen hat man damals noch nie im Free-TV gesehen. 1997 hätte wohl niemand gedacht, dass irgendwann Nintendofans.de einen Test zum nun mehr dritten South Park Abenteuer auf der Switch schreiben wird oder? Und doch ist es nun so weit und hier kommt die Review zu South Park: Snow Day!

South Park Videospiele

Das erste South Park Videospiel für das N64 war für viele ein must have, aber leider hielt das Spiel mit seiner unfreiwilligen Nebeloptik á la Silent Hill nicht was es versprach. Das erste wirklich gute Spiel erschien zu PS3-Zeiten mit der Stab der Weisheit, dessen Handlung für die europäischen Zensurbehörden einfach zu viel war. Anal-Abtreibungen durch Außerirdische? Das kann man nicht machen. Aber was machen die Entwickler? Sie beschreiben das, was man gesehen hätte schriftlich mit dem Hinweis auf die bestehende Zensur. Die Bilder im Kopf sind um so vieles schlimmer als das, was man wirklich gesehen hätte, dass einfach alles ad absurdum geführt wird. „Die rektakuläre Zerreißprobe“ war nicht wirklich besser als sein Vorgänger, aber immerhin spaßig. Wie schlägt sich nun die Online-Coop-Fortsetzung „Snow Day!“?

Es schneit Klöten in South Park

Ein gigantischer Schneesturm vergräbt South Park unter sich und so entspannt sich eine Story, in der die Kinder der Stadt gegeneinander in „epischen Schlachten“ aufeinander treffen. Wir steuern dabei wieder ein mal den Neuling, der aber zunächst designt werden möchte. Sims-mäßig darf aus allerlei Attributen und Accessoires gewählt werden, wobei alles natürlich Souht-Park-typisch bleibt. Die Entscheidung, ob ihr euren Main-Chara mit Kinnklöten rumlaufen lassen wollt, obliegt also dem Spieler. Wir haben uns (schweren Herzens) dagegen entschieden, stellten aber bald fest, dass neue Klamotten und Accessoires während des Spiels freigespielt und angelegt werden können, sodass dieses Thema im Fluss bleibt.

Vier Freunde sollt ihr sein

Die beiden Vorgänger waren waschechte, wenn auch South-Parkig-angehauchte, Rollenspiel-Epen. Beim hiesigen Game haben wir es mit einem Online-Koop-Spiel mit Action-Einschlag zu tun. Unser Neuling kann sich also mit drei anderen Neulingen verbünden und in die Schlacht ziehen. Freundlicherweise geht dies auch mit KI-Freunden, aber die Entwickler weisen, zu recht, darauf hin, dass dies nicht die Art und Weise ist, in der das Spiel genossen werden sollte. Die Steuerung läuft in Third-Person ab und auch die Kämpfe finden in Echtzeit und nicht mehr, wie früher, rundenbasiert statt. Die Kämpfe sind dabei spannend, teilweise lustig inszeniert, lassen aber besondere Gameplay-Innovationen, vor allem in Hinsicht auf die Spielevergangenheit vermissen. Was uns so richtig gut gefällt, ist die neue 3D-Optik der Charaktere. Was damals auf dem N64 eher gruselig und dümmlich aussah, ist heute eine kleine Sensation für Fans. Die 3D Polygone funktionieren nämlich so richtig gut und bringen das alte Feeling in ein neues Gewand. In der Serie gab es natürlich schon entsprechende Transformationen, deshalb lag es nicht ganz so fern, dennoch ist es schön anzusehen.

Kämpfe ohne richtigen Wumms

Wenn man ein Action-RPG vor sich hat, erwartet man, neben dem üblichen Hack-and-Slay, allerlei Spielereien mit Klassen und Waffen. Letzteres lässt South Park: Snow Day! aber leider größtenteils vermissen. Als Nahkampfwaffen stehen ein Dolch, Schwert, Schild und später auch eine Axt zur Auswahl, während Fernkämpfer eher auf Stäbe oder Bögen setzen werden. So richtig viel Auswahl gibt es dabei nicht. Die Kräfte, die man zusätzlich einsetzen kann, sind zwar sehr hilfreich, aber mit 8 Stück auch knapp bemessen, wobei man sich immer für zwei davon pro Mission entscheiden soll. Schmunzeln muss man aber schon, wenn es zunächst gilt die „Angepisst“-Leiste zu füllen und die Gegner dann mit der Furzflucht zu vergiften – South Park durch und durch!

Eine weitere Tatsache an der man merkt, dass man es hier mit einer Light-Version eines echten RPG zu tun hat, ist der Umstand, dass die Waffen nicht weiter veränderbar sind. Keine Upgrades, kein Aufrüsten, alles bleibt soweit stabil, wenn nicht gerade ein bestimmter Buff per Karte ausgelost wurde. Am Ende jeder Mission werden random Spielkarten gezogen, die bestimmte Attacken oder Heilverfahren stärken, Gegner schwächen oder ähnliches. Die Gegner haben aber ihre eigenen Karten und sind dadurch massiv overpowert – es fühlt sich einfach unfair an, wenn das gesamte Team down geht, ohne selbst einen größeren Fehler begangen zu haben. Die ansonsten ganz spaßigen Kämpfe werden dadurch unnötig schwer und auch auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad wird man des Öfteren den Game Over Bildschirm sehen.

Technisch Mittelmaß

Bei den beschriebenen Kämpfen hat man immer wieder Probleme mit der hakeligen Kamera und die Übersicht geht ein ums andere mal flöten. Das hat man bei anderen Genre-Vertretern schon mal besser gesehen. Sehr schön hingegen ist das Audio-Erlebnis, denn fast alle Original-Stimmen sind mit an Bord – in der deutschen wie amerikanischen Fassung! Das gibt dem Game die nötige South Park Atmosphäre und lässt die teils unendlich kindischen Witze so kommen wie sie sollen. Wir für unseren Teil hatten mal wieder einen großen Spaß mit Cartmans flotten Sprüchen. Inhaltlich hinkt das Game allerdings auch den schwächeren South Park Episoden hinterher, denn es fehlt dieser topaktuelle Bezug und die erzählerische Abgedrehtheit. Dies liegt vor allem an dem episodenhaften Charakter des Games – da haben uns die Vorgänger auch besser unterhalten.

Auf der Switch kommt es zudem zu noch mehr Bugs, Rucklern, Sound-Issues und anderen Problemen, als bei den Konkurrenz-Konsolen. Damit hat die Switch zusätzlich zu ihren sonstigen und hinnehmbaren Schwächen, noch weitere unnötige Abzüge hinzubekommen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, weicht auf eine andere Hardware aus.

Nun darf man bei einem Startpreis von 30€ natürlich keine AAA-Ansprüche stellen, aber nach maximal 7 Stunden werdet ihr mit eurem Team den Abspann erblicken und euch fragen, ob ein erneutes Durchspielen wirklich so reizvoll ist, wie beispielsweise bei einem Diablo. Durch den geringen Umfang an Waffen und diesbezügliche Umgestaltungsmöglichkeiten, hat man beim ersten Mal eigentlich alles Essentielle erledigt.

Fazit

South Park: Snow Day! bietet ein Online-Coop-Erlebnis in unserem Lieblingsstädtchen. Der dritte Ableger auf der Switch geht weg vom Klassischen hin zum Action-RPG. Der Charakter-Editor ist sehr schön gemacht, die 3D-Polygone gefallen sehr gut und der South Park Humor zieht sich durch jedes Detail. Das eintönige Gameplay, die wenig besondere Story und einige Bugs führen dazu, das alles was mit der Lizenz zu tun hat gut bis sehr gut gefällt, es aber spielerisch für Nicht-Serienfans wesentlich bessere Genre-Vertreter gibt.

Grafik
7.5
Sound
9
Gesamt
6.5

verfasst von „ Mateusz“

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Vielen Dank an die Firma THQ Nordic für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 28.März.2024 - 13:08 Uhr