Spieletest: OTXO NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
28. März 2024

USK 18 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Coole Pixel-Stimmung
Brutal rollender Soundtrack
Motivierendes Kampfgeschehen
Negativ:
Wilde Tastenklopperei
Heftiger Schwierigkeitsgrad
Fehlendes (dauerhaftes) Upgrade-System

So alt wie die Gaming-Industrie selbst, so alt ist die Produktion von sogenannten Clones. Spielen, die ihrem Vorbild sehr ähnlich sind bis hin zur 1 zu 1 Kopie. Bei OTXO drängt sich der Vergleich mit dem superben „Hotline Miami“ direkt auf, wobei das vorliegende Spiel mit seiner schwarz-weiß-rot-Optik seinen eigenen Hingucker mitbringt. Kann das Game aber auch spielerisch überzeugen und auf eigenen Beinen stehen? Wir wären nicht Nintendofans.de, wenn wir dieser Frage nicht intensiv nachgehen würden in unserem Nintendo Switch-Test von Otxo!

Druckvolles Bumm Bumm!

Schon wieder so ein pixeliges Pixelspiel möchte man sagen, wenn man OTXO startet. Doch schon nach nur wenigen Sekunden platscht die erste knallrote Blutfontäne über den Boden und man merkt, dass OTXO einiges mitbringt, was es von anderen Indiegames unterscheidet. Zunächst ein mal handelt es sich um ein Roguelike-Ballerspiel in einer Top-Down Ansicht. Wir sehen das Pixelgeschehen also aus der Vogelperspektive, wie damals bei True Lies auf dem SNES. Dabei ist die Story simpel und mysteriös zugleich. Bei einer Ubahnfahrt lässt ein namenloser Passagier etwas fallen. Eine Maske. Natürlich setzt unser Protagonist diese auf und bevor seine Begleitung etwas sagen kann findet man sich an einem unbekannten Strand wieder. Ein paar Schritte weiter erreicht man ein riesiges Gebäude, wo einem erklärt wird, dass man sich durch das gesamte Haus kämpfen müsse, um den uns geliebten und entführten Menschen retten zu können. Ohne viel wenn und aber geht man ins Foyer, ein Mini-Hub, in dem Mann Drinks zu sich nehmen kann, welche verschiedene Wirkungen auf das Gameplay haben können. Außerdem kann man seine Moneten in die Beschaffung neuer Drink-Gadgets investieren. So viel zur Exposition. Im nächsten Raum trifft man auf die besagten Gegnerhorden und ein Geballer ungeahnter Intensität geht los. Eins sei hier schon vorweggenommen, obwohl es sehr pixelig zugeht, ist es blutig, ordentlich druck- und stressreich und vor allem recht spaßig!

Eins für alles und alles für eins

Das Gameplay ist simpel, aber auf Grund des hohen Tempos und der breiten Tastenbelegung überhaupt nicht einfach. Jeder Raum besteht aus mehreren Zimmern. Getrennt werden sie von Türen, die es auf zu treten (oder auf zu ballern) gilt – unsere Gegner können dies nicht. Dadurch wird das Tempo des Spiels bestimmt. Rennt man wie von der Tarantel gestochen von A nach B, um den Münzen-Multiplikator hoch zu treiben oder sneakt man sich von Raum zu Raum, einen Gegner nach dem anderen ausschaltend. Neben den vielen Waffen, die von den Gegnern fallen gelassen werden, ist die Slow-Mo-Funktion, Fokus genannt, der stärkste Verbündete. Sie lässt alles in Zeitlupe ablaufen, was es ermöglicht sogar Maschinengewehr Dauerfeuer auszuweichen, wobei man selber stets ein wenig schneller bleibt, als alle anderen. Dieser Fokus ist aber rasch alle und lädt sich natürlich nicht sehr schnell wieder auf, möchte also mit Bedacht eingesetzt werden.

Es gibt nicht nur menschliche Gegner, sondern auch Maschinen und Tiere und jede Bedrohung, vor allem bei Bossen, braucht eine eigene Herangehensweise in ihrer Liquidierung. Der Clou bei dem Ganzen: Man hat nur einen Versuch. Pro Raum hat man einen vollen Energiebalken zu Verfügung und wenn der alle ist, dann ist es vorbei und man startet von neu, durch neu generierte Level. Egal was ihr investiert habt in Tränke, ihr startet bei null. Das ist vor allem in Anbetracht des nicht veränderbaren Schwierigkeitsgrades und der wilden Tastenbelegung nicht gerade nett.

Kurzes Beispiel: Hat man eine Waffe in der Hand muss man zum Eintreten der Tür den rechten Analog-Stick eindrücken, der selbe Stick den man zum 360 Grad Zielen nutzt. Schießen tut man mit R2, mit L2 nutzt man die Slow-Mo, die man permanent an- und ausstellt. Die R1-Taste wird permanent genutzt, um die alte Waffe abzulegen und eine neue aufzunehmen, während mit Y nachgeladen und B gerollt wird. Die Gegner sind derart schnell und gnadenlos, dass man all diese Tasten in brutaler Geschwindigkeit drückt und hofft sich nicht zu vertippen. Das geschieht aber oft genug und so wird der Energiebalken nicht selten wegen absoluter Banalitäten ausradiert. Zurück ins Foyer und von Neuem bitte.

Nur die harten kommen durch den Garten

Das Game macht wirklich Spaß und treibt den Spieler wahnsinnig an. Die Action erinnert an die John Wick Reihe und mit der Slow-Mo werden Erinnerung an Max Payne wach. Das Spiel kommt trotz seiner rudimentären Optik extrem cool rüber. Die Blutfontänen sind gory over-the-top und die massiven Fußtritte der Hauptfigur – Instantkill! – sind der Hammer. Garniert wird das Ganze von einem heftig pumpenden Elektrosoundtrack. Ohne Witz – als das Spiel los ging und die Soundlawine losrollte dachten wir einfach „Wow“, das klingt nach Kino! Es ist also technisch wirklich gut und steht neben seinem Vorbild Hotline Miami gut da. Auch im Handheldmodus ist das so, allerdings können wir diesen kaum empfehlen, da nach kürzester Zeit die Handgelenke zu schmerzen beginnen, auf Grund der schon beschriebenen Tastenknüppelei in Kombination mit dem Gewicht der Switch. Immerhin kann man in den Optionen die Tasten frei belegen und wenn man einer bessere Idee hat, ist diese umsetzbar!

Fazit

OTXO ist ein blutig-rasanter Ballerspaß! In alter Roguelike-Manier läuft man durch stets neu generierte Level, ballert sich mit Slow-Motion-Funktion durch gnadenlose Gegnerhorden und steht nach einem Gameover ohne alles wieder am Anfang. Die Optik ist sehr cool, die Stimmung erinnert an John Wick und der Soundtrack heftig, allein der Schwierigkeitsgrad und trübt bei einem Sparpreis von 14,99€ den Gesamteindruck.

Grafik
7
Sound
9.5
Gesamt
7.5

verfasst von „MatEusZ“

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Vielen Dank an die Firma Super Rare Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 28.März.2024 - 17:23 Uhr