Twitch soll Single-Player-Spielen schaden
20.06.18 - Der Streaming-Dienst Twitch soll einen negativen Einfluss auf Entwicklerstudios und die Art von Spielen haben, die sie entwerfen wollen. Das meinen Rami Ismail von Vlambeer und andere nicht näher genannte Entwickler im Gespräch mit IGN.
Demnach beeinflusst Twitch, welches Spiel ein Studio entwickeln will. Auf der Strecke bleiben zumeinst Single-Player-Titel, die sich deutlich schwerer monetarisieren lassen als ein Multiplayer-Projekt.
"Eine der am wenigsten beachteten Auswirkungen von Twitch, YouTube, Let's Play - dem ganzen Content Creator Ökosystem - auf die Spieleindustrie ist, wie der Marketing-Effekt dieser Plattformen Entwickler darin beeinflusst, welches Spiel sie machen wollen", sagt Ismail.
"Warum sollte irgendein großes Studio, außerhalb von First Party Studios, die Konsolen verkaufen wollen oder einem Studio mit einer guten Reputation für Single-Player-Spiele, sich um eine Single-Player-Kampagne kümmern?"
Single-Player-Spiele stammen immer mehr von First Parties, was z.B. auch von Sony finanziell unterstützt wird - dadurch wird nicht nur Hardware verkauft und der Kunde an die Plattform gebunden, sondern auch Einnahmen durch Abo-Dienste wie PS Plus generiert. Spiele wie God of War oder Horizon Zero Dawn tragen durchaus dazu bei, das Hardware-Geschäft anzukurbeln.
Bei Drittanbietern sieht das anders aus: Für Ubisoft, Bethesda oder Square Enix ist es sehr einfach und preiswert, die Aufmerksamkeit von Content Creators zu bekommen und ihre Spiele durch sie zu vermarkten. Das sagten zwei anonyme Quellen bei Ubisoft und drei Indie-Entwickler gegenüber IGN.
Rami meint, dass es für die Studios am leichtesten ist, von den Content Creators zu profitieren, indem sie ein Spiel mit endlosem Inhalt machen. Dies könnte ein z.B. Sea of Thieves, No Man's Sky oder Destiny sein.
Selbst wenn das Spiel nur mit dünnen Inhalten startet, kann man es im Laufe der Zeit ständig updaten und die Leute würden es trotzdem für das Studio bewerben. Und auch wenn der Entwickler kein Update veröffentlicht, gibt es immer noch eine Menge Leute, die ein Spiel spielen - so lange es im Kern ganz ordentlich ist. PUBG hat z.B. endlosen Inhalt, weil jede Runde völlig anders ist.
Quelle: IGN/gamefront.de
Ich kann ja generell mit diesem Streaming nichts anfangen und finde, es gibt nichts langweiligeres als fremden, unlustigen Menschen beim spielen zuzusehen.
Diese Dimension lässt einen das Phänomen aber noch einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachten.